Das Treffen

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Hermines Sicht:

Der ganze Tag verging so langsam, dass ich Angst hatte, wir wären in einer Art Zeitzauber gefangen. "Du siehst nervös aus, alles okay?", fragte mich Ginny beim Abendessen. Ich schluckte und nickte. Hoffentlich hatte sie keinen Verdacht geschöpft. Aber wie sollte sie? Wer würde schon Verdacht schöpfen, dass ich mich mit meinem Feind aus dem Hause Slytherin in der Nacht in der Bibliothek treffen würde. In dem Moment wurde mir richtig schwindelig. Ich würde mich wirklich mit ihm treffen? Er war immer so grausam zu mir gewesen, wie konnte ich nur? Eigentlich sollte ich ihn in ein kleines Nagetier verwandeln und meinem Kater zum Fraß vorwerfen. Tat ich aber nicht. Ich hatte zu gesagt, mich von seiner atemberaubenden Ausstrahlung blenden lassen. Was dachte ich nur? "Mir geht's nicht gut, ich gehe schlafen…", sagte ich etwas zu laut und rannte förmlich in mein Zimmer. Schnell sperrte ich mich im Badezimmer ein und hoffte, dass niemand mir helfen wollte oder derartiges. Ich wartete. Lange. Hörte wie immer mehr Schüler schlafen gingen. Seufzend schloss ich die Tür auf und polterte möglichst laut in mein Bett, um mich drauf zu legen. Ich war müde und versuchte nicht einzuschlafen. Was wäre, wenn ich einfach nicht aufkreuzen würde? Dann würde er sicher denken, dass ich feige war. Langsam und leise schlich ich mich aus dem Zimmer. Vor einem Spiegel machte ich noch kurz Halt und betrachtete mich unzufrieden. Schnell machte ich mir einen lockeren Zopf, damit meine Haare nicht aussahen, als hätte ich damit den Boden aufgewischt. Dann machte ich mich vorsichtig auf den Weg. "Alohomora", murmelte ich vor der Bibliothek und trat ein. Meine Schritte hörten sich viel zu laut an. Ich sah mich um und schritt durch den Mittelgang. Wo konnte er sein? Plötzlich wurde ich an meinem Arm hinter ein altes Regal gezogen. "Granger…", hauchte Malfoy und drückte mich leicht dagegen. Sofort stieg in mir wieder dieses seltsame Gefühl auf. Seine Augen funkelten mich durch die Dunkelheit an. Sie erinnerten mich an einen stürmischen Ozean, der tobend Wellen schlug. "Du bist also doch gekommen!", meinte er amüsiert und ich bemerkte etwas enttäuscht diesen leicht arroganten, selbstzufriedenen Unterton. Benommen nickte ich ihm zu und sein Gesicht kam wieder meinem näher. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich war überzeugt davon, dass es bald explodieren würde. Er strich mit seinen Fingern über meine Wange. "Hermine Granger, du bist atemberaubend schön!" "D-d-dankeschön...", stotterte ich und fürchtete, dass ich die Stimmung zerstörte. Kurz ließ er mich los und griff nach meinem Zopf. Wollte er mir weh tun. Ich kniff die Augen zusammen, doch er öffnete ihn bloß und fuhr vorsichtig durch mein unbändiges Haar. Ich muss sagen, dass es sich angenehm anfühlte. Er stoppte und drückte mich wieder grinsend gegen das Regal. Ich rang etwas nach Luft, doch er kam noch etwas näher. "Wieso wolltest du, dass ich herkomme?", flüsterte ich etwas ängstlich und Malfoy grinste mich an. Seine Hände wanderten zu meiner Hüfte und er drückte mich zu sich. Langsam näherte sich sein Gesicht meinem und ich spürte Feuer in mir aufkommen. Gleichzeitig spürte ich seine kalten Hände auf mir. Wie Feuer und Eis. Endlich berührten sich unsere Lippen. Sehnsüchtig zog er mich noch enger an mich ran, wenn das überhaupt ging. Ich wollte, dass es nie aufhören würde. Langsam löste er sich wieder von mir und ich seufzte etwas enttäuscht, worauf er mich verführerisch anlächelte. War das hier ein Traum? Denn, wenn es einer war, war ich mir nicht sicher, ob es ein guter oder ein böser war. Zögernd griff er nach meinen Haaren, wobei er immer noch in der Umklammerung blieb. "Wieso?", flüsterte ich und er entfernte sich wieder etwas von mir. "Es gefällt dir nicht, oder? Arrogant von dir…", murmelte Malfoy beleidigt und es tat mir wieder leid. Ich drehte ihn an der Schulter zu mir und lächelte ihn an. Sofort kam er wieder näher und küsste mich. Diesmal viel intensiver. Er steckte viel Gefühl dahinter, das spürte ich. Plötzlich ließ er mich los und ging weg. Kurz drehte er sich nochmal mit diesem Malfoy-Grinsen um und verabschiedete sich:"Auf Wiedersehen, Granger!" Ich liebte die Art wie er meinen Namen aussprach auf einmal so sehr, dass ich wieder in seiner Nähe sein wollte. "Auf Wiedersehen…", murmelte ich traurig und er hauchte mir darauf einen Kuss zu. Ich war völlig perplex.

Verwirrt lag ich schließlich in meinem Bett. Was hatte das alles zu bedeuten?

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Hermines SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt