Nachdem wir alle unsere Bestellung aufgaben verließ die Bedienung den Raum und wir stießen mit unseren Getränken an. Es waren viele hintereinander folgende, klirrende Geräusche zu hören und es war mittlerweile eine gute Stimmung im Raum. Auch ich fühlte mich nicht mehr so aufgeregt und konnte mich ein bisschen entspannen und die Zeit genießen.
"Also, Ichy . . . darf ich dich so nennen?", fragte Namjoon und ich nickte in Zustimmung. "Ihr könnt mich übrigens alle so nennen. Mich stört das nicht.", gab ich noch von mir und lächelte einmal in die Runde. Mich störte es aber wirklich nicht, schließlich war es ja in Europa ziemlich normal, schnell den Vornamen oder sogar den Spitznamen einer Person zu benutzen. Da ich meine ersten 15 Jahre in Deutschland aufgewachsen bin, war das also für mich auch normal. Aber als ich dann nach Japan kam, war das eine extreme Umstellung.
"Möchtest du uns nicht etwas über dich erzählen? So können wir dich besser kennenlernen.", fragte Taehyung schon fast aufdringlich. "Schließlich wirst du ja mit uns im Dorm wohnen.", fügte Hoseok noch hinzu. "Das müssen wir uns dann auch noch ausmachen.", meinte Namjoon. "Was?", fragte ich. Ich hatte gerade wirklich keine Ahnung was da abging. "Na, mit wem du dir ein Zimmer teilen wirst! Wir haben ja nicht unendlich viel Platz." Jungkook beantwortete meine Frage für Namjoon mit einem breiten Grinsen und die anderen Mitglieder nickten in Zustimmung. "Achso.", sagte ich leise zu mir selbst. Niemand sagte mehr etwas und es wurde still.
"Also . . . erzählst du jetzt was von dir oder nicht?" Jimin unterbrach die Stille mit seiner Frage und ich nahm noch einen Schluck von meinem Getränk bevor ich zu reden begann. "Naja. . . ich verbrachte bis ich 15 war mein Leben in Deutschland und wurde dort zweisprachig, Japanisch und Deutsch, aufgezogen. Wegen eines Zwischenfalls kam ich also vor zwei Jahren nach Japan zu meinem Vater und bin vorerst dort zur Schule gegangen oder habe gearbeitet. Ich bin auch durch meine Clubs in den Schulen erst aufs Rappen und Tanzen gekommen. Ich möchte auch sagen, dass ich vielleicht nicht immer alles verstehen werde, wenn ihr auf Koreanisch redet, da ich es erst seit einem halben Jahr lerne. Ich hoffe, ihr wundert euch nicht wenn ich dann zwischendurch mal was auf Englisch sage, ich weiß es dann einfach nicht auf Koreanisch und es kann sein, dass ich auch manchmal auf Deutsch rede. Das braucht euch aber nicht viel zu stören, das ist mir auch in Japan in der Schule oft passiert. Ich vergesse anscheinend manchmal, wo ich welche Sprache anwenden muss."
"Ja, ich glaube das mit den Sprachen bekommen wir schon irgendwie hin.", sagte Namjoon und musste kurz lachen. "Aber wie machen wir das jetzt mit den Zimmern?", fragte Jungkook ganz hastig. "So gesehen könnten wir doch Ichy direkt bei dir unterbringen. Schließlich bist du der Einzige, mit einen Raum für sich alleine. Wir anderen haben bereits einen Zimmergenossen. Yoongi und ich, Hobi und Jimin, Namjoon und Tae, dann bleibst noch du übrig. Also nimmst du Ichy. Das wäre am Einfachsten, für uns alle.", somit beendete Jin seine lange Rede und schaute zu mir, "Vorausgesetzt es ist für dich in Ordnung?" Er schaute mich weiterhin fragend an und ich starrte ihm weiter in seine Augen. Da hat er gerade echt lang geredet und ich musste erst die Informationen alle verarbeiten. Mein Koreanisch war ja nicht das Beste.
"Ichy? Ist das in Ordnung?", kam es nochmal von Jin. Schnell antwortete ich. "Ja! Das geht klar für mich. Tut mir leid, ich musste nur das verarbeiten was du gesagt hast. Du hast ziemlich viel geredet und so schnell. Da bin ich fast nicht mitgekommen." Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Man war das peinlich. Ich hab ihm wirklich die ganze Zeit in die Augen gestarrt. Ich zuckte auf als ich ein Prusten hörte. Jimin hatte sich verschluckt. Alle, auch ich, starrten ihn nur erschrocken an und Yoongi klopfte ihm, mit einen neutralem Gesichtsausdruck, auf den Rücken. Als er wieder atmen konnte, fing er an lauthals zu Lachen. Fast alle warfen ihm einen fragenden Blick zu und Manche wurden von dem Lachen angesteckt, dass sie selber zu grinsen begannen. "Was ist los?", fragte ich ihn und Jimin folgte meiner Stimme und schaute mir ins Gesicht. Das ließ ihn nur noch mehr auflachen.
Nachdem er sich beruhigt hatte, konnte er endlich meine Frage beantworten. "Ich fand's nur lustig, dass du Jin nicht folgen konntest." Er wischte sich eine Freudenträne unter dem Auge weg. "Oh", fügte ich leise noch zu seiner Aussage hinzu und senkte meinen Blick wieder beschämt in meinen Schoß. "Also so gehässig musst du doch nicht sein! Du musst mit deinen Teamkollegen klarkommen können.", meinte der Manager ermahnend, während Jimin ihm einen gespielt erschreckten Blick zu warf. Ich merkte nur wie sich jemand zu mir beugte und etwas flüstern wollte. "Nimm es dir nicht so zum Herzen. Er war von der Idee eines neuen Mitglieds einfach nicht überzeugt und versucht dich jetzt runterzumachen. Aber ich verspreche dir, er wird noch netter, mit der Zeit dann. . ." Ich schaute auf, in die Richtung der Stimme und schaute in Namjoon's Gesicht, welcher mich freundlich anlächelte. Sofort wurde mir warm ums Herz und ich lächelte zurück.
Wenig später kamen auch schon drei Kellner und brachten uns unser Essen. Es sah wirklich lecker aus und der gutriechende Duft füllte den ganzen Raum. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. "Guten Appetit!", grinste ich und bekam fragende Blicke zugeworfen, während ich schon übers Essen herfallen wollte. Ich bemerkte die Blicke und wiederholte mich. "Oh, Entschuldigung. . . ich habe 'Mahlzeit' gesagt." Nun hatten mich auch die anderen verstanden und wir begannen zu essen.
Als ich fertig war, war ich wirklich fertig. Wortwörtlich. Ich war satt, wenn nicht sogar übersatt. Ich würde kein einziges Blatt mehr hinunter bekommen. Ich sank im Sessel ein bisschen runter und rieb mir meinen Bauch, der ein bisschen gewachsen war. Ja, so satt war ich. Die anderen beäugten mich mit belustigten Blicken und ich setzte mich sofort wieder ordentlich hin.
So langsam waren alle fertig mit dem Essen. Als es dann zum Zahlen kam, beugte ich mich zu meinem Vater, der auch Deutsch sprechen kann, hinüber. "Sag mal, haben wir überhaupt genug Geld für das Essen hier?", fragte ich. "Mach dir darüber mal keine Gedanken, BTS' Manager lädt uns ein.", antwortete er mit einem Lächeln, "Also, vergiss nicht dich zu bedanken." "Was ist mit mir?", plötzlich mischte sich der Manager ein. "Ich wusste nicht, dass Sie das Essen bezahlen. Vielen Dank dafür. Ich beugte mich zum Dank leicht während ich das sagte. Der Manager begann zu lächeln. "Aber, aber. Das ist ja selbstverständlich. Ich erwarte dich also morgen im BigHit-Gebäude um 10 Uhr morgens. Mit deinen Sachen. Ich bringe dich von dort an dann zum Dorm, dort wirst du dich erstmal einwohnen können und übermorgen geht's dann für alle um 8 Uhr im Trainingsraum los." Ich nickte, um zu zeigen, dass ich alles verstanden hatte. Er musste lächeln und wandte sich dann zu den Jungs. "Und ihr kümmert euch gut um Ichigo. Er ist schließlich erst 17." Sie nickten und zum Abschluss verbeugten wir uns noch zum Abschied.
Bevor mein Vater und ich das Haus verließen konnte, kam Jin uns noch nachgelaufen. "Hey, ich wollte nur noch wegen deiner Nummer fragen. Wir haben da nämlich so eine WhatsApp - Gruppe und du gehörst ja jetzt zu uns.", fragte er mit einem Lächeln. "Ähh. . . ja klar hier, gib mir dein Handy, ich speichere mich ein. Ich gebe dir meins und du machst das Gleiche, okay?" Er nickte und wir tauschten die Handys. Mein Vater schaute zu während ich die persönlichen Daten angab, also den Vornamen, Nachnamen und so.
Nummer: 0547 2338479
Nachname: Yukihira
Vorname: Megumi
Mein Vater räusperte sich und ich bemerkt, dass ich den falschen Namen getippt habe. Blitzartig besserte ich ihn noch aus.
Vorname: Ichigo
Ich war nun fertig und Jin auch. "Also dann, bis morgen!", sagte er nachdem wir die Handys wieder zurück tauschten. "Ja, bis morgen!", ich rief ihm noch hinterher als er wieder im Restaurant verschwand.
Wieder zurück im Hotel, ich ließ mich auf mein Bett fallen. "Na? Die sind doch ganz lieb und dieser Jimin wird auch schon noch warm mit dir. Dazu hat niemand bemerkt, dass du eigentlich ein Mädchen bist. Das wird schon alles glatt laufen, du wirst schon sehen." Mein Vater streichelt mir über den Kopf während er das sagt. Doch dann hört er ruckartig auf, ließ aber seine Hand auf meinem Kopf. Sein Gesichtsausdruck verfinstert sich. "Falls es aber wer herausfindet, dann meldest du dich bei mir und ich werde schauen, dass ich doch so schnell wie möglich aus diesem Männerhaushalt raushole."
Ich beruhigte mich mit den Gedanken, dass ich heute nicht aufgeflogen bin und in die nächsten Tage nicht anders werden. Langsam schlief ich auch schon vor Erschöpfung ein.
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Undercover Gender | BTS
Hayran KurguMegumi ist erst seit zwei Jahren bei ihrem Vater in Japan. Doch der schickt sie nach Südkorea um für BigHit bei BTS zu arbeiten und somit auch Geld verdienen kann. Natürlich hat er daran gedacht, dass sie ein Mädchen ist und BTS eine reine Jungengru...