Es war Sonntag und ich wachte durch die morgendlichen Sonnenstrahlen auf. Langsam setzte ich mich in meinem Bett auf und streckte mich. Ich sah zu Jungkook hinüber und er schien noch zu schlafen. Komisch. . .sind wir nicht gleichzeitig schlafen gegangen? Sollte er dann nicht auch so langsam aufstehen. . .
Allerdings ließ ich ihn noch schlafen, da er den Schlaf bestimmt gebrauchen könnte. Leise schlich ich mich aus unserem Zimmer und ging in die Küche um mir ein Frühstück zu holen. Schließlich habe ich schon lange nichts mehr gegessen. . .
Da ich ja die Marmelade von Mr. Pietz bekommen hatte, nahm ich natürlich auch diese aus dem Kühlschrank und nahm noch ein Brot aus dem Brotkasten. Ich schmierte mir ein paar Marmeladebrote und aß dann auch jedes Einzelne mit Genuss.
Nach dem Frühstück warf ich mich auf die Couch und schaute ein bisschen Fernsehen bis die anderen aufwachten. Allerdings dauerte das nicht sehr lange und nach kurzer Zeit wuselten sie schon, außer Jungkook, im Erdgeschoss herum.
"Hey, wollen wir in den Park gehen?", fragte Namjoon und schaute in die Runde. Wir stimmten ihm alle zu, nur Jin schüttelte den Kopf, "Ich bleibe noch hier, dann kann ich mit Jungkook nachkommen, falls er überhaupt will." "Ist in Ordnung, viel Spaß Jin!"
Wir verschwanden in unseren jeweiligen Zimmern und machten uns abmarschbereit. Allerdings holte ich nur leise aus Jungkook und meinem Zimmer meine Sachen und machte mich dann im Bad fertig.
Ein paar Minuten später trafen wir uns auch schon unten im Eingangsbereich und zogen uns die Schuhe und Jacken noch an. "Viel Spaß euch noch!", damit verabschiedete Jin uns und wir machten uns auf dem Weg zum Park.
Mittlerweile ist es schon früher Abend und wir sind schon mehrere Stunden hier. Wir haben verschiedene Spiele gespielt, getanzt, aber auch viel geredet und gelacht. Im Großem und Ganzen hatten wir eine verdammt gute Zeit und hatten sehr viel Spaß.
Allerdings wurden wir von meinem klingelnden Handy unterbrochen und ich hob ab. Denn anscheinend hatte diese Person schon öfters angerufen.
"Hallo Ichy? Hach, jetzt erreiche ich dich endlich. . .Kommt sofort zum Dorm zurück! Du musst beim Abendessen herrichten helfen!", an der Stimme erkannte ich, dass Jin an der anderen Seite der Leitung war. Ich hab aber keine Lust schon zu gehen. . .es ist gerade so lustig. . .
"Ich will aber noch nicht gehen! Können wir nicht noch ein bisschen bleiben?", fragte ich unsicher und erkannte an Jins genervtem Seufzer, dass meine Bitte hiermit auch schon abgelehnt wurde. "Das vorhin von mir war kein Angebot. . .Sieh es als Befehl an. Also komm her und hilf mir beim Essen machen!"
"Jin, du bist nicht mein Vater. . .Also kannst du mir auch nichts befehlen!", sagte ich gespielt kindisch. "Das ist auch nicht möglich, da ja jeder weiß, dass Jin die Eomma dieses Dorms ist!", kam von Yoongi neckend. Jin hatte den Kommentar übers Telefon mitbekommen und man merkte, wie empört er darüber war. Selbst wenn er körperlich nicht anwesend war. Um Yoongi zu antworten drehte ich mich zu ihm um, da er hinter mir stand.
"Allerdings kann Jin auch als Eomma mir nichts sagen, da meine Eomma schon tot ist!", rutschte mir etwas lauter heraus und mir wurde erst jetzt bewusst, was ich da gerade über mich preisgegeben habe. Auch am anderen Ende der Telefonleitung wurde es ganz still.
Sofort kam Tae auf mich zu und schloss mich in eine Umarmung ein, "Wirklich? Das tut mir Leid. . .ich weiß auch, wie es ist, jemand Geliebtes zu verlieren. . ." Er drückte mich sanft mit seinen Händen an meinen Schultern wieder weg und sah mir mit angefeuchteten Augen tief in meine Augen.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie ich nun reagieren sollte. In diesem Moment wurde ich von mehreren Augenpaaren angestarrt und niemand sagte etwas. Ihre Blicke waren voller Mitleid und hatten auch irgendwas Tröstendes an sich. Doch, wie makaber es jetzt auch klingen mag, genau in diesem Moment machte mich der Tod meiner Mutter nicht traurig. Es machte mich nur traurig, wenn ich mehr darüber nachdenke. Doch momentan bin ich zu gut drauf oder eher gesagt, bin ich jetzt gerade eher verwirrt. . .
Langsam hob ich mein Handy wieder ans Ohr, "Jin? Noch da?" Seine etwas unsichere Stimme erklang wieder und begann zu Reden, "Äh. . .ja. . .ähm. . .kommt trotzdem bitte nach Hause. . .Aber alle, es wird schon langsam dunkel draußen." "Ist gut.", sagte ich leise und legte, immer noch von der Situation verwirrt, auf.
"Leute, wir sollen Heim kommen. . .", sagte ich leise und wir machten uns zusammen auf den Heimweg. Doch wir redeten nicht mehr viel, eigentlich sagte niemand etwas. Eine beunruhigende, eher unangenehme, Stille breitete sich zwischen uns aus. So kam einem der Weg auch wie eine Ewigkeit vor, doch in Wirklichkeit brauchten wir nur die übliche Zeit vom Park nach Hause.
Als wir durch die Tür gekommen sind, nahm Jin mich auch schon gleich in die Arme. Er umarmte mich so fest, dass er mich schon fast erdrückte. Auch Jungkook kam zum Eingang um uns zu begrüßen, doch hatte anscheinend nichts vom Telefonat mitbekommen, da er etwas verwirrt wegen Jins herzhafter Begrüßung wirkte.
"Was ist denn hier los?", fragte er verblüfft und Jin ließ mich wieder los um sich zu Jungkook umdrehen zu können. "Ichy hat vorhin erzählt, dass seine Mutter bereits verstorben ist. . .Ich will ihn nur trösten. . ." "Mir geht's gut, aber danke Jin. Ich weiß das sehr zu schätzen. . .von euch auch!", ich drehte mich um und sah mit einem dankbaren Lächeln in die Gesichter der anderen, ehe ich mich wieder zu Jin und Jungkook umdrehte.
Jungkook sagte nichts, er schien überrascht. Aber gut, ich hab auch sonst nie was Derartiges erwähnt. . . Schließlich sah er leicht hinab und sagte nun doch etwas, "Das tut mir Leid zu hören, Ichy. . ." Er war wie angewurzelt und rührte sich kaum. Wahrscheinlich weiß er nur nicht wie er auf die Info reagieren soll. . .
Ich klatschte in die Hände und versuchte die deprimierte Stimmung ein wenig aufzulockern, "Naja. . .wie gesagt, mir geht's super! Also können wir das Thema vielleicht fallen lassen und Essen machen?" Die anderen nickten zustimmend, nur Jin nicht. "Was ist denn, Jin? Gibt es etwas, dass du wissen willst?", fragte ich, mit der Hoffnung, er würde nichts mehr fragen wollen. Zum Glück schüttelte er als Antwort verneinend den Kopf und setzte auch schon zum Reden an, "Nein, nur. . .Ich hab dann Jungkook gebeten mir beim Kochen zu helfen und wir sind schon fertig. Also wir können direkt Essen."
Zusammen gingen wir in die Küche und jeder setzte sich an seinen Platz. Mit der Zeit lockerte sich die angespannte Stimmung auf und wir fingen an zu essen. Dadurch wurde es wieder ganz still. Doch es war nicht so eine unangenehme Stille wie beim Heimweg, sondern das glückliche gefräßige Schweigen.
DU LIEST GERADE
Undercover Gender | BTS
FanfictionMegumi ist erst seit zwei Jahren bei ihrem Vater in Japan. Doch der schickt sie nach Südkorea um für BigHit bei BTS zu arbeiten und somit auch Geld verdienen kann. Natürlich hat er daran gedacht, dass sie ein Mädchen ist und BTS eine reine Jungengru...