42. Überlegungen und wer hat wirklich recht?! (Alternatives Ende (Happy End)

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Da stand ich nun allein in Belials Räumen in seinem Schlafzimmer und überdachte seine Worte unvoreingenommen und neutral. Ich belüge mich damit vielleicht selbst, aber das ist immer noch besser als wortbrüchig zu werden. Allerdings ging mir eine Sache nicht mehr aus dem Kopf und das war die Sache mit den Gefühlen die er empfand. Wir waren verbunden und mit der Hälfte meiner Seele, die ich ihm gab, wollte ich doch damals bewusst meine Menschlichkeit loswerden. Wenn man das bedenkt und etwas weiter grübelt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass seine laut herausposaunten Theorien über Dämonen nicht ganz richtig sind. Wenn ein Dämon, wie in seinem Falle, die Hälfte einer lebendigen Seele in sich trägt, die bewusst die Menschlichkeit des ursprünglichen Besitzers enthält, der sich unter normalen Umständen eben genau so, wie es für Menschen nun mal üblich war, in besagten Dämon verliebt hätte, wenn er weiterhin seine Menschlichkeit besessen hätte, was würde das für den Dämon bedeuten? Könnte es nicht sein, dass dieser irgendwie auf die Gefühle der halben Seele reagiert und deren Gefühle nun für den ursprünglichen Besitzer der Seele empfindet? Andererseits wäre es ebenfalls möglich, dass die dämonisch verkommene Seele des Dämons dadurch die Fähigkeit der Empfindung von Gefühlen zurückerhält und damit wieder dazu fähig ist, Gefühle jeglicher Art zu empfinden, unter anderem eben zufälligerweise Liebe zu dem Vertragspartner oder einer anderen Person? In letzerem Fall wäre die halbe Seele zwar der Auslöser, aber nicht die eigentliche Ursache, die wäre dann wahre Gefühle. In erstem Fall wären es eher die Gefühle der halben Seele, die die Liebe verursachen und keine wahren Gefühle seitens des Dämons. Allerdings könnte es auch sein, dass er recht hatte und theoretisch jeder Dämon zu Gefühlen fähig wäre, wenn er diese nur zuließe. Dann wäre es plausibel, wenn die halbe Seele voller Menschlichkeit genau dieses zulassen von Gefühlen erzwungen hätte. Jetzt hatte ich drei verschiedene mögliche Erklärungen dafür, jede einzelne völlig logisch aber welche davon war jetzt die Wahrheit? Diese Unwissenheit machte mich fast wahnsinnig, ich hasste es, im dunkeln gelassen zu werden, selbst wenn alle anderen genauso mit mir darin standen. Ich wollte wissen, was nun die Wahrheit und was nur eine falsche Theorie war, selbst wenn das nur aus akademischen Zwecken für mich relevant war. Denn schon als Mensch hatte ich alles über Dämonen wissen wollen und jetzt als echter Dämon war es umso wichtiger für mich, die Wahrheit zu wissen, schließlich betraf  das mich persönlich und auch meine Art! Das machte es auch definitiv zu meinem verdammten Problem, ganz gleich, wie sehr mich das auch wurmte. 

Ich  & der Dämon, der mich wahnsinnig machteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt