Story #6

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Montag.
Der Tag, der jeder hasst. Verabscheut.
Am liebsten man wäre krank und müsste die ganzen Leute nicht Wiedersehen...
Doch dieser Montag, war für mich ein Kribbeln in den Fingerspitzen. Ein Zittern das über meine Lippen fliegt.
Und die Gedanken in meinem Kopf, die nicht aufhören wollen zu rasen.
Fest umklammert halte ich meinen Helm und stehe am Straßenrand.
Ich warte auf meinen Freund. Rick.
Ich bin seit Freitag mit ihm zusammen und heute, will ich ihm meinen Freunden vorstellen...vor allem meiner besten Freundin und ich weiß jetzt schon, dass sie ihn jeden Millimeter auseinander nehmen wird.
»Hey.«
Kurz zucke ich zusammen und sehe dann von Boden zu ihm hoch.
Sein Lächeln gibt mir jedes Mal einen kurzen Herzinfarkt. Gott habe ich Glück.
»Willst du den Boden die ganze Zeit beobachten?«
Wieder sehe ich auf und gebe einen kurzes Seufzen von mir.
»Sorry. Hey.«
Für einen kurzen Kuss lehne ich mich zu ihm hinunter, bevor ich mein Helm aufsetze und mich auf sein Motorrad schwinge.
»Du hast Angst wegen deinen Freunden...«, murmelt er.
»Ein wenig...«
Nickend startet er den Motor und fährt los.
Das ist nicht mein erstes Mal, dass ich auf seinem Bike mitfahre...
Am Freitag, wo wir zusammen gekommen sind, hat er mich ebenfalls abgeholt und danach ging es ins Kino.
Dort hat es schon angefangen...
Er hat meine Hand genommen und sie verschränkt in seiner auf die Lehne gelegt. Am Ende des Filmes sind wir sitzen geblieben und haben einfach die Stille genossen.
Danach hat er mich angesehen und ich ihn und...naja...dann haben wir uns geküsst.
Aber alles wurde zerstört, als wir aus dem Raum gejagt wurden, doch wir haben nur darüber gelacht.

Meine Augen sind geschlossen und ich habe mich an seinen Rücken gelehnt, als wir die Einfahrt der Schule erreichen.
»Prinzessin...wir sind da.«
Seine raue Stimme lässt mich aufsehen und ich lasse ihn los.
»Oh...«
Schmunzelnd steigt er vom Motorrad und verstaut alles in seinem Rucksack.
»Bereit?«
Fragend streckt er seine Hand mir entgegen und ich zögere.
Ich zögere nicht, weil ich nicht seine Hand halten will, sonder weil ich nicht weiß ob ich bereit bin.
»Wir schaffen das, Y/N.«, murmelt er und ich nicke entschlossen, während ich nach seiner Hand greife.
Gemeinsam laufen wir zum Eingang und bekommen schon Blicke mit darauffolgenden Geflüster.
Nun ja...Rick ist nicht gerade unbeliebt.
Er ist zwar zwei Stufen über mir, aber  das macht uns nichts aus, da im Endeffekt das Alter nur eine Zahl ist.

Von weiten erkenne ich schon meine Mädels und werde nervöser.
»Hey. Wir schaffen das.«
Sein Blick strahlt solche Sicherheit aus, das ich kurz Ein- und Ausatme.
Die erste die mich entdeckt ist meine beste Freundin, die mit offener Kinnlade mich ankafft.
»Hey.«, sage ich in die Runde und alle sehen von mir zu Rick und dann wieder zu mir.
»Leute, darf ich vorstellen. Rick. Mein Freund.«
Hanna, aka meine beste Freundin, sieht mich fragend an und ich kenne diesen Blick. Sie wird gleich explodieren...
»Rick. Wir sehen uns später okay?«
Fragend sieht er zu mir, doch nickt und drückt mir einen Kuss auf die Lippen, danach löst er sich wieder und geht.
Als würde mein Herz sich teilen...
»Y/N Y/N/N. Wie? Wo? Wann? Und warum weiß ich nichts davon???«
Hanna sieht mich mit großen Augen an.
»Im Kino. Am Freitag und ich weiß es nicht...«
Bei jedem Wort werde ich ein wenig leiser und gehe schon in Deckung.
»Okay. Mehr Details heute beim Telefonieren UND du weißt ich habe ihn im Blick.«
»Hanna...Rick ist okay. Er wird mir nicht weh tun-«
»Das weißt du nicht!«
Das Klingeln durchschneidet das Gespräch und alle Schüler quetschen sich die Treppen nach oben.
Ein wenig vor mir erkenne ich Rick mit seinen Freunden, wo sie über irgendwas reden und dann lachen.
Wenn ich ihn jetzt so sehe, dann habe ich plötzlich ein mulmiges Gefühl im Bauch...
Ach was denke ich da!!!
Rick liebt mich und ich liebe ihn.

Zusammen mit meinen Klassenkameraden gehe ich zum Klassenzimmer und setze mich auf meinen Platz.
Neben mir lässt sich Hanna mit zusammengekniffenen Augen nieder und packt auch so ihre Sachen aus.
Jetzt haben wir Mathematik und wie immer verstehe ich nichts.
Die Aufgaben verschwimmen einfach in meinem Kopf und landen einfach immer wieder bei Rick.
An was er wohl gerade denkt?
»Y/N.«
Alle in der Klasse sehen mich an und im nächsten Moment denke ich, ich hätte meine Gedanken laut gesagt.
Doch die Lehrerin hält mir die Kreide entgegen und deutet zur Tafel.
Mit zittrigen Beine stehe ich auf und gehe dem grünen Rechteck entgegen.
Super...ich habe nicht zu gehört...
Mit der Kreide in der Hand stehe ich an der Tafel und habe keine Ahnung was ich machen muss.
Hinter mir höre ich das Kichern der Klasse, danach die Stimme der Hexe höchstpersönlich.
»Hast du eine Ahnung was wir machen müssen?«
Beschämt schüttle ich mit dem Kopf.
Schritte, danach nimmt meine Lehrerin mit die Kreide aus der Hand.
»Setz dich.«
Ich mache was sie sagt und setze mich auf mein Platz.
Hanna sieht mich besorgt an, doch ich sehe sie nicht an, sondern knalle den Kopf auf den Tisch, während ich ein Seufzen von mir gäbe.
Und genau so verläuft mein restlicher Tag...
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Vor der Schule stehe ich mit verschränkten Armen in meiner Mädchengruppe und starre vor mich hin.
Hanna ist schon seit 10 Minuten auf dem Klo und-
Meine Gedanken werden unterbrochen, als zwei Arme um meinen Bauch gelegt werden.
»Hey Babe.«
Aus meiner versteinerten Miene entwickelt sich ein Lächeln und ich drehe mich zu Rick um.
»Hey«
Ich drücke ihm ein Kuss auf den Mund und ziehe ihn in eine Umarmung.
»Kommst du mit zu meinen Jungs. Sie wollen dich kennenlernen.«, haucht er in mein Ohr und ich nicke zögernd.
Hand in Hand zieht er mich zu seinen Freunden, die mich nett anlächeln.
»Du bist bestimmt Y/N. Rick hat uns schon verdammt viel von dir erzählt.«
Alle reichen mir freundlich die Hand und ich drücke sie.
Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Person war und ich erkenne Hanna.
Sie hat ihren bösen Blick verloren und nickt mir lächelnd zu.
Verwirrt runzle ich die Stirn, doch sie dreht sich nur zu den Mädels und beginnt ein Gespräch.
»Hey. Ist alles okay?«
Besorgt sieht Rick auf mich hinunter und legt einen Arm um mich.
»Was? Äh ja alles gut.«, stammle ich und er nickt kurz.
»Wollen wir los?«
Grinsend nicke ich und er verabschiedet sich von den Jungs, danach nimmt er wieder meine Hand und wir gehen zu seinem Motorrad.

Mit einem Schmunzeln reicht er mir meinen Helm und ich setze ihn auf.
Meine Arme schlinge ich um seinen Bauch und drücke mich an ihn.
Ricks Mundwinkel steigen in die Höhe, als er mich beobachtet und er startet den Motor.
Wieder sind meine Augen geschlossen und ich spüre einfach den Wind an meinem Körper.
Doch der Wind klatscht nicht wild gegen mich, sonder Rick bildet meine Schutzwand und ich vergrabe mein Gesicht in seinem Rücken.

Als ich meine Augen öffne erkenne ich schon die Häuser in Ricks Wohnort und wenige Minuten später erreichen wir sein Haus.
Gemeinsam gehen wir zur Haustür und Ricks Mutter steht schon bereit da.
»Y/N!«
Freundlich breitet sie ihre Arme aus und nimmt mich in eine Umarmung.
»Mama ist gut, du erdrückst sie.«
Lachend zieht Rick mich zurück und wir gehen ins Haus.
»Wollt ihr etwas essen?«
»Nein, danke.«, antworte ich und sie nickt etwas traurig.
Rick greift nach meiner Hand und wir gehen in sein Zimmer.
Während ich mich auf sein Bett schmeiße, geht er zu seinem Laptop und macht etwas Musik an.
Das ist so unsere Sache...Musik hilft uns.
»Ich muss schon sagen, deine beste Freundin hat es drauf.«
Verwirrt sehe ich zu Rick.
»Was?«
»Hanna. Sie hat mit mir geredet und wow...sie ist vielleicht Mal fürsorglich.«
Die Szene mit auf dem Schulhof schießt mir in den Kopf.
»Was hat sie gesagt?«

Flashback.
Hanna Pov.
Meine Augen sind auf und ich suche die Menschen nach diesem Rick ab.
Da!
Y/N. Da ist für dein bestes.
Zielstrebig gehe ich zu ihm und ziehe ihn an die Seite.
»Wow. Okay.«, lacht er und hebt während die Hände.
»Versprichst du mir, dass du Y/N nie das Herz brichst! Sie kann sehr emotional werden!«
»Was? Warte Mal. Natürlich werde ich ihr nie das Herz brechen.«
Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich ihn an.
»Ihr Lieblingsfarbe?«
»(deine Lieblingsfarbe

»Film?«
»(Lieblingsfilm

»Lieblingsblumen?«
»(Lieblingsblume

»Y/N redet viel von Sachen, aber wovon kann sie nicht aufhören zu reden?«
»Davon, dass sie ihr Leben leben will und dass sie später Mal eine ganze Nacht in einem Einkaufszentrum alleine sein möchte.«

Okay...Y/N sagt das nicht allen und ich muss schon sagen, dieser Typ ist gut.
»Okay. Willkommen in Y/Ns Leben.«
Freundschaftlich reiche ich ihm die Hand, die er augenverdrehend aber lachend annimmt.
»Du passt gut auf unsere Y/N auf oder?«
»Bis ich sterbe.«, antwortet er und genau in diesem Moment weiß ich es.
Er lügt nicht und er ist perfekt für
Y/N.

[𝓝𝓮𝔁𝓽] : 𝓜𝓲𝓽𝓬𝓱 - (𝓐𝓶𝓮𝓻𝓲𝓬𝓪𝓷 𝓐𝓼𝓼𝓪𝓼𝓼𝓲𝓷)

𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt