Daryl Dixon - (TWD) pt. 3

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Natürlich weiß ich inzwischen, dass es normal ist, wenn man mitten in der Nacht wegen Schreie geweckt wird.
Doch ich kann euch sagen...es ist schlimmer, wenn plötzlich ein zerfetzter Zombie in dein Zelt stolpert und dich versucht auf zufressen.
Neben mir greife ich nach der Lampe und schmeiße sie an seinen Kopf, weshalb er ächzend zu Boden geht.
Schnell greife ich nach meinem immer gepackten Rucksack und will aus dem Zelt rennen, als der Zombie nach meinem Fußgelenk schnappt und ich keuchend zu Boden gehe.
Schreiend will ich mich befreien und versuche in sein Gesicht zu treten, doch er gibt nicht nach.
Vor mir kralle ich mich in den Boden und versuche weg zu robben, als plötzlich ein Pfeil durch die Luft schießt und zwischen den Augen des Zombies landet.
Mit schnellem Atem richte ich mich auf und will mich umsehen, aber Daryl zieht mich schon weiter.
»Danke.«, rufe ich noch, doch er nickt nur knapp und wir laufen weiter bis in den Wald, wo auch die anderen hin flüchten.
Bei einem großen Baum bleibt er plötzlich stehen, sieht um sich und fixiert dann mich.
»Y/N...du wirst jetzt hier bleiben und warten, bis dich jemand holt. Verstanden? Du wirst nicht auf Held tun und zurück kommen!«
Seine Stimme klingt fest und bedrohlich, dass ich schwer schlucke und den Blick senke.
»Ja.«, zische ich nur.
Daryl legt seine Finger unter mein Kinn und hebt es an.
Danach legt er seine Lippen fest auf meine und ich atme innerlich erleichtert auf.
»Versprich es mir.«, haucht er und ich nicke nur.
Mit schmerzerfüllten Blick dreht er sich um und will davon rennen, doch ich erhebe noch einmal die Stimme.
»Daryl?«
Mit einem Schatten über dem Gesicht, dreht er sich hektisch um und sieht mich auffordernd an.
»Pass auf dich auf.«
»Das werde ich...«, murmelt er zurück, dreht sich um und rennt wieder zur Lichtung.

Nachdem ich ihm herz-zerreißend hinter her gesehen habe, hole ich tief Luft und klettere dann auf den Baum.
Es dringen Schreie und Schüsse durch die Luft, doch ich schließe die Augen und versuche es auszublenden.

***

»Y/N?!«
Erschrocken fahre ich hoch und sehe in die Dunkelheit unter mir, wo eine Gestalt sich hektisch umher dreht.
»Rick?«, rufe ich aus und er hebt den Kopf.
Vorsichtig klettere ich den Baum wieder runter und ziehe ihn kurz in eine Umarmung.
Ihm geht es gut...
Doch als ich sein Gesicht ein wenig erkennen kann, merke ich schon, dass etwas nicht stimmt.
»Es sind zu viele... Daryl und ich haben beschlossen, dass du die Überlebenden weg bringst. In sicherheit.«
Immer wieder huscht sein Blick in Richtung der Lichtung und ich sehe ihn schockiert an.
»Ich lasse euch nicht zurück!«, protestiere ich.
»Y/N...Wenn du das nicht machst, dann sind wir alle tot. Wir können euch retten, in dem die anderen die Zombies ablenken. Tue es für Daryl!«
Erschöpft schmeißt er die Hände in die Luft und an dieser Geste merke ich es wieder.
Die Liebe hindert mich daran, das Richtige zu tun...
»Okay, ich machs.«, zische ich und Rick zieht wieder zu mir.
»Danke...Geht zum Fluss, dort ist ein altes Dorf, versteckt euch.«
Langsam geht wieder zur Lichtung und als ich nicke, dreht er sich um und rennt los.
Mein Herz schmerzt, doch mein Kopf schreit herum, dass ich los gehen soll, also folge ich dem Rat.

Fünf Minuten später habe ich alle zusammen gesammelt und wir laufen/rennen zum Fluss.
Es ist zwar bestimmt ein halber Tagesmarsch, doch immer hin haben wir Vorsprung...

***

Helle Sonnenstrahlen kriechen durch die alten kaputten Fenster und lassen den Staub tanzen.
Langsam öffne ich die Augen und hebe den Kopf.
Wir liegen alle in einem Raum und die anderen schlafen noch tief und fest...
Es sind so wenige...
Wir sind angekommen, da war es bereits Mittag und haben uns sofort vor Erschöpfung schlafen gelegt.
Von Rick, Daryl und den anderen fehlt jede Spur...
Gähnend schleiche ich mich aus dem großen Gemeinschaftsraum und gehe auf die verlassene Straße.
Irgendwo hier muss es doch noch etwas zu trinken oder etwas zu essen geben....
Meine Suche führt mich durch jedes Haus und jeden Raum und ich einem werde ich fündig.
In eine alte Kiste stapel ich mehrere Konservendosen mit Suppe und gehe damit zurück zum Gemeinschaftsraum.
Verständlich stürzen sich alle darauf und öffnen sie mit Steinen oder ihren Messern und beginnen zu essen.
»Ich werde etwas Wasser vom Fluss holen. Ihr bleibt alle hier.«, sage ich mit fester Stimme, doch alle sind damit beschäftigt zu essen, weshalb ich losgehe.
Zwei große leere Kanister unter dem Arm gehe ich ans Ufer und halte einen nach dem anderen rein.
Keuchend stelle ich sie an den Rand und tauche dann die Hände erneut in das kühle Nass.
Ich wasche meine Arme und mein Gesicht, danach lege ich die Hand in den Nacken und seufze erleichtert.
Es ist mir egal, dass meine Kleidung nass wird...die müsste eh Mal wieder gewaschen werden...

Mit viel Mühe transportiere ich die Wasser Flaschen wieder zurück, doch bleibe wie angewurzelt stehen, als ich sehe, dass die Tür offen ist und überall Blut auf dem Holzboden und an der Tür klebt.
Scheiße...
Schnell renne ich los und springe in die Tür, wo mich alle sofort ansehen.
Weiter hinten erkenne ich Rick, seine Hände sind blutverschmiert und sein Gesicht ausdruckslos.
»Daryl...«, hauche ich.
Eine Frau vor mir geht einen Schritt zur Seite und dann sehe ich ihn...
Seine Gesicht ist blass und mit Narben verzieht, während sein Bein voller Blut ist.
Keuchend stürze ich neben ihm zu Boden und sehe ihn mit geweiteten Augen an.
»Daryl? Daryl!«
Schwach verzieht er die Miene und der Stein auf meinem Herzen fällt krachend zu Boden.
Erleichtert seufze ich laut und lege den Kopf auf seine Brust, die sich unbemerklich hebt und senkt.
»Ich hab's dir versprochen...«, krächzt er und legt langsam seine Hand auf meine.
Tränen quellen in meinen Augen hervor und ich schluchze auf.
»Ja, das hast du.«, schniefe ich und wische mir das Gesicht mit dem Handrücken ab.
Seine Mundwinkel zucken nach oben und er schließt wieder die Augen.
»Ich brauche meinen Rucksack! Und das Wasser!«, rufe ich aus und sofort springen gleich vier Personen auf und bringen mir mein Zeug.
Aus der tiefen Wunde sickert Blut hervor und ich verziehe kurz das Gesicht, bevor ich es mit Wasser ausspüle.
Daryl zieht scharf die Luft.
»Tut mir leid, aber das muss sein.«, nuschle ich und beginne die Wunde zu versorgen.

***

In der Nacht sehe ich zu, wie Daryl friedlich schläft.
Seine Atmung ist besser und Farbe kehrt auch wieder in sein Gesicht.
Als ich aufstehen will, höre ich plötzlich seine müde Stimme.
»Danke.«
Mit einem leichten Lächeln drehe ich mich wieder um und setze mich neben ihn.
»Ist doch selbstverständlich...«, murmle ich und lege meine Hand auf seine.
»Weißt du was ich bewundere an dir?«
Als wäre ihm das peinlich senkt er den Blick auf unsere Hände und streichelt zärtlich über meinen Handrücken.
»Was denn?«, hauche ich.
»Du hast auf Rick gehört und bist einfach gegangen. ... Ich hätte das nie geschafft.«
Seine Stimme ist eher ein Flüstern, doch ich verstehe sofort was er meint.
»Ich habe daran gedacht, dass wir nicht die Liebe entscheiden lassen wollten.«, murmle ich und sehe ebenfalls auf unsere Hände.
»Ich...Ich glaube meine Liebe zu dir entscheidet alles, was ich tue, Y/N. Du bist alles für mich.«
Ein schwaches Lächeln erscheint auf meinen Lippen und wir sehen uns wieder in die Augen.
Er ist zwar ein harter Bursche, doch er hat genau so ein Herz wie alle anderen...
Naja außer die Zombies...

A/N: So das war der 3.Teil von Daryl und auch der Letzte (nur so als kleine Info neben bei...)😅
PS: Deswegen ist der Teil nicht so gut geworden, da ich keine Motivation mehr dafür habe.


[𝓝𝓮𝔁𝓽] : 𝓢𝔀𝓮𝓮𝓽 𝓟𝓮𝓪 - (𝓡𝓲𝓿𝓮𝓻𝓭𝓪𝓵𝓮)

𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt