Kapitel 33

509 35 6
                                    

Sry dass es so spät kommt...hatte 11 Stunden Schule und dann noch bis halb 10 babysitten yeyy

----------------------------

„Zuerst tat er es nur wenn er betrunken war, dann auch im nüchternen Zustand", fuhr ich fort. Frederik zuckte zusammen, als er mich direkt hinter ihm hörte.

Mein Schmunzeln füllte den Raum. Ich merkte, wie nervös er war. Sein Atem ging flach, ich konnte ihn im Raum hören wie das endlose Grollen einer Autobahn, das ich früher immer in der Nacht gehört hatte, als ich noch im Kosovo gelebt hatte.

„Sobald seine Frau das Haus verlies, schaltete er alle Lichter aus, bis nur noch die elektrische Uhranzeige am Backofen die Küche erleuchtete. Manchmal verband er mir auch die Augen und fesselte meine Handgelenke mit einem Kabelbinder. An seinem lauten Atem konnte ich stets hören, wenn es soweit war. Dann zog er mich auf seinen Schoß"

Ich legte zaghaft die Hand auf Frederiks Schulter und deutete an, mich auf seinen Schoß zu setzen. Ich hörte wie er scharf die Luft einsog. Kurz bevor ich seine Schenkel erreichte, hielt ich inne und er tat das, was ich vermutet hatte.

„Das Spiel ist zu Ende", zwang er aus seiner Kehle.

Sofort entfernte ich mich von ihm und schaltete das Licht wieder ein. Ich hatte nie vorgehabt, mich auf seinen Schoß zu setzen und doch wurde mir bewusst, wie gerne ich es eigentlich ausprobiert hätte. Von seinem Körper war so eine wohlige Wärme ausgegangen, ich hätte sie gerne an meinem gespürt. Er zog mich an, wie nie ein Mann zuvor und ich wusste nicht warum. Vielleicht weil er der war, der mir bewies, dass die Anwesenheit eines Mannes nicht zwingend Gewalt und Angst bedeutete. Vorsichtig wandte ich meinen Blick vom Boden weg und schaute ihm in die Augen. Er wirkte sehr aufgewühlt und konnte meinem unwillkürlichen Starren gar nicht standhalten.

„Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich dich nicht so nahe an mich heranlassen wollte. Jede Sekunde, in der ich hier bin, bringt dich in Gefahr. Jakov könnte bereits ums Haus schleichen und auf eine Gelegenheit warten, das Haus zu stürmen", erklärte ich unsicher und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. „Außerdem wird er dich auch auf seine rote Liste schreiben, weil er bestimmt nicht gerne sieht, dass ich bei einem anderen Mann wohne...Schließlich bin ich seine Verlobte. Es tut mir leid, dass ich deine Neugier geweckt habe..."

Frederik streifte sich seufzend die Haare aus der Stirn, ehe er aufstand und stirnrunzelnd auf mich zuging. Eine Weile schaute er mich einfach nur an. Verunsichert blickte ich auf einen Punkt auf seiner Stirn. Seine Finger, die sich um meine Hand schlangen, rissen mich schließlich aus den Gedanken. Fast unmerklich strich er wieder mit dem Finger über meinen Handrücken. Ich spürte wie mein Atem drohte, schneller zu werden.

„Dein Verband sollte gewechselt werden", sagte er, es war fast ein Hauchen. 

Im Namen des Kanun (Frederik Seehauser/Klinik am Südring)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt