Dracos Sicht:
"Aufwachen, Junge. Ich habe dir etwas zu essen gebracht!", sagte eine Stimme barsch und ich riss erschrocken die Augen auf. Vor mir war ein riesiges Gesicht - die Krankenschwester. "Halten Sie gefälligst Abstand...", zischte ich verärgert und rückte ein Stück. Gähnend rieb ich mir die Augen und nahm hastig den Teller entgegen. Mein Hals schmerzte und meine Augen brannten. Letzte Nacht hatte ich mich vor Verzweiflung in den Schlaf geweint, leider. Ich verstand Granger nicht. Im einen Moment wollte sie mich nie wieder verlassen und für immer bei mir bleiben und im nächsten brach sie mein Herz in zwei. Schlimm genug war es, dass sie danach immer wieder zu mir zurück gekrochen kam und dann noch auf den Scherben meines Herzens herumtrampelte. Hatte sie denn keine ehrenhaften Gryffindor-Vorschriften oder derartiges? Aufgebracht schob ich mir das scheußliche Essen in den Mund und bemerkte angewidert, dass es kalt war. Solche Zustände in Hogwarts... Wenn mein Vater das erfahren würde - dann wäre es ihm egal, da er glaubte, dass ich Granger liebte. Aber dem war nun mal nicht so. Ich musste es gerade biegen! Sonst würde ich höchstwahrscheinlich noch enterbt werden und es war nur die Schuld von diesem blöden, unwürdigen Mädchen. "Ich hasse dich!", brüllte ich wutentbrannt und schleuderte den Teller gegen eine Wand, an der er laut zerschellte. In dem vermaledeiten Krankenflügel blieb ich keine Sekunde länger. Keuchend richtete ich mich auf und setzte meine Füße vorsichtig auf dem Boden ab. Zögernd stand ich auf. Im ersten Moment fühlten sich meine Knie viel zu schwach an, doch ich riss mich zusammen und unterdrückte den Schmerz. Mit zusammengebissenen Zähnen schleifte ich mich in den Slytherin Gemeinschaftsraum, wo mich Pansy mit großen Augen begrüßte. "Von den Toten auferstanden?", lachte sie gehässig. Grinsend sah ich sie an und meinte:"Ja, ich bin nicht leicht unterzukriegen, das weißt du!" Sie hob eine Augenbraue und kam näher. "Schön, dass du zurück bist..", entgegnete sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Bis später", verabschiedete ich mich und zwinkerte ihr zu. Ächzend schleppte ich mich in den Schlafsaal und schnappte mir schnell ein paar Bücher, um nach zu lernen. Immerhin hatte ich etwas zu tun, aber es war eigentlich nicht von Nöten. Ich war ein Malfoy, ein Slytherin, ein Reinblütiger. Für mich war Lernen eines der einfachsten Dinge. Ich war jemand, auf den jeder eifersüchtig sein konnte. Ein gutes Vorbild. Ich lächelte vor mich hin. "Mach dich gefasst, Granger...", zischte ich.
Ginnys Sicht:
Es tat mir leid, dass ich Hermine so manipuliert hatte, doch es war nun mal nicht nur irgendjemand. Es war Ron, mein naiver Bruder, der nicht so schnell wieder jemanden abbekommen würde. Sie war Hermine, mit dem vollen Haar, ein angesehenes, schlaues Mitglied des goldenen Trios, zu dem er zwar dazugehörte, jedoch nicht wirklich als Held zu sehen war. Ich vergötterte und ja, bevorzugte Harry einfach in jedem Fall. Da musste Ron doch auch mal etwas schrecklich schönes passieren und das war Hermine.
"Schön, dass ihr wieder zu euch gefunden habt...", murmelte ich lächelnd beim Frühstück, als sich Ron neben mich setzte. "Ja!", sagte er viel zu laut und strahlte dabei. Automatisch fiel mir ein Stein vom Herzen und ich gab ihm einen kleinen Knuff gegen die Schulter. Wie konnte sie nur diesen Todesser, meinem liebevollen Bruder, vorziehen? Mein Blick wanderte gehetzt zu Malfoy, welcher lachend zwischen Parkinson und Zabini hockte. Er lachte? Nun, er musste wirklich nur mit Hermine gespielt haben, wie Harry mir berichtet hatte. So ein Idiot! Ich spürte Wut in mir entflammen. Gierig grabschte sich Parkinson grinsend Malfoys Arm und sah ihm dämlich in die Augen. Ich mochte dieses Mädchen nicht.... Wimpern klimpernd hörte Pansy den Lügengeschichten von Draco zu und nickte immer wieder benommen mit ihrem Kopf. Was fanden die zwei an ... Malfoy? Seine Haare waren komisch und viel zu weiß und er war schmächtig und schlacksig. Andererseits sah seine Haarpracht sehr schön aus, im Kontrast zu seinem schwarzen Jacket und man konnte erkennen, dass er alles andere als schmächtig war. "Ginny?", riss mich eine Stimme aus den Gedanken und ich wirbelte erschrocken herum. Ich fühlte mich ertappt und stammelte etwas vor mir hin. "Oh, hallo, Harry!", meinte ich nach einer Weile und er presste seine Lippen auf meine. "Bist du noch müde?", lachte er nachher und ich schenkte ihm ein Grinsen. Leuchtend starrten mich seine grünen Augen und ich musste schmunzeln. Hatte Dracos eisblaues Augenpaar Hermine in ihren Bann gezogen? Vielleicht war dem so, ich mochte diese nämlich auch sehr gerne, auch, wenn es komisch klang. Seine Augen waren wirklich faszinierend. "Du bist wirklich müde...", gab Ron überrascht zu und tätschelte mir den Arm. Manchmal konnte er unausstehlich sein, auch, wenn er es gut meinte. In diesem Punkt konnte ich meine Freundin nur zu gut verstehen. Neville und Luna setzten sich gegenüber von uns. "Hallo!", grüßte uns Neville lächelnd und hielt triumphierend Lunas Hand in die Höhe, doch dann verdunkelte sich seine Miene schlagartig. "Ich habe das von Hermine gehört... Wie kann sie nur?", murmelte er leise, "immerhin hat sie es jetzt hoffentlich eingesehen. Malfoy und sie? Wie ekelerregend..." "Neville!", ermahnte ich ihn, "das ist ihre Sache, nicht unsere." Er lief rot an und rutschte auf der Bank herum. "Wo ist Hermine? Vermisst sie denn keiner?", durchbrach Luna plötzlich die unangenehme Situation und legte den Kopf langsam schief. "Ich... ich gehe sie suchen!", sagte Ron fröhlich und wollte aufstehen, doch ich klammerte mich an seinen Arm und zog eine Augenbraue nach oben. "Nein!" "Wieso nicht?" "Vielleicht will sie alleine sein. Trotzdem, ich werde sie suchen, dir zuliebe", seufzte ich schulterzuckend und erhob mich. Schnell drückte ich Harry einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und rannte eilig los. Wo konnte sie sein?
Hermines Sicht:
Das regelmäßige Tropfen des Wasserhahnes beruhigte mich langsam. Mein Schluchzen wurde leiser und verstummte schließlich ganz. Schniefend wischte ich die Tränen aus der Sicht und zog meine Knie näher. Meine Unterlippe bebte. Ich wusste nicht, ob es wegen der feuchten Kälte war, welche mich hier auf der Toilette umgab. Myrte war immer seltener hier, aber das störte mich nicht, solange die anderen Mädchen nicht davon Wind bekamen. Ich vermisste Draco, doch ich konnte und durfte nie wieder zu ihm zurück. Zitternd strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Hatte sich die Welt gegen mich gerichtet? Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe und lehnte geschafft meinen Kopf gegen die eisige Steinwand. Der Winter hatte eindeutig durch das Land gefegt und es war sicher, dass nur in wenigen Wochen, die ersten Eiskristalle durch die Luft tanzen würden. Weihnachten und Winter waren eine wunderbare Zeit in Hogwarts, wenn man bedachte, dass man dann meistens genügend Zeit zum Recherchieren in der Bibliothek hatte. Seufzend richtete ich mich auf und sah in den beschlagenen Spiegel, der an manchen Ecken bröckelte. Hatten sie ihn denn nicht nach der großen Schlacht erneuert? Mein Herz schmerzte unaufhörlich und meine Finger fühlten sich gefroren und klamm an, seitdem ich nicht mehr Draco an meiner Seite hatte. Ich atmete tief durch. Er fehlte mir so sehr und doch hatte ich mir selber dieses Leid zugefügt. Ich widerte mich selbst an, dass ich Ron so belügen konnte, war mir neu und fühlte sich unglaublich falsch an. Jedoch klang es auch nicht so gut, mit einem Todesser, der mein Leben zerstört hatte, durchzubrennen, oder dergleichen. Vielleicht würde es für Ginny sogar aufregend klingen? Ich kicherte über diese Vorstellung und atmete tief durch. "Draco...", wimmerte ich unentwegt und legte meine Hände schluchzend über mein hässliches Gesicht.
Nie wieder.
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Hey, ja, Drama, Drama, baby! ;)
Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt, wenn ja, schreibt es in die Kommentare!
Lovee youuu all <333
eure LumosRose
Ps.: Ich widme einfach so gerne Kapis AliinaMaliik ;))
Pps.: Das Bild war einfach soo :DDD Bitte Video ansehen, wer's noch nicht gesehen hat, ist ein Trailer!
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Hermines Schicksal
FanficIn Hermines Leben scheint im Moment alles perfekt zu sein. Voldemort ist besiegt, sie hat Ron (auch, wenn sie mit ihm keine 'kluge' Unterhaltung führen kann) und Harry kann endlich ein 'normales' Leben führen. Was man unter normal versteht... Er ist...