11. Ab in die Hölle!

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,,Nun, darf ich meinen Diener zu mir rufen, wenn du gedenkst, mich noch eine Weile bei dir zu behalten?" fragte ich ihn höflich. ,,Ich sehe schon, du gehst deutlich verantwortungsbewusster mit den Deinen um, als es mein Stellvertreter Belial tut." stellte Luzifer anerkennend fest. ,,Dafür möchte ich diesen Mistkerl immer noch in Stücke reißen..." knurrte ich und meine Augen glühten heller. Luzifer lachte amüsiert über meine Bosheit und strich mir über die Wange. ,,Ich werde dich trainieren, Kleines, während ich die Zeit anhalte. Dein Diener braucht nichts davon zu erfahren und du wirst Belial vorerst nicht zerstören, ich brauche ihn noch." meinte Luzifer belustigt und zog mich zu sich. Dann verschwanden wir in den Schatten und erschienen in Luzifers privatem Trainingsraum. Er ähnelte dem offiziellen in der Hölle sehr, war aber noch größer und ohne Zuschaumöglichkeit. ,,Ich denke, mit deinen Kräften kannst du sehr gut umgehen, allerdings wirst du mit Sicherheit ein paar kleine Makel haben, nicht wahr?" fragte er mich neugierig und ich nickte ehrlich. ,,Ich bin nicht gut im Gedankenlesen. Belial hat mich bei dem Versuch damals sofort erwischt und ich bin nicht sonderlich begabt darin. Die Macht der Luft, des Lichts und der Erde liegen mir ebenfalls nicht so. Außerdem bin ich nicht so gut im Teleportieren, auch wenn ich es durchaus kann, bin ich im schattenwandeln deutlich besser. Außerdem kann ich schlecht Gefühle manipulieren, von der Anziehungskraft auf andere abgesehen, natürlich." antwortete ich ehrlich. ,,Verstehe. Dann werde ich dich darin und in der Kampfkunst trainieren." beschloss er. ,,Aber bin meisterhaft im Kampf, Luzifer." wandte ich ein. ,,Tatsächlich? Dann beweise es mir, greif mich an." forderte er mich auf. Ich nickte ernst und rannte auf ihn los. Ich kämpfte eine Weile mit ihm, landete dann aber auf dem Boden. ,,Das ist tatsächlich ziemlich gut, aber ich bin nicht Belial. Du solltest dich mehr flexibel beim Kampfstiel bezüglich Dämonen zeigen." kommentierte er mich. ,,Selbstverständlich, Luzifer. Ich habe eben bisher neben dir und Belial nur mit einem einzigen anderen Dämon gekämpft und diesen habe ich hinterrücks überlistet, zumal er von niederem Rang war." antwortete ich ehrlich. ,,Es erfreut mich, dass du mich nicht anlügst, sondern ehrlich bist, Saliha. Das ist eine nette Abwechslung." meinte er ernst und ich knickste vor ihm. ,,Selbstverständlich lüge ich euch nicht an, diese Ehre gebührt aber ausschließlich euch. Denn ich bin eine ausgezeichnete Lügnerin, wenn mir danach ist." antwortete ich ernst. Er lachte leise und tätschelte mir die Wange. ,,Du bist wirklich etwas besonderes. Ich verstehe schon, warum Belial dich so lang für sich behalten hat." schmunzelte er zufrieden. Ich denke nicht, dass der Teufel zu jedem so nett ist, daher muss ich ihm wirklich etwas bedeuten oder zumindest sehr interessant sein. ,,Ach Liebes, du bist beides, äußerst wertvoll und höchst interessant." antwortete er auf meine Gedanken. Das schien er gern zu tun, auf Gedanken anderer zu antworten, er hatte wohl ein großes Talent dafür. ,,Ich beherrsche jede Macht in der Magie, Kleines, auch wenn ich tatsächlich ein Talent für die Macht der Gedanken besitze." antwortete er mir. Ob ich mich wohl mit ihm auch telepathisch über den Vertrag unterhalten konnte? ,,Natürlich kannst du das, Kleines. Es funktioniert genauso wie mit Belial, du musst mir einfach nur deine Gedanken übertragen." antwortete er. ,,Gut zu wissen." beschloss ich zufrieden und griff erneut an. Dieses Mal stellte ich mich besser an, verlor aber dennoch. Zumindest hatte ich dieses Mal nicht gegen einen Vampir verloren, sondern gegen den Teufel selbst, da war wenigstens eine würdevolle Niederlage und eigentlich auch gar nicht anders zu erwarten gewesen. ,,Du hast gegen einen Vampir verloren?" fragte er erstaunt. ,,Das war gestern, Luzifer, ich war schon fast vollständig menschlich und stand ohne Kräfte da. Tags zuvor wahr ich noch dazu in der Lage, ihn zu besiegen..." grummelte ich belustigt. Er schmunzelte belustigt und wuschelte mir durch die Haare. ,,Du bist niedlich und ich stimme dir zu. Wie lang hast du dich gehalten?" fragte er belustigt. ,,Drei Stunden." murmelte ich.

Ich  & der Dämon, der mich wahnsinnig machteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt