*Nolan - (Teen Wolf)

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🐺 _malia_tate_hale

Die eisige Luft schnürt mir bei jedem weiteren Schritt die Kehle zu, während meine Füße knirschend getrocknete Blätter und Äste überwinden.
Ich weiß nicht, wo ich bin.
Der Wald wirkt in der kompletten Dunkelheit wie ein knochiger Friedhof, wobei der grelle Mond über meinem Kopf das Gefühl nur verstärkt.

Ein kurzer Schrei kommt über meine Lippen, als mich eine Wurzel zu Boden bringt und nun auch der stechende Schmerz an meiner Schulter wieder beginnt zu brennen.
Mit zusammengebissenen Zähnen drücke ich erneut auf die Wunde und schmiere das Blut dann fluchend an meinem Pullover ab, als aufgebrachtes Gemurmel an mein Ohr dringt.
»Mariam!«
Sofort spannt sich mein ganzer Körper wieder an und ich springe keuchend auf sie Beine, welche mich in den nächsten zehn Minuten durch den restlichen Wald und schließlich ein Stück durch Beacon Hills bringen.

Lose Haarsträhnen bleiben an den ungewollten Tränen in meinen Augen hängen, wobei ich durch das Wischen nur noch mehr Blut in meinem Gesicht verschmiere.
Hastig stürme ich die Veranda nach oben und klopfe hysterisch gegen die Tür.
»Nolan! NOLAN!«

Mein Klopfen geht in ein Hämmern über, während ich immer wieder hinter mich schaue, doch niemand ist zu sehen.
Als meine Faus erneut nach vorne schnellt, ist kein Holz mehr vorhanden und ich stolpere in die Arme des vertrauten Jungens.

Überrascht fängt er mich auf, ehe sich unsere Blicke treffen.
»Mariam, was zum... Du blutest!«
Erschrocken legt er die Hände an meine Wangen und streicht unter meinem Augen entlang, bei dem sich Blut und Träne vermischt haben.
»Nolan, ich...ich...«
Ich mache langsam einen Schritt zurück, lege jedoch verängstigt die Hand über meine Schulter in der mein Blut immer mehr zu kochen beginnt und sich ein Prickeln in jedem Zentimeter meines Körpers ausbreitet.

»Ich hatte sie gefunden..«, hauche ich und sehe zu Boden.
»Scotts Rudel?«
»Ja... Sie waren bei Dereks Haus im Wald.«
Stille.
Dann...
»Warst du alleine dort, Mariam? Du weißt, wie gefährlich das für einen Jäger ist und du-«
Mit klopfendem Herzen lasse ich die Hand sinken und sehe ihm direkt in die Augen, als sein Blick auf die feine Abbildung eines Gebisses auf meinem Pullover landet.
Blut und Erde bedecken meinen ganzen Körper, während ich ungewollt die Hände zu Fäusten balle, da ein Brennen meinen Nacken nach oben kriecht und mein Hirn jedes Detail abwechselnd aufnimmt. Besser als es für einen Menschen sein sollte.

»Du wurdest gebissen.«, stößt Nolan mit einem Atemzug aus und macht langsam einen Schritt zurück.
Aus Angst oder Sorge...
Ich weiß es nicht.

+++

Zwei Tage später laufe ich mit höllischen Kopfschmerzen durch den Flur der Schule und steuere genau meinen Spind an, während Klappern und Gelächter in meinen Ohren dröhnen.
Fluchend zucke ich mit dem Kopf nach rechts.

Flink gebe ich meinen Zahlencode in das Schloss ein, als meine Gedanken zu der Nacht wandern...
Zu Nolan...

»Du wurdest gebissen...«
Er sagt nichts.
Sein Blick wandert von Boden zur Decke, aber nicht zu mir.
»Ja. Und das bedeutet...« Ich schlucke.
»Wenn ein Jäger gebissen wird, dann muss er getötet werden.«, hauche ich und spanne den Kiefer an, da ich erneut die Tränen unter meinen Lidern spüre.

Nolan's Blick schnellt nach oben. Er sagt nichts, sondern ballt die Hände zu Fäusten und beginnt langsam mit dem Kopf zu schütteln. »Nein.«
»Nolan, es ist eine der wichtigsten Regeln-«
»Ich werde dich nicht umbringen, Mariam.«
»Wir finden eine Lösung. Gemeinsam.«

Kopfschüttelnd nehme ich das Biologiebuch raus und will die klapprigen Metalltür wieder schließen, doch eine Stimme filtert sich aus dem Lärm heraus und wird mit der Zeit immer klarer in meinem Kopf.
Scott...
Und Liam.

𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt