18. Kampfbereit

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Ich führte ihn wieder heraus und schon befanden wir uns wieder in der Realität. Ich erhob mich elegant und bot ihm meine Hand an. Er nahm sie an und ich zog ihn mühelos hoch. Das sähe vielleicht etwas ungewöhnlich aus, wenn man bedenkt, dass ich wie ein junges Mädchen von sechzehn Jahren und er wie ein ungefähr zwanzigjähriges Muskelpaket von einem Mann aussah, aber es waren ja keine Menschen hier. Unter Dämonen war das nicht ungewöhnlich, schließlich sind es Dämonen, die sind eine Nummer für sich und übermenschlich stark. ,,Kampftraining?" fragte ich ihn grinsend. ,,Absolut." meinte Luzifer und griff mich an. Dieses Mal aber konnte ich alle meine Tricks nutzen, ich hatte mir vorhin nämlich seine Techniken gemerkt und setzte sie jetzt um. Unser Kampf dauert somit schon deutlich länger an, auch wenn er dennoch gewann. Ich forderte Revanche und er griff breit grinsend an. So ging das lange Zeit und ich war verdammt froh, dass er die Zeit angehalten hatte, denn es war durchaus möglich, dass ich hier mit ihm ein weiteres Jahrzehnt in der Hölle verbrachte und das nur mit Training. Aber heute, hatte er zumindest gesagt, würde er meine Ausbildung vollenden. Klar, es war hart gewesen, verdammt hartes Training, aber ich wusste, dass ich jetzt nahezu unbesiegbar war. Ich stand ihm gegenüber und er stand vor mir. Der letzte Kampf. Ich grinste breit und er griff mich an. Ich wich aus und kämpfte verbissen. Unser Kampf dauerte bestimmt eine halbe Stunde an, aber ich schaffte es, ihn sicher zu besiegen. Es war eben ein enormer Vorteil, Gedankenlesen zu können. Ich kniete über ihm und hielt seine Handgelenke rechts und links neben seinem Kopf fest. Ich beugte mich zu ihm hinab und kratzte mit meinen Zähnen über die empfindliche Haut an seinem Hals. Es tat ihm nicht weh, aber er wusste um seine Position, ich hatte ihn besiegt und ich könnte ihn jetzt töten. ,,Tot." hauchte ich in sein Ohr. ,,Mein Kleines ist ja eine richtige Wildkatze geworden." grinste er belustigt. ,,Du hast mich ja auch trainiert, Luzifer." schmunzelte ich und streifte mit meinen Lippen kurz die seinen. Er knurrte und ich lachte amüsiert. Dann sprang ich aus dieser Position auf und zog ihn mit hoch. Er schlang die Arme um meinen zierlichen Körper und küsste mich kurz aber leidenschaftlich. Ich löste mich amüsiert von ihm. ,,Ich muss gehen, Luci." meinte ich und duckte mich lachend unter dem Feuerball hinweg, den er mir für den Spitznamen hinterher warf. Ich teleportierte mich auf die Erde und ging erstmal duschen. Dann zog ich mich vernünftig an, schwarze Jeans Hotpants, schwarze Überkniestiefel aus Leder und ein bauchfreies schwarzes Top. Dazu einen Waffengürtel mit zwei schwarzen Karambit auf jeder Seite und hinten zwei schwarzen Pistolen. All das hatte ich von Luzifer bekommen, genauso wie mein schwarzes Schlangenarmband aus schwarzem dämonischen Eisen mit zwei Diamanten als Augen, geschmiedet im Höllenfeuer selbst. Es kann sich in jede beliebige Waffe verwandeln. Naja, als Dämon würde ich außerdem so eine Rüstung tragen, wie meine beiden mentalen Wächter es taten, deswegen war mein Top auch rückenfrei. Meine schon mehr als hüftlangen schwarzen Haare trug ich wieder rechts und links in zwei Zöpfen sowie hinten offen. So ging ich aus dem Bad und traf bald auf James. ,,Ich werde diese Farce bald beenden, James." murmelte ich in sein Ohr. ,,Welche Farce?" fragte er mich. ,,Die des Kampfes. Ich werde den Feind niedermähen." antwortete ich ernst. ,,Verstehe." meinte er dazu nur.

Ich  & der Dämon, der mich wahnsinnig machteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt