Völlig Gefühlslos?

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[Kapitel 14]

- Eunha -
Es fiel mir irgendwie etwas schwer meine Augen zu öffnen, doch als es mir gelang sah ich mich um, während ich versuchte zu realisieren was gestern passiert war. Doch dann nahm ich vorsichtig das Tuch von meiner Stirn und saß mich, mir die Augen reibend, auf. Dabei bemerkte ich wie warm mir noch war und fasste an meine Stirn. Schien als hätte ich noch erhöhte Temperatur..
Jedoch fiel mir dann Bambam auf, welcher in den Sessel saß und schien tief zu schlafen. Vorsichtig stand ich auf und deckte ihn mit einer Decke zu. Ein „Danke“, hauchte ich ihm dabei leise zu. Doch ging dann in die küche um mir was zu trinken zu holen.. eigentlich sollte ich noch wütend auf ihn sein. Doch irgendwie ging es nicht.. ich schüttete mir grade etwas kalte Milch in ein Glas als mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte.
>Geht es dir gut?<
>wo bist du?<
>komm bitte zurück.<
>wir machen uns sorgen<
Schien als hätte mich Mark die ganze Nacht über voll geschrieben, doch die Nachrichten wären jetzt erst angekommen. Dadurch erinnerte ich mich auch wieder daran, dass ich gestern ja einfach verschwand. Doch.. den, den sie wollten war nicht ich. Sie wollten Bambam.. Gedanken vertieft überfüllte sich das Glas schon und die Milch floss über den Rand hinunter auf den die Theke. Erst nach einiger Zeit realisierte ich das und machte schockiert einen Schritt zurück, als die Milch den Rand überschritt und ein Tropfen auf meine socke fiel. Schnell griff ich nach Tüchern und machte alles sauber. Bis ich an meiner, bis zum Rand gefüllten, Milch schlürfte, damit sie, wenn ich sie transportierte nicht direkt raus schwappen würde. „Eunha..?“, hörte ich auf einmal verschlafen eine Stimme murmeln. Ich kam grade wieder ins wohnzimmer stellte meine Milch ab und wollte mich zu ihm drehen, doch da zog er mich schon an der Taille zu sich runter in den Sessel. Er schien aber irgendwie noch nicht ansprechbar, trotzdem drückte er mich fest zu sich. Ich sah uns durch einen Spiegel und muss gestehen, dass es total dämlich aussah wie Bambam auf dem Schoß einer kleinen zierlichen Frau saß, die von hinten ihre arme um ihn schlang. Doch dann versuchte ich es zu ignorieren und mich so vorsichtig es gehen würde weg zu drücken. Doch er lies mich nicht entkommen.. „Eunha..“, hauchte er wieder. „Bambam, lass mich los“, sagte ich leise aber direkt. In dem Moment riss er seine augen auf und nachdem er alles realisierte, stieß er mich hastig von sich weg, so dass ich nach vorne stolperte und versuchte mich wieder zu fangen. „Waa, was tust du?!“, stieß er schockiert aus und strich über seine kleidung. „Du hast mich doch-..“, ich gab es kopfschüttelnd auf und setzte mich aufs sofa um meine Milch zu trinken.
„Okay, ich hab mich entschieden.“, sagte er auf einmal sicher und hellwach, während er einfach grade aus bis zu einem der Fenster starrte. „Was meinst du?“ war ich völlig verwirrt von seinem auftreten. Plötzlich griff er fest in die Sessellehnen und setzte seinen Körper Kerzen grade auf, während er sagte: „wir tauschen!“
Ich spuckte meine Milch beinahe aus, als das wie aus der Pistole geschossen von ihm kam.
Schon kramte er in seiner Jackentasche und holte etwas heraus das aussah wie der schokoriegel, doch war er völlig zerdrückt. Schockiert starrte Bambam noch eine zeit lang drauf bis er mich vorwurfsvoll an sah und laut sagte: „das ist deine schuld!“
„Huh?“, weiteten sich meine Augen geschockt.
„Du hast dich drauf gesetzt!“
Ich rollte die Augen: „jetzt verhalt' dich nicht wie ein kleines Kind!“
und wollte nach dem Riegel greifen, doch er zog ihn weg. „Was wenn er jetzt nicht mehr wirkt?“, fragte er panisch.
Doch von mir kam nur ein Seufzen.
„ja ist klar.“, gab ich ironisch von mir. „Sag mir besser erstmal wieso du so plötzlich tauschen möchtest“, sah ich ihn fragend an. „Jetzt klingst du als wolltest du es nicht“,wies er mich drauf hin.
Ich zischte genervt: „dein ernst?“
Und entriss ihm den Riegel, ehe ich ihn einfach auf machte und versuchte in zwei Hälfte zu teilen. „los, nimm“, hielt ich ihm seine entgegen. „Wenn, dann gleichzeitig.“ seufzte ich.
Er nickte und nahm sie. Kaum hielt er sie in seiner Hand wollte er es einfach schon essen, weshalb ich mein Stück genauso schnell zum Mund führte. Doch dann stoppte vor seinem Mund plötzlich und sagte deutlich und streng: „halt.“
Verwirrt sah ich zu ihm.
„Bevor ich meinen Körper wieder bekomme, sag mir alles was du angestellt hast!“ befahl er.
Direkt ertönte ein hörbares Schlucken meinerseits. Du siehst ihn danach nie wieder, zumindest nicht persönlich. Er wird dir also nichts tun. Es ist okay.. redete ich mir ein. Also atmete ich durch und wollte dann ganz schnell zu reden beginnen, doch statt von meine Taten zu erzählen begann mein Mund laut zu verlangen: „du zuerst! Du hast bestimmt meine Freundschaft zu Li Wei zerstört, hab ich recht!? Wie kann man nur so egoistisch sein?! Du hast keine ahnung wie wichtig mir Li Wei ist!!“, brüllte ich. Er verstummte bis er den riegel einfach auf einmal, sich schuldig fühlend, in den Mund nahm und sagte: „vergessen wirs einfach.“
Ich tat es ihm schnell gleich und aß. Da saßen wir also. Uns gegenüber, einen einfachen und doch ungewöhnlich Schokoriegel teilend und waren völlig aufs Kauen konzentriert. Ich fragte mich ob es ihm grade ging wie mir, aber ich hatte ein komisches Gefühl.. ich freute mich kaum, ich war einfach nur verunsichert. Wird es klappen? Stellte sich mir nervös und angespannt die Frage. Wenn wir tauschen.. ist alles wieder wie vorher. Jeder wird seinen eigenen weg gehen und wir werden das hier vergessen. Wir werden uns vergessen.. aus irgendeinem Grund zog sich meine Brust zusammen und ich wollte das blöde Stück Schokolade hoch würgen, doch bevor ich es versuchen konnte spürte ich eine hand auf meiner. Aus meinen Gedanken gerissen, sah ich hoch zu Bambam. Er war angespannt, doch sah in meine Augen, während er meine Hand fester drückte. Es war als würde er versuchen aus diesem Körper zu kommen. Scheinbar.. waren meine Gedanken einseitig. Nur in meiner Brust stach der Gedanke alles zu verlieren..
Alleine das begann zu schmerzen, zu wissen, dass es nur mir so ging. Weshalb ich die Stimmung unterbrach und seine Hand abschüttelte. „Ich werde deinen körper jetzt zurück bringen. Wir tauschen wenn, eh erst morgen.“
Er schien überrascht von meinem genervten Unterton, doch nickte dann und stand auch auf.
„Das ist also ein Abschied“, lachte er als wir in der Tür standen. Ich nickte nur trocken um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr es mir schmerzte, da ich wusste, dass er nichts davon fühlen würde und dem nach wäre ich einfach schwach. Ich wollte nicht schwach vor ihm sein.
„willst du mir noch was sagen?“, fragte ich ihn lässig, was durch meinen dessinteressiert vorspielendes verhalten erschien. Doch zugegeben hatte ich ein wenig hoffnung, was er jetzt sagen würde..
Dann aber nahm er mir sie sofort in dem er zufrieden lächelnd den Kopf schüttelte und nur: „eigentlich nicht. Außer,..“ sagte. Doch schien er noch fortsetzen zu wollen..
Meine Enttäuschung wurde wieder zu Hoffnung.
„Hör auf in deiner imaginären Welt mit Mark zu leben. Sonst findest du nie ein Freund.“, deutete er lachend auf die Poster in meinem Zimmer und schnippste mir gegen die Stirn.
Und genauso schnell wieder zerstört, wie sie hoch kam. Setzte ich nur meine Gedanken fort. Idiot. Zischte ich innerlich. Doch nickte dann schnaufend: „ja ja“
Dann machte er einfach die Tür vor meiner Nase zu. Ich stand wie erstarrt dort. Er hat also wirklich nichts gefühlt? Kein einziges mal?! Für ihn war das alles nur eine kleine verwirrende Phase seines Lebens?!

Im Körper eines Idols | b.bmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt