"Was tust du da?", fragte Draco nach einer Zeit verwundert und zog meinen Körper noch etwas näher. Peinlich berührt, da ich ihn scheinbar zu lange angestarrt hatte, stotterte ich irgendwelche sinnlosen Erklärungen vor mich hin und er sah mich belustigt an. Aber warum sollte ich mich schämen, was tat er denn dann gerade? "Wenn man fragen darf, Malfoy... Was machst du da?", murmelte ich zitternd und mein rechter Mundwinkel zog sich nach oben. Seine Arme schlangen sich vorsichtig um meine Oberarme, damit ich mich noch immer nicht bewegen konnte. "Entspann dich, Granger. Ich tue dir nichts", meinte er lächelnd und starrte mir beruhigend in die Augen. Komischerweise entspannten sich meine Muskeln wirklich, wie auf Knopfdruck. Was ging hier vor sich? Er bemerkte es zufrieden und sein Grinsen wurde breiter. Mit zitternder Stimme wiederholte ich meine Worte:"Was machst du da?" Ich spürte wie Malfoy mit meinen Haaren spielte. Schließlich meinte er:"Dich einladen, Granger. Und warum nicht? Sicher fände man es gut, wenn Gryffindors und Slytherins sich verbünden, oder Freundschaften schließen würden. Außerdem finde ich dich attraktiv, Granger." Letzteres erwähnte er, als würde er über das Wetter sprechen. Meine Verwunderung war wohl kaum zu verbergen, denn er kicherte leise. Seine Umklammerung wurde wieder stärker und seine Lippen waren von meinen nur noch eine Sehnsucht entfernt. "Das hättest du wohl gerne!", sagte er herablassend, als könnte er Gedanken lesen. Meine Wangen erröteten und er kam noch ein wenig näher, sodass sich unsere Lippen nur ein wenig berührten, was aber sogar ein starkes Kribbeln in meinem ganzen Körper auslöste. Schließlich hauchte er mir ins Ohr:"Wenn du mal die Zeit findest und nicht mit Potter und Weasley verweilst, kommst du am Besten morgen in die Bibliothek. Aber erst, wenn sie schon geschlossen hat, sonst hat es keinen Reiz. Du verbringst doch sowieso die meiste Zeit dort. Bis dann, Granger..." Er ließ mich los und stolzierte wie ein Pfau lautlos aus dem Saal. Staunend sah ich ihm nach. Meine Stimme hatte einfach versagt! Das war mir äußert unangenehm. Langsam machte ich mich auch vorsichtig auf den Weg zurück in mein Zimmer.
Schlafen konnte ich jetzt noch weniger. Er war ein Todesser! Unwiderstehlich aber auch. Leider durfte mich doch nicht einfach so, das hinreißende Aussehen beeinflussen. Er war mein Feind seit ich in Hogwarts war! Meine Gedanken breiteten mir selbst Angst. Früher hatte ich ihn nie auf diese Weise angesehen, weil zwischen uns immer dieser unausgesprochene Krieg geherrscht hatte. Deswegen hatte ich ihn auch nicht anziehend finden dürfen. Nun hatte sich das aber durch seine klare Ansage geändert. Eine Träne bahnte sich den Weg von meinem Gesicht zu meinem Kopfpolster. Wie gerne ich doch seine weichen Lippen auf meinen gespürt hätte, auch wenn es einmalig gewesen wäre. Wie gerne ich doch dieses Gefühl, als er bei mir war, für immer behalten hätte. Früher wollte ich es eher loswerden, da Malfoy für mich das gleiche wie Ärger hieß, was sich bis heute jedoch eindeutig nicht geändert hatte.
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Hermines Schicksal
FanfictionIn Hermines Leben scheint im Moment alles perfekt zu sein. Voldemort ist besiegt, sie hat Ron (auch, wenn sie mit ihm keine 'kluge' Unterhaltung führen kann) und Harry kann endlich ein 'normales' Leben führen. Was man unter normal versteht... Er ist...