Ich war nervös. Aufgeregt. Das Kribbeln ließ nicht nach. Wenn es den perfekten Jungen gab, dann war es Draco. Vielleicht hatte er zu den Bösen gezählt und vieles mehr, doch hatte er es nie gewollt. Für mich war er perfekt und das war, was zählte. Ich lächelte in mich hinein und schwebte mit Malfoy Hand-in-Hand durch den mit Musik erfüllten Raum. Wieso konnte er mich bloß so gut führen, wie konnte er so gut tanzen? Wieder spürte ich die stechenden Blicke auf uns, doch ich tat es als kläglichen Neid ab, welcher sich in dessen leblosen Seelen eingefressen hatte. Denn all diese Schüler hier, waren Marionetten ihrer selbst, leblose Hüllen, welche nie wirklich existiert hatten. Nie hatten sie all dieses Leid erfahren, nie hatten sie Hass gefühlt, wie ich es getan hatte und nie hatten sie solch starke Liebe verspürt, dass sie sogar drohte denjenigen zu zerstören. Doch ich lebte. Ich existierte. Ich fühlte, lachte, weinte, hasste, tanzte, küsste, schlug, zauberte, lernte - war da, hinterließ eine Spur. Kichernd wurde ich von Malfoy in die Höhe gehoben und durch die Luft gewirbelt. Niemand gab ein besseres Paar ab, als wir es doch waren. "Ich liebe dich", murmelte ich und er lächelte stumm. Nickend drückte er meine Hand und wieder durchfuhr mich diese angenehme Kälte. Ich atmete tief durch und verlor mich kurz in seinen zauberhaften Augen. Die verführerische Mischung aus blau und grau raubte mir den Atem und ließ mich an ein unruhiges Gewässer denken, welches meterhohe Wellen schlug. "Du schaffst das", flüsterte ich und seine Miene wurde steif. "Ich hoffe es", zischte er und schüttelte fast unmerklich den Kopf. "Ich bin mir sicher", machte ich ihm Mut und zwinkerte ihm zu. Das Lied verstummte und wir stoppten langsam. Er schluckte und wisperte:"Danke" Zögernd beugte er sich vor und gab mir einen kleinen Kuss. Schwankend verließ ich den Raum und krallte mich in Malfoys Arm. "Verlasse mich nie", sagte ich und spürte Tränen aufkommen. Was war, wenn er jemand besseres finden würde? So, wie ich Ron gegen ihn eingetauscht hatte. Zwanghaft unterdruckte ich ein Schluchzen und er drehte mich um, sodass ich in sein wunderschönes Gesicht sah. "Niemals, Granger. Niemals! Du bist alles, was ich noch habe...", meinte er langsam und strich mir beruhigend über die Wange. "In Ordnung", seufzte ich. "Du hast es zwar vorhin versucht, jedoch wird mir allein dein Glauben an mich, nicht zum Sieg führen, Granger. Dieses Turnier ist grauenhaft, allein aufgrund der Geschehnisse, welche das letzte Mal so ziemlich alles, sagen wir, zerstört haben", informierte er mich und ich nickte energisch. "Du wirst das schaffen, Draco. Du bist wundervoll!", sprach ich ihm gut zu und schlenderte mit ihm den Korridor entlang. "Es ist nun mal schon morgen", jammerte er und zog mich eng zu sich. "Ich weiß, Malfoy, ich weiß."
Dracos Sicht:
Granger ließ mich den ganzen Abend nicht in Ruhe, aber das ließ mich nur schmunzeln. Mit strenger Miene beobachtete sie mich, wie ich etliche Bücher durchblätterte, da, nach ihrer Meinung, jeder Spruch überlebensnotwenig sein konnte. Ich schüttelte lachend den Kopf, aber es war nun mal ihr Fachgebiet.
"Aufwachen!", kreischte die unverkennbare Stimme von Parkinson und sie rüttelte an meiner Schulter, obwohl ich schon längst wach war. "Pansy", brummte ich und stieß sie vom Rand meines Bettes hinunter. Am Frühstückstisch fühlte ich wieder diese Nervosität in mir hochkommen. Was würde die Aufgabe dieses Mal sein? Angewidert schob ich das Essen von mir weg und erhob mich ächzend. Gehetzt stolzierte ich durch die Gänge und bemerkte anerkennende Blicke auf mir. Mein Championanzug sah einerseits ziemlich gut aus, fühlte sich auf meiner Haut jedoch schrecklich an. Mein rasender Herzschlag dröhnte in den Ohren und meine Hände begann zu schwitzen. Ein leichter Nebel hatte sich über Hogwarts gelegt und ich holte tief Luft, als ich mich zu der riesigen Menschenmenge gesellte. Neben mir torkelte Ron hin und her, versuchte sich hicksend auf den Beinen zu halten, doch ich konnte heute auch darüber nicht lachen. Ohne Granger glich er einem Wrack. "Viel Glück, Weasley", räusperte ich mich und er nickte. Ein wenig erhob sich die Sonne bereits über dem Horizont und versuchte mit ihren schimmernden Lichtstreifen die Nebelschwaden zu durchdringen. "Ron, Malfoy. Ihr seht nervös aus", lachte Harry und hob eine Augenbraue, "ist euch das tolle Turnier doch zu Kopf gestiegen?" "Halt den Mund!", fuhr ich ihn an und drehte mich von ihm. "Habt ihr eure Zauberstäbe?", fragte er und ich verdrehte genervt die Augen. "Liebe Schüler!", rief McGonagall und breitete ihre Arme aus", wir haben uns hier vor unserem großartigen Quiddtischfeld versammelt, da heute unsere Trimagischen Champions ihre zweite Aufgabe hoffentlich ordentlich erledigen werden. Ich werde es sogleich erklären." Sie stöckelte von der Tribüne und schwang ihren Zauberstab. Sogleich brach der saftig, grüne Rasen auf und ein Raunen ging durch die Menge. Drei Türme schossen aus dem Boden und erhoben sich in die Lüfte. Erführchtig stolperte ich ein paar Schritte zurück und bemerkte Weasleys selten dummen Gesichtsausdruck. "Angst?", flüsterte ich grinsend und er nickte zu meiner Überraschung. "Idiot..." "Eure Aufgabe, meine lieben Trimagischen Champions, ist es, durch den Turm bis an das Ziel zu gelangen. Das erste Team gewinnt. Da wir einen tragischen Vorfall miterleben mussten und Beauxbartons nun leider nur noch einen Champion übrig hat, wird er durch Miss Dubois ersetzt!", erklärte McGonagall und alle begannen zu klatschen, als sich ein braunhaariges, verängstigtes Mädchen erhob. Sie hatte eindeutig keine Chance. "Gutes Gelingen!" Ein Knall ertönte und die Menge jubelte. Ich rannte so schnell meine Beine mich trugen. Im Nacken lag mir das ständige Keuchen von Weasley. Der Rasen fühlte sich glitschig unter meinen feinen Schuhen an und der Nebel erschwerte mir das Sehen. Irgendwo in der Menge hörte ich Granger rufen und begann sofort zu grinsen. Ihr Kreischen würde ich überall hören. Flink griff ich an die Tür und versuchte sie zu öffnen. "Abgeschlossen", seufzte ich und sah zu Weasley, welcher sich neben mir auf seinen Knien abstützte und schwer atmete. "Versuch's - mit - Alohomora", stieß er hervor und schloss kurz seine Augen. Ich trat ein paar Schritte zurück und schrie:"Bombarda" Die Tür flog aus ihren Angeln und die Steine flogen in alle Richtungen. Die Menge jubelte mir zu, was mein Selbstbewusstsein unheimlich stärkte. Unsicher betrat ich den Turm und sah mich um. "Lumos maxima", murmelte ich und aus meinem Zauberstab schoss ein großer Lichtball, welcher den ganzen Turm beleuchtete und mir somit die benötigte Sicht gab. Behutsam wagte ich meine ersten Schritte auf den Stufen und blickte umher. "Los!", herrschte ich Weasley an und eilte davon. Unser Keuchen erfüllte den Raum, doch da war etwas daran, was mich störte. Ich stoppte und presste meine Hand auf Weasleys Mund. Er wehrte sich, doch ich ließ trotz des Ekels nicht locker. Angestrengt lauschte ich. Irgendwo quiekte eine Maus. "Hörst du etwas?", fragte ich Weasley und entfernte meine Hand, um sie gleich abzuwischen. Heftig schüttelte er den Kopf. "Genau...", meinte ich, "aber hier müsste irgendetwas sein. So ist dem aber nicht, Weasley. Wir sind hier falsch!" Verständnislos starrte er mich an und hob eine Augenbraue. "Aber natürlich!", schrie ich, "es gibt immer zwei Wege. Komm!" Grob packte ich ihn am Arm und zog ihn die Treppe hinunter, so schnell es ging. Mein Atem rasselte und mein Hass auf den Rotschopf stieg jede Sekunde. Die letzten Stufen sprang ich hinunter und sah mich gehetzt um. Dort! Schnell ließ ich mich auf die Knie fallen und krabbelte voran - in eine kleine Öffnung neben der Treppe. "Lumos", wisperte ich und konnte sogleich etliche Spinnen vor meinem Gesicht erkennen. Angewidert schob ich mich an ihnen vorbei und konzentrierte mich auf den Weg. Meine Hände fühlten sich wund von dem rauen Boden an und meine Kehle schmerzte und war trocken. "Weasley?", zischte ich und hörte einen dumpfen Laut hinter mir. Gut, der Idiot war mir nach gekommen. Angespannt richtete ich mich auf, da die Decke nun angenehmer Weise weit über meine Größe ragte. Nervosität und Neugierde erfüllte mich mit einem Mal und meine Schritte wurden unbewusst schneller. Plötzlich drang ein Röcheln an mein Ohr. Ich horchte auf und leuchtete ängstlich mit meinem Zauberstab in jede Ecke des Ganges, doch da war nichts. Plötzlich, wie aus dem Nichts, rauschte ein riesiger Dementor auf mich zu und ich brüllte entsetzt:"Expecto Patronum" Rau und unsicher hörte sich meine Stimme an, doch ich dachte an Granger. Wie sie mich küsste. Wie sie mir erzählte, dass sie mich liebte. Ich spürte, wie die unbändige Energie durch meinen Zauberstab strömte und aus der Spitze schoss ein schimmernder, riesiger Drache, welcher lautlos auf den Dementor zuschwebte, wessen Fetzen, wie Tentakel durch die Luft flogen. "D-dementor", stotterte Weasley hinter mir. Aus dem Maul des Drachens kamen sprühende, blaue Funken, welche das Wesen fesselten. Mit einem Grinsen lief ich los, mein Patronus immer an meiner Seite, um die Dementoren zu vertreiben. Auch Irrwichte versuchten mich zu stoppen, doch ich war nicht aufzuhalten. Ich fühlte mich in diesem Moment fürchterlich mächtig und war einfach glücklich Granger zu haben. Abrupt stoppte ich vor einer kleinen Kammer. Mit Herzklopfen betrat ich sie und bemerkte zwei Diademe auf einem Tisch liegen und daneben einen Umschlag. Meine zitternden Hände erschwerten es mir diesen zu öffnen. Laut las ich ihn vor:"Wähle eine dieser Kronen, nur eine wird dich lohnen." "Dann mach schon...", jammerte Weasley und ich rief:"Jaaa! Hetz mich nicht!" Ich fühlte mich unwohl und der Angstschweiß machte sich in meinem Nacken breit. Das eine Diadem war mit Diamanten besetzt, ziemlich kitschig, doch das andere war aus Blech und sah ziemlich wertlos aus. "Wir sollten die wertlose Krone nehmen", murmelte ich und betrachtete diese. Ich erkannte darin eine Schlange und einen Löwen, auch, wenn es wohl eher wie ein Stock und eine Katze aussah. "Sollte ein Hinweis sein...", stimmte Weasley mir zu und schnappte es. Plötzlich spürte ich, wie der Boden unter meinen Füßen verschwand und die endlose Tiefe verschluckte uns.
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Heeeeyyy :))) Wie gefällt's euch? Habe mich so beeilt und ich finde, dass es nicht gerade gelungen ist, eher das Gegenteil :(((
Loveeee youuuuuuuu all<3333
eure LumosRose♥
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Hermines Schicksal
FanfictionIn Hermines Leben scheint im Moment alles perfekt zu sein. Voldemort ist besiegt, sie hat Ron (auch, wenn sie mit ihm keine 'kluge' Unterhaltung führen kann) und Harry kann endlich ein 'normales' Leben führen. Was man unter normal versteht... Er ist...