Die Hexe hat einen Namen

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[Kapitel 19]

„S-sie.. hat keine Schuld.."

Eunha sprach so bedrückt als hätte sie wirklich Mitleid mit dieser Frau. Mit dieser Hexe, dieser verrückten Spinnerin! „Natürlich hat sie das!“, brüllte ich und sah dabei wieder zu der Frau. Mein Blick war so hasserfüllt, als hätte sie mich um mein ganzes Leben beraubt. Genauso fühlte ich mich aber auch, selbst wenn ich jetzt wieder in meinem Körper war, sah ich keine Gerechtigkeit in dieser Veränderung! „Bambam!“, schrie Eunha auf einmal und kniff dabei ihre Augen zusammen. Sie riss mich aus meinen Gedanken und, da es mich so überraschte, lies ich die Frau los. Die Scherben rammten sich wieder in ihre Knie. Doch ich beachtete nur Eunha. Und war noch völlig vertieft, da sich die Art wie sie meinen Namen rief, die ganze zeit in meinem Kopf wiederholte. Vorsichtig linste Eunha wieder zu mir. Wahrscheinlich kontrollierte sie, ob ich von der Frau abgelassen hätte. „Du kannst ihn zähmen wie ein Hündchen“, lachte die Frau leise unter mir. Doch immer noch mit angeschlagener Stimme und rieb sich ihren roten Hals. Sofort holte ich zum schlag aus, doch da rief Eunha erneut: „Nicht!“
Ich fühlte mich gezwungen aufzuhören und sah wieder zu ihr..
Ich war wirklich so ein Hündchen.. aber ihr Hündchen.

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Eunha und ich saßen zusammen auf dem Sofa und, während sie auf ihre Oberschenkel starrte, durchbohrten meine skeptischen Blicke die Frau, welche die Scherben weg räumte.
„In wie fern trägt sie keine Schuld?!“, brach ich die Stille und sah Eunha Erklärung erfordernd an, während ich vorwurfsvoll auf die Frau zeigte.
„Jiyoon. Sie heißt Jiyoon.“, Eunha's Blick fiel bedrückt zu der Frau, Jiyoon. Mein Blick wechselte verwirrt und auch wütend zwischen den Beiden. „Ich fragte nicht nach ihrem Namen!“, sagte ich lauter und wollte, dass sie wieder nur zu mir sieht. Was sie durch meine laute Stimme dann sogar tat. „Sie hat selbst getauscht.“, sagte sie auf einmal. Laut und deutlich. Direkt riss ich meinen Blick zu ihr. „Wie?!“, fragte ich fassungslos. „So wie wir..“, murmelte Eunha bedrückt. „Mit wem?! Bist du eigentlich ein Typ?!“, schrie ich die Frau an. Doch plötzlich fand ich Eunha's Hand auf meinem Oberschenkel wieder. Irgendwie beruhigte es mich direkt.. aber mein Herz nicht. Es raste auf einmal. Sofort schlug ich Eunha's Hand also weg. Diese aber wurde jetzt lauter: „hör endlich auf so gereizt zu sein!“
„a-aber..“, jetzt winselte ich wirklich wie ein kleiner Hund und setzte von selbst schon nicht mehr fort. „Sunia, war ihr Name.“, unterbrach uns Jiyoon, doch ihr Blick lag auf einer Scherbe zwischen ihren Fingern. „Ich sagte dir, sie verschwinden.“, Jiyoon hob ihren Blick und sah mich direkt an. „Sie brachte sich nun mal um.“ meine Augen weiteten sich, auch als ich dabei an Eunha dachte und die Szene an der Brücke. Weshalb ich leise schlucken musste. „Die schmerzen sollen einfach unerträglich sein.“ ihr Blick wechselte zu Eunha, die ihren grade noch gehobenen Kopf nach einem Nicken wieder senken lies. „Ich habe keine Ahnung weshalb wir tauschen. Deshalb kann ich euch nicht auf alle eurer Fragen eine Antwort geben, nur auf die, die ich aus Erfahrung selbst beantworten kann.“ Sie begann Holz aus einem Korb in einen Kamin uns gegenüber zu legen, nachdem sie die letzten Scherben weg schmiss, während sie sprach.
„Wieso muss Einer leiden? Kann ich das übernehmen?! Ich übernehme alle Schmerzen von Eunha!“ ich sprang auf und klopfte meine Hand auf meine Brust während ich die Frau flehend ansah.
„Das kann schon nicht so schlimm sein! Ich will all diese schmerzen haben, ja?“
Die Frau lachte auf doch sagte dann: „Schätzchen, sowas ist nicht möglich. Aber schön, dass du das für sie tun würdest.“ die Frau zwinkerte Eunha zu, welche direkt rot anlief und sich verteidigte: „das tut er doch nicht für mich! Sondern um-..“ „doch, das tue ich für dich“, sagte ich verwirrt von ihrer Behauptung. Zugegeben stieg ich nicht ganz durch. Vorallem nicht, als Eunha nun eingeschnappt zu sein schien und zur Seite sah. Hab ich was falsches gesagt? Zögernd setzte ich mich wieder. „Also haben sie keine Schuld daran, dass Eunha nicht in ihrem Körper ist..?“, fragte ich vorsichtig aber misstrauisch. Sie striff ein Streichholz über die raue Seite der Pappschachtel, bis es leicht aufflammte. „Nein. Das muss daran liegen, dass-“ ich unterbrach sie: „er war zerdrückt, daran lag es! richtig??“ doch kosmischerweise lehnte Jiyoon meine Vermutung, bei der ich mir doch schon so sicher war, mit einem Kopfschütteln ab. „Wahrscheinlich hatte sie sich nicht gewünscht den Körper zu tauschen.“
„Huh?!“, stieß ich schockiert aus und sah zu Eunha. Sofort trat sie auf meinen Fuß: „Wieso sollte ich das nicht wollen?! Natürlich habe ich..“, doch wurde sie immer leiser. „Wolltest du in meinem Körper bleiben..?“, fragte ich sie vorsichtig. Doch das war egal, es spielte keine Rolle wie vorsichtig ich auch sprechen würde, sie fühlte sich angegriffen und sagte laut: „wer will schon in deinem Körper sein!“ Zitat. Ging es mir durch den Kopf und es klang auch genau so als wollte sie darauf anspielen. „Pff“, drehte sie ihr Gesicht schnaufend von mir weg. Das entlockte mir ein Seufzen, doch legte ich danach meine Hand auf ihr Bein „Tut mir leid. Ich habe das damals-“ „nicht so gemeint?!“, setzte sie mich skeptisch und empört fort. „Was soll das heißen?! Natürlich hast du es so gemeint! Ja, dann ist doch klar, dass ich selber auch nicht in meinem Körper sein will!!“ Erst wollte ich mit erhobener Stimme ihr wieder etwas vorwerfen, doch stach mir ihr letzter Satz erneut durch den Kopf: „du willst also selbst nicht in deinem Körper sein? War das der Grund?“, ich sprach wieder wirklich vorsichtig, doch wieder brachte es nichts..
„Nein! So habe ich das gar nicht gemeint! Ich liebe meinen Körper! Also nein..! Das auch nicht“ sie schüttelt ihren Kopf verzweifelt. „Argh du nervst!!“, schrie sie mich dann an. Ich sah Jiyoon vor dem, gerade angegangenen Kamin, kichern. Eunha scheinbar auch, denn wir sagten beide gleichzeitig empört:
„Das ist nicht witzig!“
...

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ɪᴍ ᴋᴏᴇʀᴘᴇʀ ᴇɪɴᴇꜱ ɪᴅᴏʟꜱ

Wörter: 1068
Kapitel: 19
Datum: 021018

[Author's Note]
Hätte beinahe vergessen heute zu updaten haha, dabei habe ich eigentlich den ganzen Tag Zeit, da Ferien sind und ich heute auch nichts gemacht habe!~
(Note; ich schreibe die Kapitel immer vorher. ich schätze bin ungefähr bei Kapitel 21 in diesem Buch und schreibe auch direkt weiter sobald ich eins veröffentlicht hab, damit mir hier ja nichts ausgeht! hahah)
Ich hoffe euch gefiel Kapitel 19!

Im Körper eines Idols | b.bmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt