Ich ließ mir nochmal meine Aufgabe durch den Kopf gehen. Harry zu töten, würde ich nie über den Zauberstab bringen!
Nur, wenn du jemanden tötest, der wichtig ist, vertraut er dir. Nur dann darfst du leben.
Diese Sätze waren schrecklich. Ein Schluchzen entglitt mir und ich horchte auf. Niemand durfte mich hören, sonst würde man sofort Fragen stellen, die mich hundertprozentig in Schwierigkeiten bringen würden. Ich vermisste die Zeit, in der ich noch ahnungslos und kein Todesser war. Als Malfoy mich geküsst hatte, mit meinen Haaren gespielt…- Bevor dieser miese Verräter mein Leben zerstört hatte. Es war zerstört. Es war so! Ich hatte keinen Zweifel daran. Du musst Potter töten! Töte ihn! Nur, wenn du tötest, darfst du leben. Nur dann darfst du leben.
Ich riss das Laken von mir herunter. Mir war zu heiß. Es war gerade Herbst, aber mir war zu heiß. Vorsichtig stieg ich aus dem Bett und fing an ziellos durch die Schule zu wandern. Komm Hermine, komm nur!, schienen mich die kühlen Kerker zu rufen. Komm zu den Slytherins. Zögernd tappte ich die Stufen zum Eingang und flüsterte das Notfall-Passwort, welches ich von Blaise aufgeschnappt hatte.
Dracos Sicht:
Meine Worte an Granger waren grausam gewesen, aber es war die Wahrheit. Nun, nicht ganz. Den Teil, dass ich ihr Leben gerettet hatte, hatte ich bewusst ausgelassen. Plötzlich hörte ich Schritte. Wer war das? Meine Augen weiteten sich. Grangers zierliche Gestalt stand an meinem Bettende. Ich bemerkte, dass sie traurig aussah. Es war besser, wenn ich so tat, als würde ich schlafen. "Malfoy, es tut mir alles leid. Ich werde nie jemanden töten. Niemals! Vielleicht werde ich sterben… Aber das kümmert dich ja nicht." Die Worte trafen mich, aber ich wollte meine Tarnung um keinen Preis verlieren.
Am nächsten Abend hielt die alte McGonnagall eine Rede:"Liebe Schüler! Mit Freuden kann ich ihnen mitteilen, dass das diesjährige Trimagische Turnier wieder in Hogwarts ausgetragen wird!" Nicht schon wieder dieses unnötige Zeug für Verlierer… Potter hatte es vor drei oder vier Jahren gewonnen und damit Voldemort wieder auferstehen lassen. Warum sollte ich mich also schuldig fuhlen. Ich konnte nichts dafür.
Hermines Sicht:
Schon wieder dieses Trimagische Turnier? Bei dem starben Menschen. Wurde das nicht nur alle fünf Jahre durchgeführt? Vielleicht hatten sie es ja nun einfacher gemacht? Als hätte Professor McGonnagall meine Gedanken gelesen meinte sie:"Dieses Jahr werden auf meinen Wunsch von jeder Schule zwei Kandidaten vom Pokal ausgesucht werden. Und hier sind Olympe Maxime und ihre Schülerinnen aus Beauxbartons." Schon flatterten die Schülerinnen so wie beim letzten Mal in den Saal. Ich konnte meine Augen nicht abwenden, wie damenhaft sie doch waren. Da entdeckte ich Cho Chang. War sie nicht in Ravenclaw gewesen? Wahrscheinlich hatte sie schließlich Schule gewechselt, nach dem Kampf. Ich konnte sie verstehen. Dann stürmten auch schon die Jungen aus der Durmstrang Schule herein. Viktor hatte schon vor längerer Zeit seinen Abschluss gemacht. McGonnagall begrüßte die Schulleiter und erklärte nochmal ein paar Sachen zu dem Pokal. Ich sah, wie Hagrid immer wieder zu Olympe Maxime sah und ich musste kichern. Hagrid war verliebt in die große Frau, seit er sie das erste Mal gesehen hatte.
Nach einer unspektakulären Woche voller Schuldgefühle meinerseits, wurden aus dem Feuerkelch die Namen herausgesucht. Ich hatte meinen auch hinein geworfen, nachdem ich lange mit mir gerungen hatte. "Der erste trimagische Champion aus Beauxbartons ist … Cho Chang!" Alle klatschten und ich warf ihr einen liebevollen Blick zu. Das zweite Mädchen kannte ich nicht. "Die nächsten trimagischen Champions sind… Draco Malfoy und…" Ein Raunen ging durch den Saal. Er war angetreten? Verstohlen sah ich zu ihm. Und? Wer noch? Ich hörte schon McGonnagall meinen Namen sagen. "Und… Ronald Weasley!" Alle klatschten, doch ich konnte nicht. Mein Herz setzte aus. Was sollte das? War das ein blöder Scherz? Ich hörte auf das alles, was sie sagte nicht mehr hin. Es war einfach zu unglaublich. Wollten sie mich zerreißen. Ich starrte ins Leere. "Hermine?", riss mich Luna aus den Gedanken und mein Kopf drehte sich in ihre Richtung. Ich rang mir ein gequältes Lächeln ab. "Ich kann nicht glauben, dass der Idiot das macht…", sagten Harry und Ginny wie aus einem Mund und lächelten sich darauf glücklich an. Komischer Satz, süße Wirkung. Wenn es doch nur so einfach wäre…
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Hεγγ, ich ωoιιτe ευch mαι fϋr diε 1κ rεαds dαnκεn!
ευrε νiνi3m
Lονε γου αιι
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Hermines Schicksal
FanfictionIn Hermines Leben scheint im Moment alles perfekt zu sein. Voldemort ist besiegt, sie hat Ron (auch, wenn sie mit ihm keine 'kluge' Unterhaltung führen kann) und Harry kann endlich ein 'normales' Leben führen. Was man unter normal versteht... Er ist...