Ich wusste nicht, dass das noch möglich war, wenn man schon tot war, aber umso besser... Ich hatte es nicht eilig, warum auch, sie würde nicht weit kommen. ,,Ich hatte schon lange keine Menschenjagd mehr, Ahlam! Spürst du es schon, das Prickeln der Angst, der kalte Angstschweiß, der dir den Rücken runterläuft? Wie das Adrenalin deinen panikerfüllten Körper zum weglaufen treibt? Das Wissen, dass du mir nicht entkommen kannst, egal wie weit du davonläufst? Ja, ich kann deine Angst riechen, der süße Geruch von Todesangst, der von dir kommt! Lauf nur, solange du es noch kannst!" rief ich mit meiner dunklen dämonischen Stimme, die einem einen Schauer über den Rücken jagte, durch den dunklen Gang. Ich konnte hören, wie sie schneller rannte und ich lachte schallend, während ich ihr noch immer folgte. Sie wusste natürlich nicht, dass in der Richtung, in die sie rannte, eine Sackgasse war, zumindest für Menschen und Lebewesen ohne Flügel. Denn hinter der Tür, die sich am Ende des Ganges befand, war ein tiefer Abgrund, der zu der zu dem Ort führte, den sich die Menschen bei dem Gedanken an die Hölle vorstellten, dem Fegefeuer und dem Ort der Bestrafung. Oh ja, was für Dämonen das Paradies war, ist für Menschen der schlimmste Alptraum. Es war ziemlich heiß dort, wegen der vielen Lavaseen (in denen Menschen als Strafe zu baden pflegten) und dem Fegefeuer (in dem die schlimmsten aller Sünder des Öfteren Zeit verbrachten). Allerdings gab es auch Gletscher, Wasserfälle und Seen dort. Diese waren sehr unterschiedlich, manche waren trüb (teilweise mit Monstern darin, die die Verdammten immer wieder ertränkten) andere waren klar (die Verdammten wurden dann meist magisch oder von verfluchten Seilen ertränkt) und die Gletscher waren immer klar und vereist (Die Sünder mussten sie dann eigenhändig aufbrechen und darin schwimmen oder sogar tauchen gehen. Bei letzterem war der See beim Auftauchen zugefroren.). Alles, was irgendwie positiv sein könnte, wurde hier ins schlechte verkehrt. Es gab hier sogar gigantische Kochtöpfe, die immer heiß und mit heißem (manchmal brennendem) Öl oder kochendem Wasser gefüllt war. Auch riesige Schüsseln Eiscreme verschiedener Sorten (die Menschen versanken, erstickten, erfroren oder überfraßen sich darin) gab es hier. Natürlich gab es auch Seen mit kochend heißer Schokolade, in denen die Menschen sich verbrannten und ertranken. Selbstverständlich gab es auch noch die ganz klassischen Methoden der Folter wie Streckbänke, Wagenräder (durch die die menschlichen Körper gewaltsam geschlungen wurden) und auch von der Decke hängende Ketten (entweder man wurde dort mit Schlingen am Hals, mit Handschellen an den Handgelenken oder mit Daumenschrauben an den Daumen aufgehängt). Auch Fixiertische gab es hier, wo man an allen vieren und manchmal auch am Hals an den Tisch gefesselt wurde. Ich kam auch bald vor der Tür an und ich wusste, dass sie offenbar etwas schweres davor geschoben hatte, damit ich nicht durch kommen würde. Also trat ich einmal heftig gegen die Tür, die so mit einem lauten Krachen aus den Angeln gerissen und mitsamt dem davorgeschobenen Hindernis weit über den Abgrund flog und irgendwo landete. Ich ließ meine schwarzen Hörner auf meiner Stirn und die Totenkopf-Halbmaske auf meinem Gesicht erscheinen. Ich kam dem verängstigten Mädchen immer näher, die panisch zurück wich, bis sie am Rand ankam und schwankend inne hielt. ,,Na, was wirst du nun tun, hm?" fragte ich sie mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen, dass meine Reißzähne entblößte. Sie drehte sich um und sprang, doch ich war sofort bei ihr und bekam ihren Fuß zu packen, so dass sie durch den Ruck zurückgerissen wurde und dem Kopf gegen die Wand schlug. Hier konnte sie allerdings weder bewusstlos werden noch sterben, mein Vorteil. Ich breitete meine gefiederten Flügel aus und stieß mich vom Rand ab. So flog ich mit ihr nach unten und ließ sie über einem Vulkan fallen, direkt in den Magmasee im Inneren. Ich setzte mich auf den oberen Rand des Vulkankraters und beobachtete sie einfach nur. Viel tun musste ich ja gar nicht.
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Ich & der Dämon, der mich wahnsinnig machte
FantasyIch habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, von einer Vampire tötenden Dämonin zu einer Dämonin wurde, die Vampiren gegen eine Gruppierung anderer Vampire zu helfen. Nebenbei ist einer der Vampire auf meiner Seite in mich verknallt und trinkt...