Kapitel 24

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„Nein", bestätigte er und blickte mir verwirrt in die Augen. „Du hattest mich doch gebeten, den Mund zu halten. Noch nie was von ärztlicher Schweigepflicht gehört?"

Ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich seine Worte in meinem Kopf wiederholte, als wäre die Tonspur meines Gehirns kaputt. Die Polizei wusste nichts. Die Chance, von Jakov gefasst zu werden, war um ein Einiges gesunken, obwohl die Angst immer noch in meinem Kopf herumspukte.

„Sie sind unglaublich", hauchte ich und blickte ihn dankbar an, worauf auch seine Lippen ein Lächeln zierte. „Ich dachte, ich dachte, Sie hätten..."

„Dazu hätte ich gar keine Zeit gehabt", unterbrach er mein Gestotter. „Du hast doch relativ viel Blut verloren. Dein Kreislauf hat ganz schön verrückt gespielt"

„Aber vom Speed konnten Sie ihm doch noch berichten, als sie meine Wunde genäht haben", meinte ich amüsiert, als ich den Verband an meinem Oberhand bemerkte. „Woran haben Sie das überhaupt gemerkt?"

„Bevor ich auf die Charité bin, hatte ich einen Freund, der ständig im Drogengeschäft tätig war", erzählte er, als er in eine Waldstraße einbog, die einen Hügel hinaufführte. „Speed war seine Spezialität"

„Wieso sprechen Sie von ihm in der Vergangenheit?", fragte ich verwirrt.

„Es war eine wilde Zeit damals. Ich hatte eigentlich nie was mit Medizin am Hut...", begann er und stoppte dann unerwartet seine Worte. „Aber dass du mir Niemandem was davon erzählst...Ich war gut in der Schule, deshalb merkten meine Eltern nicht, dass ich diesen Freund beim Dealen begleitete und manchmal wirklich in krumme Geschäfte hineingeriet. Irgendwann lebten wir uns auseinander, da er immer tiefer in den Berliner Untergrund hineinrutschte und ich mich doch für eine akademische Laufbahn entschied. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört"

Seine Meine verfinsterte sich, als er von seinem Freund sprach. Ich hatte mich schon gewundert, warum er so gut mir Waffen umgehen konnte. Er war wohl das beste Beispiel dafür, wie sehr man sich in einem Menschen täuschen konnte.

„Das tut mir leid", gab ich zu. „Ehrlich gesagt hätte ich Ihnen Vieles zugetraut, aber nicht das"

„Aber jetzt zu dir", sprach Herr Seehauser weiter. „Ich bin deiner Bitte nachgekommen. Möchtest du mir nicht als Gegenleistung endlich erzählen, wer dieser Mann war und vor allen Dingen wer du bist?"

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Guten Abend, meine Leser/Innen, 

tja, Freddy hat eine duuuuunkle Vergangenheit. Ich hab ihn ja schon immer als Mafia-Boss gesehen...ne Spaß xD

Tschauuuuu

Im Namen des Kanun (Frederik Seehauser/Klinik am Südring)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt