*Gally - (Maze Runner)

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Für LCookiea❣️

Keuchend schlage ich die Augen auf und sehe mich mit angsterfüllten Augen um.
Zu beiden Seiten sind Gitterwände, während ich mich mit rasender Geschwindigkeit nach oben bewege.
Ein spitzer Schrei kommt über meine Lippen, als ich eine Platte über mir entdecke, die ich jeden Moment berühren werde.
Zitternd kneife ich die Augen zusammen, damit der Schmerz mich unerwartet trifft, doch...
Ein lautes Signal ertönt und ich merke, dass der Gitterkasten nicht mehr in Bewegung ist.
Quietschend öffnen sich über mir zwei Türen und ich blinzle gegen das starke Sonnenlicht, was mir mitten ins Gesicht strahlt.
Jemand öffne auch die Gittertüren und wenige Sekunden später steht ein blonder Junge neben mir.
Er ist etwas dünner, doch sieht funktionstüchtig aus.
Er wirkt etwas erschrocken und als ich den Blick über die Menschen über mir gleiten lasse, weiß ich auch warum.
Hier sind nur Jungs...
Und ich bin das einzige Mädchen...

***

Der blonde Junge, der sich als Newt herausgestellt hat, führt mich mit einem netten Lächeln über die sogenannte Lichtung und zeigt mir alles, was ich wissen soll.
Bei dem größten Haus auf der Lichtung halten wir an und ein großer blonder Junge kommt auf uns zu.
Er sieht erst zu mir und dann zu Newt.
»Und? Hat die Kleine jetzt alles gesehen?«
Seine Tonfall ist etwas barsch, doch ich mache mir nicht viel draus und sehe stattdessen sein Gesicht näher an.
Schlecht sieht er nicht aus...
»Gally. Ihr Name ist Lea, du musst sie nicht Kleine nennen.«
Gally also...
»Vielleicht. Na ja... Du wirst bei Alby gebraucht, also übernehme ich das jetzt erstmal.«
Newt nickt und schenkt mir noch ein schnelles Lächeln, bevor er in dem großen Haus verschwindet.
Gally stellt sich neben mich und beide gehen wir langsam über die Lichtung.
Immer wieder sehe ich ein paar Jungen aus dem Augenwinkel, die mich mit einem nicht gerade netten Lächeln im Gesicht anstarren.
Unwohl verschränke ich die Arme vor der Brust und laufe weiter.
Gally ist es wohl aufgefallen, denn er wirft erst den Jungs ein strengen Blick zu, weshalb sie schnell den Kopf weg drehen, dann sieht er mich von der Seite an.
»Wie geht es dir?«
»Na ja. Noch etwas schwummrig, aber sonst recht gut.«, lächle ich zurück und auch seine Mundwinkel gehen ein Stück in die Höhe.
Plötzlich habe ich das Verlangen, dass er mir sein richtiges Lächeln schenkt.
»Willst du sonst noch etwas wissen?«
Meine Gedanken landen wieder im Hier und Jetzt.
Stirnrunzelnd lasse ich den Blick über alles schweifen, als ich schließlich bei dem Jungen neben mir inne halte.
»Wie lange bist du schon hier?«, frage ich schließlich.
»Seit ungefähr 3 Jahren...«
Erschrocken weiten sich meine Augen.
3 Jahren???
Himmel.
»Und was ist der Grund, warum wir hier alle sind?«
Gally scheint kurz zu überlegen, bevor er über die Lichtung sieht.
Am Himmel geht die Sonne langsam unter und langsam erscheinen orangene Schriemen in der blauen Farbe.
»Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Wahrscheinlich einen Weg aus dem Labyrinth finden.«
Bei dem Wort Labyrinth dreht sich mir der Magen um.
Schnell schlucke ich die Benommenheit nach hinten und nicke kurz, bevor ich noch hinzufüge: »Und was kann ich hier machen? Wie es aussieht, hat jeder seine Arbeit?«
»Das entscheiden wir gemeinsam im Gemeinschaftshaus. Komm.«
Sein kleines Lächeln lässt mein Herz etwas höher schlagen und ich laufe ihm mit einem Grinsen hinter her.
Soooooo schlimm, ist es auch wieder nicht...

***

Als ich mit Gally den Raum betrete, sehen sofort alle Jungs mit einem dümmlichen Grinsen zu mir, bevor sie ihrem Sitznachbarn etwas ins Ohr sagen.
Plötzlich fühle ich mich schlecht und verschränke die Arme vor der Brust.
»Okay. Wir müssen jetzt entscheiden, was Lea hier machen soll.«, sagt ein Junge mit dunkler Haut und alle verstummen.
Er muss wohl so etwas wie der Anführer sein.
»Ich würde sagen, wir schicken sie zu Pfanne in die Küche.«, erwidert ein Junge aus den Reihen, gefolgt von Lachen, das mich sofort erniedrigt.
Doch irgendwie kann ich nichts sagen und ich sehe einfach hilfesuchend zu Gally.
»Nur weil sie ein Mädchen ist, muss sie nicht gleich in die Küche! Lassen wir sie doch selbst entscheiden!«, ruft er mit einem strengen Ton und es wird wieder ruhig im Raum.
»Soll sie etwa bei den Schlitzern arbeiten? Oder bei den Baumeistern? Ich würde sagen, sie geht entweder in die Küche oder zu den Gärtnern.«, sagt ein anderer Junge und der Rest stimmt nickend ein.
Gally will wieder etwas sagen, doch ich halte ihn zurück und schüttle den Kopf.
»Schon okay. Wenn meine Hilfe in der Küche gebraucht wird, dann gehe ich dort hin.«
Der blonde Junge sieht mir prüfend in die Augen, doch nickt schließlich knapp.
Die Entscheidung ist gefallen und die Jungs gehen wieder an die Arbeit, während sich ein großer Junge neben mich gesellt.
»Ich bin Bratpfanne, kannst mich aber Pfanne nennen.«
Mit einem Lächeln schüttle ich seine Hand und danach gehen wir gemeinsam in die Küche.
Gally nickt mir noch kurz zu, bevor er ebenfalls an seinem Posten verschwindet.
Die nächste Zeit weiht mich Pfanne in der Küche ein und erzählt mir, wie es ab jetzt ablaufen wird.
Aufmerksam höre ich zu und nicke bei jeder Frage.

𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt