"Was?", fragte ich mit monotoner Stimme und verzog abschätzig meine Mundwinkel. Traurig ließ sie ihren Kopf sinken und sprach langsam mit zittriger Stimme:"Nichts..." Fröhlich rieb ich mir die Hände und lachte:"Fangen wir an!" Mutlos nickte sie und begann ein paar Zutaten zu zerstoßen, um sie dann lustlos in den dampfenden Kessel fallen zu lassen. Ihr Atem ging stoßweise und ich bemerkte im Augenwinkel, wie sie mich beobachtete. Zögernd erhob ich meinen Zauberstab und wirbelte damit kurz über dem Topf herum, welcher kurz darauf zu brodeln begann. "Hm", machte Granger und beugte sich darüber. Langsam beruhigte sich die Flüssigkeit wieder. "So weit ich weiß, hat es keinen Geruch und keine Farbe, also sollten wir es richtig gemacht haben...", meinte sie mit nervigem Unterton. Ich seufzte und drehte mich von ihr weg. "Hey, Sie, Slughorn. Wir haben es geschafft...", raunte ich dem Professor zu und lächelte triumphierend. Nervös nickte er und trat wankend näher. "Es sieht so aus, als wäre es richtig zubereitet worden. Mit der richtigen Anzahl von Jobbaknoll-Federn. Sehr gut." Sein Gesichtsausdruck war unbeschreiblich verängstigt und er zog sich mit eiligen Schritten wieder zurück. "Den sollte man von Hogwarts nehmen...", zischte ich wütend und drehte mich zu Hermine, welche stumm auf ihrem Hocker saß. Normalerweise war sie hocherfreut, wenn ihr ein Zaubertrank besser gelang, als anderen, doch heute war sie so gefühlslos und kalt, erinnnerte mich in einer Art und Weise sogar an mich. Aber sie war nicht so wie ich. Sie war ein Schlammblut, ich ein Reinblut. Vielleicht war sie in einer Art und Weise nett und ich manchmal ziemlich barsch, jedoch war sie noch viel ausdrucksloser. Granger hatte mich belogen, als sie mir ihr Versprechen gegeben hatte. Dann hatte sie mein Herz genommen und es mit einem fiesen Lachen gegen die nächstbeste Wand geschleudert. Dem nicht genug war sie schließlich noch darauf herumgetrampelt, als hätte sie keinen Funken einer Seele in ihr. Einer mitfühlenden Gryffindor-Seele. Mein Atem wurde langsamer, wenn ich im Moment an sie dachte. Fieberhaft überlegte ich, warum ich sie denn noch lieben sollte? Ich hatte keinen Grund mehr. Sie wollte Versager Weasley, war aber trotzdem noch ziemlich unzufrieden, wie es mir schien. So eine Heuchlerin! Verärgert ballte ich meine Fäuste und trat näher an Granger ran. "Was ist, Schlammblut? So traurig, weil du keine Gründe mehr hast mich fertigzumachen?", knurrte ich wütend und sie schreckte hoch. Ihre Augen glitzerten und ihre Unterlippe bebte verdächtig. "Nun?", sagte ich langsam und hob eine Augenbraue. Gequält verzog sich ihr Mund und sie starrte mich unverwandt an. In ihren Augen lag Schmerz und Hass. War sie denn so gegen mich abgeneigt? Ich presste meine Lippen aufeinander und schöpfte neuen Mut. "Na, Granger? Was ist denn los? Lauf doch zu deinem tollen Freund und heule dich aus!", fuhr ich sie an und rang mir ein gehässiges Lächeln ab, worauf sie zusammen zuckte und sich wieder setzte. Sie entgegnete mir kein verdammtes Wort! "Sprich mit mir!", herrschte ich sie an, doch sie ignorierte mich unbarmherzig. "Du bist nicht mal mehr bemitleidenswert, Granger. Du bist ein Stück Dreck, ein verfluchter Muggel ohne Gefühle!", fauchte ich sie an, worauf sie sich stumm umdrehte. Ich erhaschte einen Blick auf ihren linken Unterarm und meine Augen weiteten sich. Neben des dunklen Mals waren dunkelrote Abdrücke zu sehen, welche sich leicht in Richtung violett färbten. Ich trat näher und fasste ihren Arm. Sofort spürte ich, wie die gewohnte Wärme durch meinen Körper schoss und ich musste kurz so ausharren, um mich wieder zu sammeln. "Granger, was ist das?", murmelte ich zögernd und zerrte ihren Arm unliebsam zu mir.
Hermines Sicht:
Draco gab nicht nach. Liebte er mich noch? Der Gedanke, wie er Ginny küsste, schoss mir in den Kopf und mir wurde schlagartig übel. "Granger, was ist das?", wisperte er und er riss meinen Arm viel zu bestimmend an sich. Ich spürte, wie der Schmerz meine Gelenke durchzog, doch ich unterdrückte ihn. Viel lieber genoss ich die Kälte durch mich strömte und mir den Atem raubte. Es war, als würde sie mir die Kehle zu schnüren. Ruckartig drehte er mich zu ihm und zwang mich somit, in seine wunderbaren, eisblauen Augen zu schauen. Ich konnte es kaum ertragen. Umgehend verlor ich mich in den unendlichen Weiten seiner Augen und musste ein paar mal blinzeln, um mich zurück in die Realität zu holen. Ich schenkte ihm einen sanften Blick und versuchte dabei ziemlich überzeugend zu sein. Seine Stirn legte sich in Falten und seine Augen weiteten sich verwundert. War es denn so überraschend, dass ich so unglaublich viel für ihn empfand? Anscheinend doch. Immerhin hatte ich Ron ihm vorgezogen, was mir in diesem Moment einfach absurd vorkam. Draco war einfach die Liebe meines Lebens, war die einzige Konstante in meinem wirren Leben, war der einzige, welcher mich nur durch Blicke dahinschmelzen ließ. Zur Zeit mied ich es, Ron in die Augen zu sehen. Es fühlte sich furchtbar falsch an, was es ohne Zweifel auch war. "Malfoy, ich...", kam es mit viel zu hoher Stimme aus meinem Mund. Sofort ließ er meinen Arm fallen, welcher hilflos in der Luft baumelte. "Malfoy also...", stellte er abwertend fest und entfernte sich mir wieder. "Nein", wisperte ich verzweifelt und viel zu leise. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. Was sollte ich nur tun? Ich würde wahrscheinlich mit Ron enden - und zwei ungewollten, rothaarigen Kindern namens Rose und Hugo, den zwei von mir am meist gehassten Namen. Ich mochte Ron und wollte ihn nie in meinem chaotischen Leben missen, doch als Lebensgefährte, oder gar als Gatten wollte ich ihn nie haben. In meinen Albträumen nicht! Ich wollte Draco, ich brauchte Draco. Ich sollte es eindeutig Ginny sagen. Warum eigentlich nicht? Sie war mein meist gehasster Feind hier in Hogwarts, da sie Draco geküsst hatte, nachdem sie mich gezwungen hatte, mich von ihm abzuwenden. "Leider dürfen wir das Veritaserum nicht in der Schule ausprobieren, auch, wenn nur aus experimentiellen Zwecken...", riss mich eine seufzende Stimme, welche Slughorn gehörte, aus meinen Gedanken. Draco brachte ein verachtendes Schnauben hervor und ich machte mich noch kleiner. Ich fühlte mich bei allem, was er tat und bei jeder Silbe, welche über seine weichen Lippen kam, angesprochen und schuldig. Ich war schuld. Nur ich selber hatte die ganze perfekte Situation zerstört, denn ich hätte mich eindeutig gegen Ginnys Argumente wehren können. Doch ich war nun mal nicht herzlos, um jeden im meinem Umfeld das Herz zu brechen, nur um egoistischerweise mit meinem Traumprinzen zusammen zu kommen. Nein, das war ich nicht. Stattdessen hatte ich sein Herz gebrochen, falls er eines hatte, denn wie es aussah, kam er auch ganz gut ohne mich zurecht, besser gesagt, mit Pansy. Wie ich dieses ... Miststü-... Mädchen doch hasste. Unbewusst ballte ich die Fäuste und ich spürte, wie mir unangenehme Röte ins Gesicht stieg. "Planst du dein nächstes Opfer, Granger?", spottete Malfoy mit finsterem Gesichtsaudruck und lachte gehässig, da er anscheinend meine Anspannung bemerkt hatte. Stumm und peinlich berührt schüttelte ich den Kopf. Es war genauso wie früher. Er war jemand, der alles und jeden verachtete, war ein Malfoy und kam aus Slytherin. Ich war jemand, der ein Schlammblut war, der in jedem einen Funken Hoffnung sah und mein Haus war Gryffindor. Er hasste mich. Es gab nur ein Problem. Ich hasste ihn nicht. Ich liebte Draco. Doch er würde es nie wieder tun, wenn er es denn je getan hatte und würde mich verachten. Am liebsten würde er mir den Crucio-Fluch auf den Hals jagen. Lustlos betachtete ich die Flüssigkeit, welche reglos im Kessel vor sich hin waberte. Vorsichtig und bedacht darauf, dass es niemand sah, holte ich aus dem Regal neben mir eine kleine Fiole hervor und atmete tief durch. Langsam streckte ich den Arm aus und tauchte sie behutsam hinein. Sofort füllte sie sich und ich führte sie vor mein Gesicht. Es war durchsichtig, trotzdem zog es mich magisch in seinen Bann. Vereschwörerisch stopfte es es mit einem kleinen Korken zu und ließ es eilig in meinem Ärmel verschwinden. Wer wusste schon, wann man verbotene Elixiere benötigen konnte? "Ihr könnt gehen!", sagte Slughorn plötzlich und breitete lächelnd die Arme aus. Ruckartig verließen alle plaudernd den Raum und ich war alleine - mit Malfoy, welcher mir grinsend zusah, wie ich träge den Kessel abwusch. "Bis dann, Schlammblut!", rief er fröhlich und stolzierte hocherhobenen Hauptes aus dem Saal. Seufzend sah ich ihm nach, wie sein Umhang wallend um seine Beine wehte. "Aber ich liebe dich doch...", flüsterte ich tonlos und spürte, wie mir eine heiße Träne die Wange hinunterlief. Ich war ein hoffnungsloser Fall. Für Askaban.
________________
Hey :))
Neues Kapitel, da das Internet wieder funktioniert, also kann ich ganz schnell am Laptop vor mich hin schreiben. Ich hoffe, dass das Kapi nicht zu langweilig war :( In letzter Zeit gehen mir ein wenig die Ideen aus und ich bin nicht gerade zufrieden mit den Teilen... Tja. Kommentiert bitte trotzdem :) ♥♥♥
Loveee youuu all<333
eure LumosRose
Ps.: Vielleicht schaut ihr ja mal bei meiner neuen Harry Potter FanFiction vorbei ;)
Sie heißt Make Love not War - Druna! Es geht um Draco und Luna - meine zwei Lieblingsfiguren, wie ihr mittlerweile ja schon wisst. ;D ♥
DU LIEST GERADE
Hermines Schicksal
FanfictionIn Hermines Leben scheint im Moment alles perfekt zu sein. Voldemort ist besiegt, sie hat Ron (auch, wenn sie mit ihm keine 'kluge' Unterhaltung führen kann) und Harry kann endlich ein 'normales' Leben führen. Was man unter normal versteht... Er ist...