Kapitel 41

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Zuhause angekommen, schmissen wir unsere Rucksäcke alle in den Vorraum, sodass ein großer Haufen entstand. Gleich darauf machte sich Jin auch schon auf den Weg in die Küche und wollte das Abendessen vorbereiten. Da ich heute noch ein wenig Energie hatte, beschloss ich ihm zu helfen und folgte ihm somit, "Komm Jin, ich helfe dir." Er drehte sich um und hatte ein dankbares Lächeln am Gesicht haften, "Danke, aber heute mache ich nur eine Suppe. Wenn du willst kannst du das Gemüse dafür schnippeln."

Ich nickte nur und Jin zählte die verschiedenen Gemüsesorten auf, die ich in kleine Scheiben oder Würfel schneiden sollte. Anschließend machte ich mich auch schon an die Vorbereitung und auch er begann mit seinem Teil der Arbeit. Nicht lange nachdem wir angefangen hatten, summte Jin eine Melodie, die mir zufälligerweise bekannt vorkam. Die Melodie war nämlich aus einer TV-Serie, die ich mir früher sehr gerne ansah. Auch wenn das Lied selber nicht aus der Serie war, kannte ich es wegen ihr. Es heißt For the longest time und kam in der Serie How I met your mother vor, dort wurde es von Ted und Barney vorgetragen. Ich hatte sogar mal einen Sommer lang einen Ohrwurm davon. . .danach habe ich es eine lange Zeit nicht mehr gehört. . .

Jin summte immer noch fröhlich die Melodie vor sich hin und als ich den Text dazu sang, riss er überrascht die Augen auf. Daraufhin starrten wir uns gegenseitig in die Augen und mussten lachen. Als wir uns wieder beruhigt hatten, fuhren wir beide mit der Arbeit fort, "Du kennst das Lied auch?" "Ja, aber ich kenne es wegen 'How I met your mother' und du?", fragte ich gut gelaunt. "Ich auch! Ich wusste gar nicht, dass du die Serie schaust.", sagte er erstaunt. "Das gleiche könnte ich auch von dir behaupten! Ich wusste gar nicht, dass sie in Korea überhaupt ausgestrahlt wird. . ."

Danach wurde es wieder ruhiger zwischen uns, doch plötzlich benutzte Jin den Kochlöffel als Mikrofon und begann mit Barney's Teil von dem kurzen Lied. Also übernahm ich Ted's Part und stieg kurz darauf auch schon ein. Wir gingen das Lied immer und immer wieder durch, bis das Essen fertig war und wir die anderen zu Tisch riefen.

"Essen fassen!", rief ich ins Wohnzimmer und verteilte noch schnell Suppenteller am Tisch und Jin legte die Löffel dazu. Als dann jeder saß, holte er den Suppentopf und gab jedem eine gleichgroße Portion. Natürlich dauerte es nicht lange und die Teller waren sehr schnell leer. Manche nahmen sich noch eine zweite Portion, doch ich beließ es bei einer. Ich versteh nicht, dass die so viel essen können. . .ich platze gleich. . .

Nach dem Essen hatte niemand einen Plan, was wir tun sollten oder könnten. Deswegen gingen wir vorerst ins Wohnzimmer und setzten uns alle zusammen auf die Sofas. Gelangweilt schaltete Yoongi den Fernseher an und zappte durch die Kanäle. Allerdings sprach ihn nichts wirklich an und er drehte ihn wieder mit der Fernbedienung ab.

"Wie wäre es mit Karaoke?", Tae unterbrach die Ruhe und machte einen Vorschlag. "Ja! Lasst uns das machen.", sagte ich euphorisch und sprang von der Couch auf, "Hier oder macht ihr das in den Trainingsräumen." Hobi stand ebenfalls auf und ging zur Spielekonsole, in die er dann ein Spiel einlegte, "Na hier, schließlich steht hier die Wii!" Tae holte vier Mikrofone aus einer Lade hervor und ein Spielefernbedienung. Ich setzte mich hin und wartete darauf, dass wir endlich spielen können.

Man konnte aber nur höchstens zu viert singen, weswegen wir beschlossen, dass wir uns wieder in vier Zweierteams aufteilten. In diesen Zweiergruppen sangen die Partner dann abwechselnd mit den drei Leuten aus den anderen Teams zusammen. Das Ziel war, Punkte für das eigene Team zu sammeln. Die Teams wurden ausgezogen und dieses Mal war ich mit Jimin in einem Team und wir schnitten gar nicht so schlecht ab. Allerdings musste ich bei den Gesangsparts der Lieder aufpassen, dass meine Stimme nicht zu hoch ging. Hin und wieder rutschte mir trotzdem ein hoher Ton raus und ich versuchte schlagartig den Ton so schräg wie möglich klingen zu lassen, damit es so klang, als wäre der Ton zu schwierig für mich gewesen. Leider verloren wir dadurch Punkte, aber ich denke, dass das, zu dem Zeitpunkt, nicht das Wichtigste war.

Das Gute war aber, dass am Schluss noch einige Rap-Lieder von den verschiedensten Künstlern vor kamen und ich da wieder viele Punkte holen konnte. Am Ende haben wir dann die Punkte alle zusammengezählt und somit herausgefunden, wer der Gewinner ist. Gewonnen haben Yoongi und Jungkook, während Jimin und ich dritter geworden sind. "Das war lustig! Können wir das demnächst nochmal machen?", fragte Taehyung energiegeladen in die Runde. "Also von mir aus schon. . .", Yoongi musste gähnen, "Aber ich gehe jetzt schlafen, ihr könnt ja noch weiter machen. . ." Schleifend verließ er den Raum und wir beschlossen ebenfalls schlafen zu gehen.

Ich ging mal wieder zuerst ins Bad, während Jungkook sich im Zimmer umzog. Nach meiner Abendroutine betrachtete ich mich gedankenverloren im Spiegel. Wie lange bin ich eigentlich schon hier? Das ist jetzt die zweite Woche. . .Wooow. . .ich habe total versagt. . .Nach fast zwei Wochen, wissen schon vier der sieben Jungs hier, dass ich ein Mädchen bin. . .Das habe ich ja toll hinbekommen. . .Ein Wunder, dass mir Yuki überhaupt Geheimnisse anvertraut hat. . .Wie es ihr wohl jetzt geht? Vielleicht können wir am Wochenende chatten oder sogar telefonieren. . .Ich habe Lust mit ihr zu schreiben. . .Aish. . .Jetzt vermisse ich Yuki schon wieder, aber auch den Rest der Klasse. . .

Ein Klopfen riss mich aus den Gedanken und ich schrak auf, ehe ich die Badezimmertür aufsperrte. "Hey, du bist da schon ziemlich lange drinnen und ich muss mal auf. . . warte. . .was ist los mit dir?", Jungkook sah mich mit einem besorgtem Blick an, doch ich wusste nicht was er meinte. Er ging ebenfalls ins Bad und schloss die Tür hinter sich, ehe er begann zu flüstern, "Megumi. . .wieso weinst du?" Huh? Weinen? Fragend sah ich ihn an, blickte daraufhin allerdings in den Spiegel. Oh. . .anscheinend sind ein paar Tränen meine Wangen heruntergekullert. . .Schnell wischte ich sie weg und lächelte Jungkook gezwungen an, "Nichts ist los, mir geht es gut. . ." Ich will nur nicht, dass er sich noch mehr Sorgen macht. Doch er betrachtete mich nur misstrauisch und bewegte sich kein Stück.

Ich ging an ihm vorbei und wollte die Tür öffnen, als er mich plötzlich am Handgelenk fasste, "Ich weiß, dass irgendetwas ist. . .Ich warte bis du es mir erzählen willst. . .du willst es mir anscheinend nicht verraten. . .da bleibt mir halt nur das übrig. Aber vergiss nicht, ich bin für dich da. . ." Er sprach ziemlich leise und sah auch die ganze Zeit auf den Boden während er sprach. Nun ließ er mich wieder los, schaute aber immer noch hinunter. Verwirrt sah ich auch hinunter. Ist da unten irgendwas Interessantes. . .Warte, ich glaube nicht, dass er deswegen den Blick nach unten richtet. . .

Ich sah wieder auf, "Danke Kookie, aber es ist wirklich alles in Ordnung." Daraufhin verließ ich das Bad und ging in unser Zimmer. Dort warf ich mich direkt auf mein Bett und kuschelte mich unter der Decke an mein großes Kissen. Allerdings dauerte es nicht lange und die Tür öffnete sich. Oh, Kookie ist schnell fertig. . .Ich blickte zur Tür, aber es war nicht Jungkook, der nun hier war. "Hallo Ichy, du hast gesagt, ab heute kann ich wieder kommen. So, hier bin ich!", ein freudiger Tae stand nun vor meinem Bett und wartete auf meine Reaktion.

Ich öffnete die Decke und klopfte ehrlich grinsend neben mich, "Na, komm schon her. . ." Das ließ er sich nicht zweimal sagen und ich warf auch wieder die Decke über uns. Gleich darauf kuschelte er sich auch schon an mich dran und ich mich auch an ihn. Irgendwie tut das Kuscheln gut. . . Genau das habe ich jetzt gebraucht. . . Ein breites Grinsen schlich sich in mein Gesicht, doch Tae war schon eingeschlafen und bekam das gar nicht mehr mit.

So langsam kam auch Jungkook zurück und konnte seinen Augen nicht trauen. "Was macht Taehyung hier?", flüsterte er und klang leicht aufgebracht. "Ich habe ihm gesagt, dass es ab Mittwoch wieder in Ordnung ist und er hat mich wohl ernst genommen", flüsterte ich ihm zurück und musste dabei ein bisschen kichern. "Na, wenn es dir dann wenigstens besser geht. . .", seine Stimme klang ein bisschen zornig und enttäuscht zugleich und er ließ sich dann auf sein Bett plumpsen.

Hä? Wieso ist er jetzt so komisch? Hätte er es lieber gehabt, wenn ich ihm erzählt hätte, dass ich meine Freunde vermisst habe? Irgendwie kann ich das nicht glauben. . .Vielleicht sollte ich ihn dann darauf ansprechen. . . "Gute Nacht!", sagte ich noch sanft zu ihm, doch es kam lange keine Antwort. Ich hörte nur ein ständiges Bewegen von ihm, dass dann auch irgendwann aufhörte, als er die perfekte Position gefunden hatte. "Gute Nacht. . .schlaf schön. . .", murrte er dann doch noch irgendwann schließlich und allmählich schlief ich auch schon ein.

Undercover Gender | BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt