ein neuer Freund

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[Kapitel 16]

„Wer sind sie? Verwandtschaft?", fragte sie, noch leicht überfordert.
Hastig nickte ich einfach. „Zimmer 146", sagte die junge Frau und widmete sich wieder ihren kleinen post-its, die sie sortierte und an die Innenseite des Tisches vor sich klebte. Doch ich stürmte schon los zum Raum. Was ist passiert?! Wie kann sie jetzt im Krankenhaus liegen?! Was hat si-.. Ich verstummte, als ich das Zimmer betrat und sie regungslos mit geschlossenen Augen in dem Bett lag. Sie war an einige Geräte angeschlossen und schien einen schwachen Puls zu haben. Scheiße.. fluchte ich und wollte gerade zu ihr, doch packte mich jemand an der Schulter und zog mich zurück. „Keine unangekündigten Besuche gestattet.", sagte eine Stimme trocken und schloss die Tür, nachdem ich mit ihm draußen war. „Was hat sie??", fragte ich sofort den scheinbaren Arzt. „Das wissen wir nicht genau. Aber ich bitte Sie, jetzt zu gehen."
„Ich bin ihr Bruder! Es ist wichtig!" versuchte ich es. „Ihr bruder?", er schien nach zu denken. „Eigentlich stand davon dort nichts."
„Stief! Stiefbruder!", korrigierte ich panisch.
„Sie liegt im Komma", sagte er nur. „Wir haben keine Ahnung, seit wann genau oder wie lange noch", gestand er. Ich drückte meinen Kopf verzweifelt zwischen meine beiden Hände. „Scheiße.. das ist meine Schuld.." murmelte ich zu mir selbst während der Mann in seinem langen weißen Kittel wieder ging.

Unbeholfen machte ich Schritte zurück, bis ich auf einen der Stühle im Gang sank. Wieso?! Wie konnte das passieren?! Doch dann dachte ich wieder an die Frau und stand sofort wieder auf. Das ist es! Nicht ich bin Schuld! Sie ist es!! Sie hat mir diesen blöden Riegel gegeben! Ich wollte grade los rennen, als ein kleines Kind an dem Saum meines Shirts zog. Verwirrt blickte ich runter. Es war ein kleines ungefähr vierjähriges Kind mit lockigen braun-/schwarzen Haaren und großen runden Augen. So ganz konnte ich nicht zuordnen, ob es ein Mädchen oder ein Junge war und begann mich mit „Ahjussi" anzusprechen. Wow.. das lässt mich mich alt fühlen. Ging es mir kurz durch den kopf. Bis er fragte: „wo ist meine Mutter?" Doch ich wollte mit den Worten:„Weiß ich doch nicht." gehen. Jedoch lies mich der Kleine nicht los. „Bitte..", flehte er. Ich versuchte mich los zu reißen: „Ich habe keine Zeit! Frag wen anders!" wurde ich lauter. Er schien sich zu erschrecken und lies mich los. Direkt ging ich.
Doch auf einmal stand der Kleine vor der Treppe. Schockiert sah ich zurück in den Gang, in dem er ja bis eben noch stand, doch da war er wirklich nicht mehr.
„Wie bist du so schnell..?", fragte ich perplex, doch der Kleine begann nur mit seinen großen runden Augen zu mir zu sehen: „wo ist meine Mutter?" fragte er erneut.
„ich habe keine Zeit für dich", seufzte ich. Doch weil ich wusste er würde nicht aufgeben, hockte ich mich runter: „Wo war sie denn zuletzt?"
Er zeigte in den Gang und machte ein verwirrtes aber auch bedrücktes Gesicht. „Sie hat sich seit ganz vielen Tagen schon nicht mehr aus dem Bett bewegt, aber heute ist sie einfach gegangen.." „dann gehen wir deine Mutter jetzt suchen", seufzte ich doch nahm seine Hand. Er nickte und begann nervös seinen Daumen in den Mund zu stecken, während er mit mir ging. „Mm..", murmelte ich während ich durch die gänge sah, doch dann hockte ich mich dann wieder zu ihm runter „kannst du mir beschreiben wie sie aussieht?", fragte ich den Kleinen. Eunha's Zustand wird sich in der Zeit auch nicht ändern, richtig? Es ist okay, oder? Ich werde mich beeilen. Ich hätte sowieso keine andere Wahl, schließlich will er ja nicht von mir ablassen. Der Junge schüttelte aber nur den Kopf. Weshalb es mich direkt aufstöhnen lies. Wie soll ich sie dann finden?!
Doch dann gingen wir runter bis nach draußen. Ständig drehte ich mich um und dachte an Eunha. Bis ich, als wir das Krankenhaus verließen, beschloss mich für sie zu beeilen. „Okay! Sag mir erstmal deinen Namen.", bückte ich mich wieder zu ihm. „Choi Seongchul"
ich nickte sicher: „Gut! Wir finden deine Mutter, ja?" also ist ihr Nachname auf jeden Fall Choi, aber ob mir das fiel bringt? Ich seufzte.
„Da!" zeigte der Junge plötzlich auf eine Frau am Straßenrand. Direkt liefen wir zu ihr. „'Tschuldige, sind sie Ch-..." bevor ich aussprechen konnte, drehte sie sich zu uns und Seongchul versteckte sich hinter meinen Beinen. „Ah, tut mir leid. Ich habe sie verwechselt.", verbeugte ich mich und sah danach zu dem Kleinen und wies ihn leise aber streng zurecht: „guck richtig hin!"
Es war nicht böse gemeint, doch ein wenig verärgert war ich ja schon. Er sank schuldig seinen kopf, jedoch gingen wir dann weiter suchen. Wir umliefen das ganze Gelände in der Nähe des Krankenhauses, doch er schien sie nirgends zu erkennen.

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Erschöpft hob ich ihn hoch um ihn auf eine Bank und mich neben ihn zu setzen.
Gleichzeitig atmeten wir schlapp aus. Woraufhin er anfing sanft und leise zu lachen. Sodass man seine kleinen strahlend weißen Zähnchen vorne sehen konnte, doch die rechts und links daneben schienen noch nicht ganz dazu sein. Weshalb ich schmunzelte. Er lächelte nur so vor sich her. Scheinbar schien ich irgendwie die Mauer zwischen uns gebrochen und sein Vertrauen gewonnen zu haben. Denn jetzt wirkte er viel offener.

Auf einmal ertönte eine Melodie. Es war die eines Eiswagens. „Ich denke wir haben uns eine Belohnung verdient!", sagte ich sicher und stand auf. Ich griff nach seiner Hand und deutete, dass er aufstehen sollte, doch er schmollte nur: „kann nicht gehen". „Komm schon. Willst du etwa kein Eis?", mein Mundwinkel stieg an, als ich das fragte, da ich dachte, jetzt hab ich ihn. Doch er murmelte nur: „ich will.. aber meine Füße machen aua.."
Ich hockte mich vor ihn und zog seine schuhe aus: „lass mal sehen." stellte ich die schuhe neben ihn und sah mir seine, in dicke socken eingepackten Füße an. Was mich sanft lächeln lies. Wenn seine Mutter sich nicht bewegen kann, scheint auf jeden fall die Person die sich um ihn kümmert ein besorgter und vorsichtiger Mensch zu sein. „Du hast recht. Das sieht ganz schlimm aus", sagte ich ihm stark zustimmend doch breit grinsend. „ich trag dich."
Direkt strahlte er und ich bund seine schuhe an den Schnürsenkeln zusammen, um sie besser tragen zu können. Dann hob ich ihn an den armen hoch „nachdem du dein Eis gegessen hast, nehme ich dich auf den Rücken und wir suchen deine Mutter, ja?", sagte ich deutlich nickend.
Sofort nickte er auch hastig und strahlte breit.

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„Ein süßes Kind haben sie da", lächelte der Eisverkäufer von seinem Wagen zu uns runter, nachdem Seongchul sich sein Eis auswählte und reichte es ihm. Schnell wollte ich eigentlich verneinen: „Ah n-nein er ist ni-", doch lies es dann und sagte nur „ich weiß, danke", während seongchul sein Eis aß.
Die person die für ihn sorgt, muss sich Sorgen um ihn machen.. ich sollte mich beeilen. Wirklich.
Unbewusst ging mir auch noch etwas durch den Kopf nach dieser Aussage:
Werde ich später auch Kinder haben? Wann? Will ich welche? Mit wem?
Doch verdrängte sie auch wieder so schnell wie sie kamen.

Nachdem er sein Eis fast ganz aufaß setzte ich ihn auf meinen Rücken „gut festhalten", sagte ich lächelnd und er hielt sich direkt fest, indem er seine arme über meine schultern schlang und diese vorne an seinen kleinen Händen zusammen hielt. „ich weiß was!", sagte er auf einmal. „hast du was, seongchul?" fragte ich. „Sie trägt immer einen rosanen schal", murmelte er. „Das ist doch mal was", grinste ich und ging schneller. Eunha, warte noch kurz, ich komme gleich zurück zu dir..!

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''strahlend weißen Zähnchen'' wird zu
''strahlend weißen Hähnchen''
Willkommen in der Welt der Autokorrektur haha

Ich hoffe euch hat das
Kapitel gefallen! ♡

Tut mir leid, dass die Kapitel meistens erst so spät abends/nachts kommen, aber da ich mich aktuell nicht so fühle, schlafe ich viel am Tag und nachts schreibe ich dann halt erst oder bin aktiver

Im Körper eines Idols | b.bmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt