Kapitel 21

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Megumi PoV

Ich war wirklich froh, dass Jungkook mich nicht verraten will. Trotzdem hatte ich meinem Vater versprochen, sofort Bescheid zu sagen, wenn jemand etwas herausfindet. Das werde ich auch direkt nach dem Essen machen. . .

Ich merkte, wie Jungkook's Blicke öfter auf mir lagen und er mich ganz genau beobachtete. Es war so als würde er darauf warten, dass etwas passiert, das er verhindern könnte oder gar müsste. Nach dem Essen gab ich ihm ein Zeichen, dass wir zusammen noch kurz reden müssen. Er meint es zwar nur lieb, aber er durfte sich jetzt nicht anders verhalten als sonst. Zusammen verschwanden wir schnell in unserem Zimmer und ich zog die Tür hinter mir zu. Ich hoffe nur, dass jetzt keiner hineinplatzt. . . Das ist ja ein Hobby von denen. . .

Er ließ sich auf sein Bett plumpsen und seufzte laut. „Wir müssen noch etwas klären, wie es jetzt abläuft. . .", ich begann leise zu reden und er nickte nur stumm. „Mein Vater hat gesagt, ich soll mich melden wenn jemand etwas herausfindet. Das heißt ich werde ihm dann eine Nachricht schreiben, dass du es weißt." Er riss seine Augen auf und hastete nicht mit der Antwort, „Und was passiert dann? Du bleibst doch hier, oder?"

„Also. . .", ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett und redete weiter, „Ursprünglich war von meinem Vater geplant, dass ich dann von ihm abgeholt werde und zurück nach Japan gehe. Aber ich bin ja auch zum Teil hier um Geld für uns zu verdienen. Außerdem will ich, glaube ich, gar nicht gehen. Mir gefällt es hier, es ist wirklich lustig mit euch." Der letzte Satz entlockte mir ein Lächeln.

„Dann sag es ihm doch einfach nicht. Es weiß sowieso nur ich dein Geheimnis und ich helfe dir doch. Das heißt, du kannst es einfach vor ihm verheimlichen." Erwartungsvoll starrte er mich an. Könnte ich wirklich meinen eigenen Vater hintergehen? Egal, es wird schon alles klappen, ich möchte ja hier bleiben. Nach kurzem Überlegen stimmte ich ihm zu, „Okay."

„Aber du darfst dich nicht plötzlich anders verhalten! Sonst schöpft noch wer Verdacht.", sagte ich nun etwas lauter. „Wie anders verhalten? Meinst du wie ich dich behandele? Ich muss doch Rücksicht auf dich nehmen um auf dich aufpassen zu können!"

„Du musst mich nicht anders behandeln nur weil ich ein Mädchen bin, wie du es siehst habe ich es bis heute auch ohne spezielle Behandlung ausgehalten. Und es muss mein Geheimnis gehütet werden und nicht ich." Er blieb kurz stumm, fing dann aber wieder an zu reden, „Ich versuche es. . .versprochen, aber versichern kann ich dir nichts. . ." „Danke. . .", fügte ich noch leise hinzu.

Im nächsten Moment wurde auch schon schlagartig die Tür geöffnet und Jungkook und ich sahen erschrocken auf. Hoseok stand nun im Zimmer, hinter ihm war Jin, „Na, kommt ihr mit in den Trainingsraum? Jimin und Namjoon sind auch da." Wir nickten beide und gingen gemeinsam mit Hoseok und Jin in den dritten Stock.

Die Tür war offen und wir betraten das Tanzstudio. In der linken hinteren Ecke hockte Jimin vor dem CD-Spieler und suchte die Musik aus, währenddessen lag Namjoon ausgebreitet am Boden und schaute sich noch etwas am Handy an. Allerdings sah er zu uns auf als wir den Raum betraten.

Nun hatte Jimin auch schon die richtige Musik ausgesucht und begann sich dazu zu bewegen. Er nahm Namjoon und Hoseok an ihren Händen und forderte sie somit auf, mit ich zu tanzen. Auch Jungkook tanzte mit, während Jin und ich vorerst von der Seite belustigt zusahen.

Doch das blieb nicht lange so, Namjoon kam und packte mich am Arm, „Komm tanz auch mit uns! Jin du auch!" Nachdem ich stand ließ er mich wieder los und hüpfte in Raummitte, während er mich herwinkte. Auch Jin stand auf und wir gesellten uns zu ihnen. Das nächste Lied spielte nun schon – Hey Mama von EXO – und wir bewegten uns im Takt der Musik hin und her. Teilweise waren das ziemlich komische Bewegungen, die einem zum Lachen brachen.

So ging das noch viele Lieder weiter und wir fielen geschafft auf den Boden – immer noch lachend. „Man. . .jetzt habe ich Hunger bekommen. . .", sagte Jin und strich sich über den Bauch. Jimin schaute auf seine Armbanduhr, „Es ist eh schon bald Zeit für das Abendessen. Ich kann dir ja heute helfen." Jin schaute zu Jimin mit einem strahlenden Gesicht, „Gerne!"

Er sprang auf und nahm Jimin am Oberarm. Zusammen liefen sie dann in die Küche. Nun stand auch Namjoon auf, „Na dann. . .war lustig, das sollten wir öfter machen. Ich geh' mal schauen was die anderen machen." Er zwinkerte mir zu und verließ den Raum. Jungkook krabbelte zu mir hinüber und warf mir einen ernsten Blick zu.

Als er bei mir ankam, begann er zu flüstern, „Wieso zwinkert der dir zu?" Obwohl er leise redete, merkte ich, dass er leicht aufgeregt war. „Glaubst du der weiß etwas?", fragte er mich nun etwas lauter.

„Sch! Wenn du weiter lauter wirst, dann weiß es gleich das ganze Haus und nein, er weiß nichts. Er hat mir schon ein paar Mal zugezwinkert und euch auch! Du solltest doch wissen wie er sich bei anderen Personen verhält, ihr wohnt schon viel länger zusammen.", selbst meine Stimme wurde leicht lauter am Ende hin, worauf ich mir den Mund zuhielt. „Mianhae, hab überreagiert."

Jungkook stand auf und reichte mir eine Hand hin. Ich nahm sie dankend an und er half mir beim Aufstehen. „Gehen wir wieder ins Zimmer? Overwatch spielen?", spielerisch wackelte ich mit meinen Augenbrauen und er zeigte als Antwort nur ein strahlendes Lächeln. Im nächsten Moment sprintente er auch schon in Richtung Zimmer und ich folgte ihm lachend.

Bis wir zum Abendessen gerufen wurden, zeigte mir Jungkook nochmals das Spiel und ließ es mich auch einmal selbst versuchen. Allerdings war ich nicht so gut wie er und ich merkte, wie er immer die Zähne zusammen biss, wenn ich irgendwo herunter fiel oder einen andern Fehler machte. Ich fand das ziemlich lustig und musste jedes Mal laut lachen, während er innerlich gerade ein Kissen zerriss.

Schon lustig, sein entsetzter Gesichtsausdruck. . .

Undercover Gender | BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt