Kapitel 62

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"Hey Megu. . .", Jungkook's Stimme weckte mich auf. Er saß neben mir auf dem Bett und wartete bis ich mich aufgesetzt hatte. "Wie spät haben wir es?", fragte ich und setzte mich auf. "Es ist kurz nach zwölf, du hast bis eben noch geschlafen." Naja, fast. . .

"Also eigentlich war ich schon wach. . .und da muss ich dir was erzählen. . .", ich wollte ihm gerade erzählen, dass nun auch Jin und Hobi Bescheid wussten, doch er unterbrach mich. "Ich weiß, sie haben es mich deswegen schon angesprochen. . .", emotionslos fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und seufzte einmal. Die Stimmung zwischen uns war nun eher bedrückt als fröhlich, wie sie gestern um diese Zeit noch war.

"Hör zu, es tut mir Leid. Ich hätte besser aufpassen sollen. . .und vielleicht auch nicht so viel trinken sollen.", damit unterbrach ich die Stille zwischen uns und Jungkook sah zu mir in meine Augen auf. "Ach ja, wie geht es deinem Kopf? Ich hab gehört, du hast einen Kater.", ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.

"Der scheint zum Glück weg zu sein, im Gegensatz zu dir, Nervensäge!", ich neckte ihn aus Spaß und er stieg darauf lachend ein. "Ich? Ich bin die Nervensäge? Als ob, die bist eher du!", sagte er lachend und wuschelte mir durch meine Haare. Die Stimmung zwischen uns war nun wieder viel lockerer. Zum Glück. . .

Doch Jungkook wurde schlagartig wieder stumm und sah verlegen seitlich auf den Boden, "Sag mal, kannst du dich eigentlich an irgendwas von gestern erinnern?" Ich überlegte, aber viel brachte ich nicht zusammen. "Hmm. . .Nein, aber vielleicht kommt das ja wieder zurück. Ist irgendwas Wichtiges oder so passiert?", neugierig grinste ich ihn an.

Jungkook riss seine Augen überrascht auf und wedelte mit den Händen verneinend vor sich herum, "Nein, nein! Nicht so wichtig!" Ich musste lachen, "Und was macht dich dann so verlegen?"

"Auch nichts!", schrie Jungkook schon fast. Natürlich war er verlegen, das sieht man ihm sofort an. . . "Wem gehört eigentlich das Leiberl, dass ich trage? Soweit ich es erkenne, gehört es nicht mir." "Das ist meins.", antwortete Jungkook immer noch verlegen, nur dass sich die Röte um seine Wange noch verstärkt hat. "Wieso hab ich ein Leiberl von dir an?"

Jungkook antwortete nicht und zeigte nur auf meinen geschlossenen Kleiderschrank. Verwundert stand ich auf und ging zu ihm hin. Ich machte die Schranktüren auf und fand nur ein paar Kartons und meinen Koffer darinnen vor. "Wo ist mein ganzes Gewand hin?", schrie ich entsetzt. "Das hast du gestern alles besoffen in die Waschmaschine gebracht, deswegen hast du auch mein T-Shirt an. Du wärst ja am Liebsten nur in Unterwäsche herum gesprungen. . ." Ich zuckte vor Schreck zusammen und spürte wie mir augenblicklich die Wärme in das Gesicht schoss.

"Ich verspreche, ich hab nur Sachen gesehen, die ich auch hätte sehen sollen!", brachte Jungkook unsicher heraus, doch ich merkte sofort, dass er lügt. Ich senkte meinen Kopf zu Boden und hielt mich an den Schranktüren fest. Das war jetzt zwar das erste Mal, aber das wird auch das letzte Mal Alkohol gewesen sein. . .

"Entschuldige mich bitte kurz. . .", ich stürmte schnell aus dem Zimmer heraus und schloss die Tür hinter mir. Ich ging ins Bad und sah dort wirklich mein ganzes Gewand liegen. Ein Teil davon hat in der Waschmaschine verweilt und war nun ganz nass.

Ich holte diesen Teil schnell aus der Maschine heraus und hängte sie zum Trocknen auf, putzte mir die Zähne und ging dann mit den trockenen Sachen ins Zimmer zurück. Jungkook war nicht mehr hier. Das ist mir so peinlich. . .Meine Wangen glühten immer noch, auch während ich mein Gewand faltete und in den Schrank zurück räumte. Wenigstens müsste ich dann nicht mehr waschen, mit der einen Ladung habe ich genug sauberes Gewand für die nächste Woche. . .

Als ich fertig war ging ich hinunter zu den Anderen ins Wohnzimmer. Irgendwie war es mir momentan unangenehm in der Nähe von Jin und Hobi zu sein. Jin erging es wohl gleich, nur Hobi schien es nicht zu stören, dass ich ein Mädchen bin. Deswegen versuchte ich so gut wie möglich von den beiden ein bisschen Abstand zu halten. Das Problem nur war, dass es mir unglaublich peinlich war, dass ich nun schon zum zweiten Mal von Jungkook halb nackt gesehen wurde. Doch es war auf eine andere Art unangenehm.

Undercover Gender | BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt