Hermines Sicht:
Ich bahnte mir meinen Weg durch die vielen Schüler zum großen Saal. Ich hatte furchtbaren Hunger und mein Bauch schmerzte unangenehm. Schnell ließ ich mich auf der Bank neben Harry nieder. Zwanghaft biss ich die Zähne zusammen, denn meine Beine schmerzten. Als das Essen auf den Platten erschien, weiteten sich meine Augen. Der Geruch von Essen stieg mir in die Nase und ich kam mir vor wie Ron. Gierig schaufelte ich Kartoffeln und Fleisch und alles was ich noch so leckeres fand auf meinen Teller, der meiner Meinung viel zu klein war. "Schmeckt es dir?", lachte Ginny und ich nickte ihr schmatzend zu. "Haben wir einen zweiten Ron?", fragte Harry grinsend und ich schlug ihm mit meiner Faust spielerisch gegen die Schulter. "Was habe ich verpasst?", rief eine Stimme. Es war Ron. Genervt verdrehte ich die Augen, denn ich erinnerte mich an meinen neuesten Entschluss - Ron hassen. Blöd vor sich hinlächelnd plumpste er neben mir auf die Bank und er schnappte sich fröhlich meine Hand. "Hermine…", jammerte er besorgt," mach so etwas nie wieder! Was ist nur im Wald passiert?" Verärgert zog ich meine Hand aus seinem schwitzigen Griff. "Lass mich, keine Ahnung!", fauchte ich und wandte mich wieder meinem Essen zu. Mir war der Appetit vergangen. Ruckartig erhob ich mich. "Ich glaube, dass Ron einen Vergessenszauber abbekommen hat…", vermutete Harry und sah mich stirnrunzelnd an. "So?", brachte ich schnippisch hervor und atmete tief ein. Wusste er etwas? Unauffällig glitt meine rechte Hand zu meinem Zauberstab. Das Holz fühlte ich angenehm und vertraut an. Plötzlich wurde alles still und erschrocken wirbelte ich herum. Alle Schüler waren erstarrt und beobachteten Professor McGonagall, welche am Pult stand und uns alle mit angestrengtem Blick betrachtete. Flink quetschte ich mich wieder zwischen Ron und Harry auf die Bank, auch, wenn es eindeutig gegen meinen Willen war. Mein Blick fiel auf Draco. Zögernd setzte er sich neben Pansy Parkinson, welche ihn lächelnd begrüßte. Ihre Augen wanderten zu mir und sie schenkte mir einen gemeinen Grinser. Glaubte sie denn etwa, dass mir das etwas ausmachte? Mit Freuden sah ich Malfoys ängstlichen Gesichtsausdruck und ich widmete McGonagall meine Aufmerksamkeit. "Liebe Schüler!", rief sie mit ernster Miene, "ich kann ihnen mitteilen, dass drei von fünf vermissten Schülern wieder aufgetaucht sind." Ein paar Schüler drehten ihren Kopf zu mir und die Professoren warfen mir liebevolle erleichterte Blicke zu. "Jedoch... Ms. Chang ist tot aufgefunden worden. Ihre Bestattung wird noch heute Abend erfolgen. Sie war eine wunderbare Schüler, das kann ich bestätigen. Aufgrund ihres damaligen Verlustes hat sie es die letzten Jahre nicht besonders einfach gehabt. Trotzdem konnte man sie glücklicherweise die meiste Zeit lächelnd betrachten, denn sie hatte wunderbare Freunde. Sie wird immer in unseren Herzen bleiben. Ruhe sie in Frieden. Wollen Sie noch etwas sagen, Ms Maxime?", verkündigte sie und sie wandte sich zögernd der Schulleiterin von Beauxbartons zu. Diese schüttelte schluchzend den Kopf und hielt sich zitternd ein rieiges Taschentuch vor das Gesicht. Sofort stürmte Hagrid los und schlung seine riesigen Arme um die große Frau. Zärtlich tätschelte er ihre Schulter. Was ging es wohl Harry? Hastig drehte ich mich zu ihm um. Verdächtig ruhig saß er da und seine grünen Augen glitzerten. "Harry...", flüsterte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Er antwortete nicht. Seine Kieferknochen waren angespannt und ich wiederholte abermals verzweifelt seinen Namen. "Ich... Ich verstehe das nicht!", murmelte er und starrte abwesend auf den Boden. Vorsichtig näherte ich mich ihm und schlang schuldbewusst meine Arme um ihn. Ich fühlte mich schrecklich. Harry hatte sie immer gerne gemocht. Besorgt sah uns Ginny an. Ein wenig Eifersucht funkelte in ihren Augen, doch sie hielt sich zurück. In diesem verdammten Moment vermisste ich Cho. Die ruhige Cho, mit der ich nie etwas zu tun hatte. Ich atmete tief durch und stand auf. Lästige Tränen stiegen mir in die Augen und ich wischte mir schniefend mit dem Ärmel über meine Augen. Für einen kurzen Moment traf mein Blick den von Draco. Er starrte mich schuldbewusst an. Auch Trauer und Reue waren in seinen grauen Augen zu sehen. Nicht diese gewohnte eisige Kälte. Schwer atmend drehte ich mich um und hetzte in den Gemeinschaftsraum. Niemand war dort und das freute mich sogar. Ich wollte allein sein. Langsam schlich ich mich auf Zehenspitzen zu meinem Bett und ließ mich hineinfallen. Es war so schön angenehm weich und warm. Schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht, da mein Rücken furchtbar schmerzte. Die Nacht in der heulenden Hütte auf dem knartzenden Holzboden war nicht unbedingt die gemütlichste gewesen. Warum nur hatte ich Cho getötet? WIeder stiegen in mir diese unaufhaltsamen Schuldgefühle auf, dieses quälende Gefühl. Mein linker Arm brannte und ließ mich die schlimmsten Erlebnisse noch einmal im Schnelldurchlauf erleben. Chos verzweifeltes Gesicht blitzte vor mir auf. Ihr Kreischen und Schluchzen, als sie ihren Zauberstab zitternd auf Malfoy richtete, dessen Atem rasselte. Die Tränen liefen mir an meinen zerkratzten Wangen hinab und tropften schließlich auf die Matratze. Ich konnte das alles nicht mehr. Mein Schluchzen erfüllte den Raum und mein ganzer Körper bebte. Etwas beschämt verdeckte ich mein Gesicht, als könnte mich irgendjemand hören. Vielleicht würde ja Peeves kommen und sich über mich lustig machen. Nach und nach verebbte mein Weinen und Klagen. Vorsichtig streckte ich mich über das Bett aus und machte es mir bequem. Ich spürte ein Ziehen in der Brust. Ich war schuld. Meine Augen fühlten sich heiß und geschwollen an. Langsam flatterten meine Lider auf und ab, bis ich schließlich einschlief.___________
Heeyy, ist nicht so lange und spannend, aber ich schreibe euch heute noch ein zweites Kapiii!
Trotzdem voten bitte :))
Love youuu all <333
eure LumosRose ♥
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Hermines Schicksal
FanficIn Hermines Leben scheint im Moment alles perfekt zu sein. Voldemort ist besiegt, sie hat Ron (auch, wenn sie mit ihm keine 'kluge' Unterhaltung führen kann) und Harry kann endlich ein 'normales' Leben führen. Was man unter normal versteht... Er ist...