Es dauerte nicht lange, bis Zaarah abrupt vor einer stark in Mitleidenschaft gezogenen Haustüre innehielt und klopfte.Zachary's
- Kunden werden ab jetzt im Inneren empfangen!stand darauf geschrieben. Er konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie verursachte diese Information ein komisches Gefühl in seinem Bauch. Doch noch bevor er dem genauer auf den Grund gehen konnte, öffnete sich die Türe. Ein grimmiger dreinblickender Mann schaute heraus und deutete mit einer Pistole auf sie.
Im Gegenlicht war er kaum mehr als eine dunkle Silhouette."Kundschaft?" fragte er mürrisch.
Zaarah nickte, "Im weitesten Sinne ja."
Erstaunlicherweise wirkte sie dabei ganz ruhig. Der Mann nickte ihr nun ebenfalls zu, doch seine Augen bleiben kalt.
"Waffen?"
schnarrte er unfreundlich und taxierte dabei erst ihn, dann Zaarah. Widerstandslos reichte Zaarah ihm das Messer. Dann blickte er Mark abwartend an und streckte fordernd seine Hand aus. Hilfesuchend schaute Mark zu Zaarah. Was erwarte der Typ von ihm?"Komm schon, Mark. Gib sie her," sagte Zaarah.
Mark zog beide Augenbrauen hoch und blickte nur noch verwirrter drein.
"Was?" fragte er.
Nun war es Zaarah, die für einen Moment völlig verwirrt wirkte während der Grießgram in raues Gelächter ausbrach.
"Guter Witz, Kleiner," sagte er. "Und jetzt rück raus!".
"Was denn?" fragte Mark erneut. Energischer diesmal.
"Was wohl? Deine Waffe natürlich," schnappte er.
"Ich habe keine," sagte Mark leicht verunsichert.
Zaarahs riss ungläubig die Augen auf. "Das ist jetzt nicht dein Ernst."
"Äh, ... doch," gab Mark verlegen zu. "Ehrlich gesagt habe ich nicht mal daran gedacht eine mitzunehmen."
Zaahra vergrub ihr Gesicht in den Händen. "Du bist echt so ein Idiot..." murmelte sie.Nachdem sie den Grummel mit vereinten Kräften davon überzeugt hatten, dass von Mark tatsächlich keine Gefahr ausging, machte dieser einen Schritt zur Seite, ließ die Pistole hinter seinem abgetragenen Karohemd verschwinden und wies einladend ins Innere. Zaarah trat ohne zu zögern ein und Mark beeilte sich ihr zu folgen. Alles war besser als alleine da draußen im Dunkeln zu warten.
Der Raum war überraschend groß und erinnerte Mark entfernt an eine heruntergekommene Schenke. Verschiedenste Tische und nicht dazu passende Sitzgelegenheiten standen wahllos im Zimmer herum. Außerdem hing ein komischer Geruch in der Luft. Vermutlich Rauch verbotener Kräuter oder ähnliches. Aber wenigstens war es warm. Blieb nur noch die Frage, was zur Hölle Zaarah hier wollte.
Der Grießgram, offensichtlich der Ladeninhaber, führte sie zwischen den Tischen hindurch, immer darauf bedacht Mark nicht aus den Augen zu lassen. Außer ihnen war fast niemand mehr hier. Nur ein paar verschrobene Gestalten, die zusammengesunken auf den Tischen lagen. Einige hatten ihre Gläser nicht einmal ganz geleert.
Schließlich erreichten sie die Theke, wo der Ladeninhaber sich schwungvoll zu ihnen umdrehte.Und jetzt, als der Grießgram sein Gesicht dem Licht zuwandte, erkannte Mark ihn wieder. Zachary. Der Zachary!
Er hätte es eigentlich schon viel früher merken müssen. Das war der Typ, dem er vor Jahren als Kind zwei Orangen geklaut hatte. Eine für sich und eine für Mia. Er war älter geworden, aber er war es. Eindeutig. Mark spürte, wie sein Herzschlag sich noch mehr beschleunigte. Am liebsten wäre er sofort wieder hinausgerannt. Aber das würde erst recht Aufmerksamkeit erregen. Außerdem war es hier drinnen vermutlich trotzdem tausendmal sicherer als draußen auf der Straße. Er versuchte ruhig und kontrolliert zu atmen. Bloß nichts Verdächtiges tun."So, was wollt ihr?" fragte Zachary.
"Das Übliche," erwiderte Zaarah leise.
Einen Moment lang wirkte Zachary ehrlich überrascht.
"Und was ist mit ihm?" Er deutete auf Mark."Er kommt mit!" sagte Zaarah entschieden.
"Und wie kommt es dann, dass ich ihn bisher noch nie hier gesehen habe? Ist er neu?"
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Im Zeichen des Raben
Science FictionIn ferner Zukunft. Kriege, Klimawandel und Umweltverschmutzung haben ihren Tribut gefordert. Unsere heutige Zivilisation wurde vom Erdboden getilgt. Aus ihren Ruinen sind neue Hochkulturen entstanden. Neue Königreiche regieren nun die Welt. Für viel...