Heute saß ich mal wieder auf dem Sofa und blickte auf die Stelle, an der Belial verschwunden war. Das war jetzt exakt eine Woche her und er war nicht zurück gekommen, wie ich zunächst angenommen hatte. Nein, er hielt es nicht einmal für nötig, mir eine Nachricht zukommen zu lassen oder auf meine telepathischen Rufe zu antworten und ich war mir sicher, dass er sie sehr wohl hören konnte, er wollte mir nur nicht antworten. Kurz gesagt, er zeigte mir so richtig schön den Stinkefinger. Und dieser Ort war der, an dem er mir den längsten aller Stinkefinger gezeigt hatte... Langsam, aber sicher, kochte die Wut mehr und mehr in mir hoch. Ich wusste nicht, wie lange ich noch mein selbstbewusstes und beherrschtes Selbst sein konnte, bevor ich explodierte. Verdammt, was wollte er damit erreichen? Was zur Hölle sollte das? Warum ignorierte er mich?! Er wusste doch ganz genau, dass ich es zutiefst verabscheute, ignoriert zu werden! Es machte mich rasend, ich würde ihm am liebsten auf der Stelle Arme und Beine ausreißen, aber das konnte ich nun wirklich nicht tun, ich würde niemals unverrichteter Dinge in die Hölle zurückkehren. Arrrgh, dieser dämliche Dämon machte mich verdammt nochmal wahnsinnig! Warum konnte er nicht einfach tun, was ich wollte?! Warum musste er nur immer seinen eigenen Dickkopf durchsetzen?! Wütend schlug ich auf den Steintisch vor der Couch, der unter meiner dämonischen Kraft entzwei brach. Mit einem wütenden Knurren fuhr ich in die Senkrechte und spürte eine seltsame Hitze an meinem Körper. Ich spürte meine Flügel aus meinem Rücken ragen und spürte das orangerote sowie katzenhafte Glühen in meinen Augen, aber da war noch mehr. Rein zufällig lief ich an einem Spiegel vorbei und wich zunächst geschockt zurück. Nicht nur, dass ich jetzt dämonische Augen und schwarze Engelsflügel hatte, nein, auch meine Ohren hatten sich so leicht elfenhaft zugespitzt, wie es bei Belial in Dämonengestalt der Fall war. Außerdem hatte ich spitze Reißzähne statt Eckzähnen und zwei spitze schwarze Hörner von ungefähr zehn Zentimeter Länge, genau wie Belial sie mir bei sich gezeigt hatte. Verdammt, ich hatte meinen Körper endgültig in seine dämonische Gestalt verwandelt. Ich berührte verwirrt meine Hörner und wurde prompt wieder wütend. Ich rammte blitzschnell meine Faust in den Spiegel, doch ich hatte so viel Kraft in diesen Schlag gesetzt, dass meine Faust den Spiegel samt der dahinterliegenden Wand durchschlug und auf der anderen Seite wieder herauskam. Super, jetzt hatte ich ein Loch durch die Wand geschlagen... Das wurde ja immer besser... Ich verbarg mein derzeitiges dämonisches Aussehen unter einer Illusion und erschien direkt vor James, der erschrocken zurücksprang. An mein plötzliches Erscheinen waren die Vampire immer noch nicht gewöhnt... Normalerweise amüsierte mich diese Tatsache, aber ich war derzeit einfach nur höllisch wütend. ,,Ich werde dich jetzt trainieren." erklärte ich ihm kalt und in einem Ton, der keine Wiederrede duldete und er nickte leicht eingeschüchtert. ,,Ich komme mit!" hörte ich eine Stimme und fuhr herum. Im Bruchteil einer Sekunde fand sich besagte Person an der nächst besten Wand wieder, wo ich sie mit einer Hand an der Kehle gegen die Wand drückte. Ich erkannte Jacob und ließ ihn wieder runter. ,,Meinetwegen." knurrte ich, packte beide am Oberarm und schattenwandelte mit ihnen in den Trainingsraum in meinem Wohnwagen-Schloss. Dass ich dort noch vor einer Woche mit Belial trainiert hatte, fachte meine Wut nur noch weiter an.
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Ich & der Dämon, der mich wahnsinnig machte
FantasyIch habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, von einer Vampire tötenden Dämonin zu einer Dämonin wurde, die Vampiren gegen eine Gruppierung anderer Vampire zu helfen. Nebenbei ist einer der Vampire auf meiner Seite in mich verknallt und trinkt...