*Will - (Stranger Things)

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Für leniswelttt

Als es hieß, dass Will verschwunden ist, konnte ich zuerst nichts mehr sagen.
Da war plötzlich diese Leere, die einen ausfüllt, wenn man am Boden zerstört ist.
Und dann bin ich schluchzend auf die Knie gesunken, wobei mich meine Mutter noch gerade fest halten konnte, sonst wäre ich unsanft auf den Boden geklatscht.

×××

»Emma!«
Hinter mir kommen Mike, Dustin und Lucas angelaufen.
Ihre Augen sagen alles.
»Hey.«, murmle ich, als wir gemeinsam zu unserem Raum gehen.
»Ich kann nicht glauben, dass er einfach weg ist.«, sagt Dustin nach einer Weile und sieht uns abwechselnd an.
»Da bist du nicht der Einzige.«, murmle ich und setze mich an meinen Platz.
Der Tisch neben mir bleibt frei und mein Herz zieht sich zusammen.

×××

Nach der Schule sind wir alle bei Mike im Keller und sitzen an dem großen Tisch.
»Also. Will ist hier verschwunden. Ich würde sagen, wir gehen ihn heute Nacht suchen.«
Mike zeigt mit seinem Finger auf eine Karte und sieht dann jeden kurz an.
Ich nicke.
Wir werden dich finden, Will...
»Und was ist wenn wir auch verschwinden?«
Alle Blicke richten sich auf Lucas und ich hebe die Augenbraue im Ist-Nicht-Dein-Ernst-Style.
»

War ja nur ne Frage...«, murmelt er und zuckt kurz mit den Schultern.
»Also? Treffen wir uns?«
Mike sieht jeden von uns kurz an und wir nicken.
»Emma! Deine Mutter ist hier!«
Mrs. Wheeler erscheint auf dem Treppenansatz und Mike verdeckt sofort die Karte.
»Okay. Wir sehen uns.«, sage ich noch schnell zu den Jungs, bevor ich die Stufen nach oben gehe und in den Wagen meiner Mutter steige.

»Wie geht es dir, Schatz?«
Mit einem besorgten Blick schaut mich meine Mutter an.
»Etwas besser.«, lüge ich und setze ein kurzes Lächeln noch mit drauf.
»Das ist schön.«, murmelt sie und danach verschwindet das Gespräch auch schon wieder.

×××

Als es dann stockdunkel ist, mache ich meinen Rucksack zu und ziehe meine Regenjacke an.
Der Wetterbericht hat eine stürmende Nacht angekündigt.
Vorsichtig spähe ich in den Flur und höre meine Eltern unten Fernsehen, weshalb ich leise zu meinem Fenster gehe.
Klickend öffnen sich die Riemen und ich klettere raus.
Leichter Regen fällt auf mich herunter und ich ziehe die Kapuze mehr ins Gesicht, während meine zitternden Hände das Fahrrad auf die Straße schieben.
Ein letztes Mal sehe ich zum Fenster, wo noch Licht brennt.
»Für Will.«, flüstere ich und springe auf das Fahrrad.

An der ersten Ecke treffe ich Dustin und fahre gemeinsam mit ihm zum Treffpunkt, wo bereits Mike und Lucas auf uns warten.
Bretter versperren den Pfad, der zu dem gefundenen Fahrrad von Will führt.
»Wollen wir da wirklich rein?«, fragt Dustin unsicher und geht einen Schritt zurück.
Augenverdrehend nehme ich meine Taschenlampe aus dem Rucksack und schalte sie an.
»Du kannst hier bleiben, wenn du willst, aber dann bist du alleine und das ist noch ungemütlicher.«
Flink laufe ich Mike und Lucas hinter her und höre, wie Dustin ebenfalls den kleinen Abhang herunter stolpert.

Der Regen ist stärker geworden, sodass meine Schuhe durch geweicht sind und meine Klamotten einem nassen Sack ähneln.
Doch ich laufe genau neben Lucas mit den anderen Weiter, als neben uns ein Stock knackt.
Erschrocken fahren wir herum.
»Will!«, rufe ich laut und streiche mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Keine Antwort.
»Will! Bist du das?«, schreit Mike noch, jedoch ohne Zeichen.
Vor uns knackt ein Ast und wir fahren alle gleichzeitig herum.
Verwirrt halte ich den Strahl der Taschenlampe genau auf ein...Mädchen oder ist es ein Junge?
Ich weiß es nicht genau, da ihre/seine Haare kurz geschnitten sind und sie nur ein langes Shirt an hat, was wie eine zweite Haut an ihr klebt.
Niemand sagt etwas und ich sehe vorsichtig zu Mike, der meinen Blick erwidert.
Er nickt.

𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt