7. Frühstück bringt mich nicht um! - Sicher?

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,,Frühstück bringt mich schon nicht um, da bin ich ganz zuversichtlich!" lachte er. ,,Wenn du meinst, der Feind könnte dich dadurch aber vergiften, vergiss das nie." meinte ich ruhig. ,,Du übertreibst, als ob ich vergiftet werde." lachte er erhaben. Das wäre nicht schwer, ich könnte es arrangieren. Ein wenig Weihwasser oder so im Blut, mit einer Prise Teufelsapfel und er wäre dadurch genug geschwächt, damit das Gift wirkt und ihn auf grausame Weise umbringt. Ich sprach meine düsteren Gedanken nicht aus, aber mein Gesichtsausdruck war anscheinend auch recht aufschlussreich. ,,Ach komm, ich werde nicht einfach so vergiftet, du brauchst nicht aus jeder Richtung einen Hinterhalt zu befürchten, Sal." grinste er. Bei dem Spitznamen spannte ich mich unmerklich an, nickte aber knapp. Belial hatte mich öfters so genannt. Aber mir wurde auch etwas klar: Meine Schwäche hatte begonnen, sieben Tage nachdem er verschwunden war. Sieben war eine magische Zahl, die nächste bedeutende Zahl war die dreizehn, die Unglückszahl. Morgen war der dreizehnte Tag nach seinem Verschwinden... ich befürchte, dass ich dann wohl endgültig wieder zur Sterblichkeit verdammt werde und auch meine dämonische Heilkraft endgültig schwindet, so wie es schon im Bezug auf Alkohol geschehen war. Ich musste allerspätestens Morgen etwas tun, bevor ich wieder menschlich werde... Das durfte nämlich auf gar keinen Fall passieren, dann wäre ich nicht nur frustrierend schwach sondern auch Freiwild für jeden meiner Feinde, von denen ich mir als Dämon ja eine ganze Menge zusammengesammelt hatte. Gegen Mittag war wieder Training angesagt und ehe ich irgendwelche Anweisungen geben konnte, griff mich James an. Ich krachte in die nächste Wand und schrie vor Schmerz beinahe auf. Verdammt, seit wann war ich wieder so verflucht verletzlich, elende Menschlichkeit! Hölle und Verdammnis, heute war echt nicht mein Tag! Ich rappelte mich auf und schlug mich wacker, doch ich hatte keine Chance mit diesem fast menschlichen Körper gegen seinen Vampirkörper. Es war so demütigend. Er schaffte es, mich regelrecht zu verprügeln. Als ich es schließlich nur noch taumelnd wieder auf die Beine schaffte, stand er sofort bei mir und das keine Sekunde zu spät, denn ich kippte kraftlos und verwundet in seine Arme. Immerhin fing er mich auf und ich krallte mich in sein T-Shirt, das bereits mit meinem Blut besudelt war. ,,Prinzessin, was ist mit euch los?" fragte er mich fast schon besorgt. Ich knurrte ärgerlich und er zuckte trotz meines Zustandes noch zusammen. ,,Ich habe einen schlechten Tag oder mich hat jemand vergiftet, so genau weiß ich das nicht. Du musst mich heute beschützen, James, das ist ein Befehl." zischte ich in sein Ohr. ,,Gut, was immer ihr wollt, Prinzessin." antwortete er leise und rannte mit mir auf den Armen in mein Schlafzimmer. Dort legte er mich in mein Bett. Er ging und kam kurz darauf mit Verbandszeug und so zurück. Er zog mich bis auf die Unterwäsche aus und wusch mir vorsichtig mit einem Waschlappen den Dreck, das Blut und den Schweiß vom Körper. Er schien treusorgender als Belial zu sein, dachte ich verbittert. Ich wurde wieder wütend, bei dem Gedanken an meine zweite Hälfte im wortwörtlichen Sinne. Aber meine Augen brachten nicht mal ein sanftes Glimmen zustande. Verdammt, ich schwächle wirklich. James reinigte die Wunden mit Wein, schmierte vorsichtig heilende Salbe darauf und verband sie dann. ,,Es tut mir Leid, ich hätte euch nicht einfach so angreifen sollen, Prinzessin." murmelte er leise. ,,Du bringst es ja immerhin wieder in Ordnung. Wenigstens einen treuen Diener habe ich, auch wenn du mich fürchtest und hasst." murmelte ich leise. ,,Ich habe es euch geschworen. Dass ich mich anfangs nicht so richtig daran hielt, war nicht fair, schließlich habt ihr euren Teil ja erfüllt. Da ihr aber darüber hinwegsaht und es bei einer Warnung bewenden lieset, machte mir klar, dass ich ebenso zu meinem Wort stehen muss, wie ihr es tut. Ich werde euch treu bis in alle Ewigkeit dienen." sagte er ernst und ich grinste schief. ,,Das ist gut zu wissen, James. Du darfst mich niemals verraten." antwortete ich entschlossen und hielt ihm den unverbundenen Arm hin. ,,Das ist mein Teil des Deals, trink von meinem Blut." meinte ich ruhig. ,,Nein, ich kann den Geschmack von Medizin im Blut nicht ausstehen und in letzter Zeit schmeckt es nicht mehr so köstlich wie sonst. Morgen wäre es angebrachter, Prinzessin." antwortete er ernst. Ich nickte nur und schloss die Augen, während er mich verarztete. Als er fertig war und sich zum gehen wandte, bekam ich seinen Ärmel zu fassen und öffnete die Augen. ,,Was gibt es nun, das ihr euch noch wünscht, Prinzessin?" fragte er höflich. ,,Bring mir meinen Flachmann, James." meinte ich ruhig. Das klang eher wie eine Bitte, diese hässliche Menschlichkeit ließ mich wirklich schwach werden. Aber dennoch kam er kurz darauf mit dem gewünschten zurück. ,,Trinkt nur bitte nicht zu viel, Alkohol im Blut ist nicht so köstlich wie ihr vielleicht denkt." meinte er noch und ich nickte nur, zum Zeichen meines Verstehens, bevor er mein Zimmer verließ und mich damit allein zurückließ. Er würde nicht weit sein. Ich trank etwas und schlief ein.

Ich  & der Dämon, der mich wahnsinnig machteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt