Seltsam war nur, dass es mir dieses Mal so vorkam, als würde mich irgendwas minimal ausbremsen. Ich dachte mir aber nichts weiter dabei, das war mir bestimmt nur so vorgekommen, natürlich war ich unverändert mächtig. Meine Macht war schließlich inzwischen zur einzigen wahrhaftigen Konstante in meinem Leben geworden, denn Belial hatte mich ja verlassen. Deswegen war ich auch heute nicht unbedingt bester Stimmung und hatte mir direkt nach dem Aufstehen einen doppelten Scotch genehmigt. Ja, inzwischen merkte selbst ich, dass mein Verhalten langsam etwas drastische Ausmaße annahm. Wenn das so weiter ging, würde ich noch mal wirklich ausrasten. Aber naja, was interessierte es mich, ich bestrafte oder tötete dabei ja nicht mich selbst. Belial war ja leider zu weit weg, um ihn foltern und töten zu können, sonst würde mich nichts daran hindern können. Wie zur Bestätigung glühten meine Augen kurz auf, in letzter Zeit rang ich wirklich um meine Beherrschung, denn meine Wut auf Belial nahm inzwischen gigantische Ausmaße an. Wenigstens hatte mich das Abschlachten ein wenig abkühlen lassen, zumindest etwas. Ich schlief letztlich mal wieder auf der Couch ein. Am nächsten Morgen richtete ich mich mit schmerzerfülltem Schädel und einem gequältem Stöhnen auf. Ich griff nach der nächstbesten alkoholhaltigen Flasche, was in dem Fall mein Flachmann war, trank ein paar Schlucke und fühlte mich gleich etwas besser. Dann schwang ich mich auf meine Beine und stiefelte ins Bad. Inzwischen zog ich zumeist nicht einmal mehr meine Stiefel zum Schlafen aus und schlief deshalb auf der Couch, die sämtlichem Alkohol nicht weit war. Ich duschte schnell und richtete mich her. ,,JAMES!" brüllte ich durch das ganze Schloss und damit meinte ich wirklich das ganze Schloss, meine Stimme konnte unglaublich laut sein. Kurz darauf klopfte er und ich ließ ihn ein, nur in einem Handtuch. Schweigend legte er mir meine Kleidung hin und verschwand genauso wortlos, wie er gekommen war. Er hatte selbst gemerkt, dass ich in letzter Zeit absolut nicht zum scherzen aufgelegt war und schwieg deshalb lieber gleich ganz. Was für ein kluger Junge. Ich war nur noch zu Jacob freundlich. Ich zog mir die abgeschnittene kurze Jeans an, das neckholder Top und zog mir dann die Stiefel wieder über. Ich trug einfach gerne Stiefel, vor allem in letzter Zeit. Ich schritt aus dem Bad direkt in die Trainingshalle, in der James schon wartete. Ich brachte ihm diverse einfache Techniken bei, die ihn Vampiren überlegen, aber sämtlichen Dämonen dennoch meilenweit unterlegen machten. Ich musste ihn schließlich unter Kontrolle halten und sicher gehen, dass er sich wirklich an den Vertrag hielt und mich nicht so wie Belial betrügt. Denn wenn er auch nur Anstalten machen würde, das zu tun, würde ich ihm umgehend den Hals umdrehen und ihm den Kopf abreißen, um ihn dann zu verbrennen, womit ich seinem Leben ein endgültiges Ende setzen würde, für alle Ewigkeiten...
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Ich & der Dämon, der mich wahnsinnig machte
FantasyIch habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, von einer Vampire tötenden Dämonin zu einer Dämonin wurde, die Vampiren gegen eine Gruppierung anderer Vampire zu helfen. Nebenbei ist einer der Vampire auf meiner Seite in mich verknallt und trinkt...