*Jack - (Why don't we)

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💬 beispielslos

Seufzend sehe ich auf mein Flugticket, was schon leicht zerknittert ist, wegen dem ganzen anderen Kram in meiner Tasche.
Eine Reise nach New York steht an, wobei kein genauer Plan vorbereitet wurde.
Eigentlich wollte ich eine Freundin besuchen, doch diese ist abgesprungen.
Deswegen mache ich alleine einen kurzen Trip.

Das Flugzeug ist schon ein wenig gefühlt, als auch ich endlich bei Reihe 23 ankomme und meinen kleinen Koffer in das Fach hieve, bevor ich mich setze.
Ein Fensterplatz, ...yes!
Da noch niemand neben mir sitzt, schwinge ich meinen Popo auf den Sitz und werfe einen kurzen Blick hinaus, während ich meine Kopfhörer auseinanderziehe.
Doch als eine Gestalt sich langsam neben mir niederlässt, lasse ich den Blick zur Seite wandern und erstarre sofort in einer warmen Situation.
Mein Herz schlägt ein wenig schneller und ich merke, wie meine Hände schwitzig werden.
»Hey.«
Erschrocken zucke ich kurz zusammen, als seine braunen Augen auf mir liegen und mich mit einem breiten Lächeln ansehen.
»H-Hey.«
Verdammt!
»Ich bin Jack. Wie heißt du?«, fragt er ruhig, während ich bemerke, wie er mein Gesicht mustert.
Bitte lasse mich gut aussehen!
»Amra. Mein Name ist Amra.«
Jacks Mundwinkel gehen noch ein Stück weiter nach oben und er schnallt sich an, bevor er wieder zu mir sieht.
Das Flugzeug setzt sich langsam in Bewegung und steuert die Startbahn an.
»Und was willst du in New York machen, Amra?«
Meine Gedanken zeigen plötzlich Bilder, wie ich mit Jack in einem schicken Restaurant sitze und wir eine Pizza teilen.
Schnell schüttle ich den Kopf und schließe die Augen, was wohl viel zu auffällig war.
»Alles okay? Hast du Flugangst?«
Jack sieht mich besorgt an und greift plötzlich nach meiner Hand.
»Wenn du willst halte ich sie bis wir in der Luft sind.«, murmelt er schmunzelnd, doch ich kann nur auf seine Hand in meinem Schoß starren.
»N-Nein...Ich....Na ja... I-Ist schon okay.«, stammle ich überfordert und entziehe meiner Hand seiner.
Gott, wie peinlich....
»Okay.«, erwidert Jack nur leise, bevor er seine Kopfhörer aus der Tasche nimmt.
»Nichts.«, stoße ich schnell aus, weshalb er mit einem fragenedem Blick wieder zu mir sieht.
Die Maschine beschleunigt, doch wir sehen uns trotzdem an.
»In New York. Ich habe nichts vor, eigentlich wollte ich mich mit meiner Freundin treffen, doch die ist plötzlich nach Hawaii geflogen mit ihrem Freund, also... Ein Trip nur mit mir und meiner Seele.«, lache ich schräg und hole kurz Luft, als wir immer höher steigen.
Jack macht das alles wohl gar nichts aus, da er mich weiterhin mit einem wunderschönen Lächeln ansieht.
»Vielleicht können wir ja Mal etwas unternehmen.«, murmelt er etwas leiser und beginnt wieder mein Gesicht zu mustern.
»Was...Was machst du denn in New York?«, hake ich nach und lehne mich entspannt an.
»Jungs Ausflug. Bin mit meinen Freunden unterwegs.«, erwidert er mit einem kurzen Lachen und zeigt auf die Reihe neben uns, wo drei Jungs sich gerade um eine Chipstüte streiten.
Jack verdreht die Augen und sieht wieder zu mir.
»Jap... Die lernst du später kennen.«
Sofort ziehen sich meine Mundwinkel weiter nach oben.
Er will sich also noch nach dem Flug mit mir unterhalten...
»Warum grinst du so?«, fragt er schmunzelnd und ich sehe kurz aus dem Fenster, bevor meine Augen wieder in seinen landen.
»Keine Ahnung... Bin einfach froh, dass ich jemanden zum Reden gefunden habe.«
»Wir haben jetzt genügend Zeit zum Reden, Amra.«, raunt er, was sofort mein Herz noch schneller schlagen lässt.
Aber er hat Recht.
Ungefähr 5 Stunden in der Luft warten jetzt auf uns, also... Warum nicht über Gott und die Welt reden?

×××

Gesagt, getan.
In den fünf Stunden Flug haben wir wirklich die meiste Zeit geredet und ich muss sagen... Ich kenne Jack nun besser, als manche Mitschüler aus meiner Klasse.
Er ist wirklich ein toller Typ...
Wenn ich von mir gesprochen habe, hat er die ganze Zeit aufmerksam zugehört und gelächelt, was ich einfach toll fand.
Auf jeden Fall will ich ihn wiedersehen...
Ich-
Erschrocken bleibe ich stehen, als ich merke, dass ich alleine vor dem Flughafen stehe.
Jack musste noch seinen Koffer abholen, aber ich hatte nur Handgepäck...
Verdammt! Und wir haben die Nummern nicht ausgetauscht!
Ob ich hier warten soll?
Mein Kopf rattert und ich sehe mich hilflos um, doch kann nichts Helfendes entdecken.
Grummelnd gehe ich schließlich zu den Taxis und steige ein, während ich dem Fahrer auf meinem Handy die Addresse des Hotels zeige.
Zwar will ich nicht wahrhaben, dass ich gerade Jack zurück gelassen haben, aber irgendwie habe ich so ein Gefühl, dass wir uns wiedersehen.
Meine tief in Falten gelegte Stirn löst sich sofort auf, als ich aus dem Fenster sehe.
New York.
Ich bin hier!
Die Gebäude und Menschenmassen lassen mich staunend aus dem Fahrzeug starren, was wohl typisch nach Tourist aussieht, doch das ist gerade mein geringstes Problem.
Hektisch stecke ich den Kopf nach vorne zum Fahrer, der kurz zusammenzuckt, bevor er leise vor sich hinflucht.
»Kurze Planänderung. Können wir einen Abstecher zum Times Square machen? Es dauert auch nicht lange!«, bettle ich und sehe ihn flehend an.
Augenrollend gibt er schließlich nach und biegt die nächste Ecke links ab.
Zwar steht der Times Square auf meiner Liste, doch das muss jetzt einfach sein...

𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt