Kapitel 28

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Erstmal möchte ich euch allen für die Unterstützung und Motivation danken. Ihr seid echt super. Vielen Danke für die lieben Kommentare. So macht es wirklich Spaß, zu schreiben!:) 

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Ich schmolz in seinem Blick dahin und wollte, dass er mich solange so ansah, bis ich vergessen hatte, dass mich niemand zuvor so angesehen hatte. 

Aus der Küche kam ein leises Zischen und der Duft von gebackenem Brot. Mein Atem ging merkwürdig flach, während ich ihm in die Augen starrte. Mein Blick huschte auf seine Lippen, die sich zu einem kaum merklichen Lächeln verzogen hatten. Er wirkte irgendwie glücklich.

„Ich glaube der Bohneneintopf kocht über", sprach er, doch hörte nicht auf, mit dem Daumen über meine Haut zu streichen. „Willst du nicht wenigstens mit mir ess..."

„Mallkim!", fluchte ich und sprang auf, als ich realisierte, dass mein Essen anbrannte.

„Scheiße, scheiße, scheiße", fluchte ich leise weiter, als ich das Unglück erblickte. Der Topf war übergequollen und die Suppe verteilte sich so eben zischend auf dem Herd. Mit zusammengebissenen Zähnen zog ich den kochendheißen Topf vom Herd weg und machte den Herd mit Küchenpapier sauber. Nachdem die Sauerei weggemacht war, kostete ich die Suppe und stellte fest, dass sie nicht angebrannt schmeckte. Überglücklich hüpfte ich in hoch und gab ein entzücktes Quieken von mir, wobei ich gar nicht bemerkte, dass Herr Seehauser mit verschränkten Armen neben dem Kühlschrank stand und mich schmunzelnd beobachtete. 

Darauf teilte ich den Eintopf feinsäuberlich in die Teller auf und zierte sie mit etwas Paprikapulver. Ich öffnete die Backofentür, zog die Backform mit Handschuhen hinaus und schloss sie dann genau so geschickt, wie es mich meine Mutter gelehrt hatte, wieder mit dem Fuß.

„Du kennst dich wirklich besser in meiner Küche aus, als ich es selbst tue", hörte ich plötzlich eine Stimme vor mir, als ich mit der Form aus der Küche spazieren wollte, um sie auf den Esstisch zu stellen. Wie hätte es anders sein können, erschreckte ich mich so sehr, dass sie mir aus der Hand rutschte. Ich sah das schöne, wohlriechende Gebäck schon auf dem Boden, da fing Herr Seehauser die heiße Form auf. Natürlich zuckte er sofort zusammen und stellte sie wie von einer Schlange gebissen auf den Herd. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck fuchtelte er mit den Händen in der Luft herum.

„Mut të shenjtë", murmelte ich, fasste ihn am Ärmel und hielt seine Hände unter das kalte Wasser. „Es tut mir so leid...Mir ist noch nie so ein Malheur in der Küche passiert"

Besorgt schaute ich ihm ins Gesicht und merkte, dass er mich amüsiert anlächelte.

„Das ist mir lieber, als eine Kugel im Herzen", meinte er, worauf wir beide in Gelächter ausbrachen. Eigentlich war es nicht zum Lachen, aber irgendwie hatten wir es beide nach diesem miesen Tag nötig.

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Mich würde mal interessieren, wie alt ihr alle seid und was so eure Hobbys sind...?

Adieu, euer Sinusrhythmus oder soll ich Leserhythmus sagen?

Im Namen des Kanun (Frederik Seehauser/Klinik am Südring)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt