Zaubertränke

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Hand-in-Hand machte ich mich mit Draco auf den Weg zu Zaubertränke. Still schweigend gingen wir nebeneinander her. Ließen all die eigenartigen, neugierigen Blicke an uns abperlen. Nein, ich hatte mich eindeutig nicht daran gewöhnt, denn all das war auf eine Art und Weise neu für mich. Auch früher hatte man mich oft verspottet oder argwöhnisch beobachtet, aber niemals aufgrund eines Jungens, den ich aufrichtig liebte. Ich dachte an Viktor. Ich vermisste ihn und sollte ihm wieder mal schreiben. "Was überlegst du?", riss Draco mich aus den Gedanken und ich sah erschrocken auf. "Was?", sprudelte es verwirrt aus mir hervor. "Ich sehe es doch, Granger - wenn du dich innerlich abquälst."  "Meinst du?"  Er nickte. "Gut, ich habe an Viktor gedacht." "Viktor Krum?", knurrte er verunsichert. "Ja", piepste ich, "ich habe ihm lange keinen Brief mehr geschrieben." "Das sollte auch so bleiben", meinte er bissig und drückte meine Hand etwas zu fest. Erbost zog ich eine Augenbraue hoch.  "Zurzeit ist es zu gefährlich. Deine Briefe werden sicher abgefangen und das wahrscheinlich von Todessern, sowie vom Ministerium. Wer weiß...vielleicht auch von Squibs", erklärte er mit ernster Miene. "So? Und warum Squibs?", fauchte ich und zog meine Hand aus seiner, um meine Arme vor dem Bauch zu verschränken. Kurz leckte er sich über die weichen Lippen, bevor er weiter sprach:"Nun... Sie könnten eifersüchtig sein." Er zuckte die Achseln und ich verdrehte die Augen. "Du bist ein Rassist, Malfoy", fuhr ich ihn an und trat in das Klassenzimmer. Mit unschuldigem Blick folgte er mir und ich setzte mich neben Raven, welche wieder einmal viel zu hübsch aussah. Unbewusst drückte ich mein volles Haar etwas platter. Ihre langen, spinnenartigen Finger spielten mit einem Zettel und ich versuchte unauffällig zu deuten, was darauf stand. "Nicht so neugierig, Hermine", lachte sie und ich lief rot an. Verdammt. "Das macht doch nichts", säuselte sie mit ihrer reinen Stimme und drückte mich lächelnd an sie. Ihre Lippen waren violett angemalt und ihre langen, dichten Wimpern waren stark getuscht, was ihre dunklen Augen noch größer und geheimnisvoller wirken ließ. Ich mochte Raven, oder etwa nicht?

"Guten Morgen, Schüler", begrüßte uns Professor Slughorn und breitete lächelnd die Arme aus, "nehmt euren Kessel und euer Buch, schnappt euch euren Partner und es geht los." Ich blickte neben mich, doch das Mädchen war weg. Verdutzt sah ich mich um und entdeckte es neben Draco. Mein Atemzug blieb mir im Halse stecken, worauf ich zu husten begann. "Darf ich ihn mir mal ausleihen?", lachte Raven und ich versuchte zu nicken, zu lächeln, doch es gelang nicht. "Ja", krächzte ich betrübt und spürte, wie mir immer heißer wurde. "Dann werden wir  zusammen brauen", sagte eine tiefe Stimme neben mir und ich bemerkte Blaise, welcher grinste. Stumm nickte ich und begann alles aufzubauen. Der Tag konnte nicht noch schlimmer werden. Blinzelnd sah ich zu Draco, welcher unsicher bei Raven stand, welche selbstbewusst und lächelnd anfing Zutaten zu zerstampfen. 

Blaise war netter als ich dachte, dennoch hatte ich mich nicht richtig konzentrieren können. Der Trank war beim ersten Mal misslungen und explodiert, doch er hatte mir schmunzelnd Mut zugesprochen. Es war mir einerseits peinlich gewesen mit ihm zu arbeiten, wo er doch der war, welcher uns erwischt hatte. Andererseits hatte er keine abschätzigen Kommentare von sich gegeben und gewissenhaft gearbeitet. Auch Ron und Harry hatten bei dem Gebräu Schwierigkeiten gehabt, wie man unschwer erkennen konnte, jedoch hatten sie Seamus in der Gruppe gehabt, da wir nun eine ungerade Schüleranzahl waren.

Gelangweilt saß ich in der Verwandlungsunterrichtsstunde und lauschte McGonagall, welche begeistert von irgendeinem Thema sprach, welches mich ganz und gar nicht interessierte. Harry piekste mich in die Seite und ich drehte meinen Kopf seufzend in seine Richtung.

"Ja?", flüsterte ich.

"Du beteiligst dich doch sonst so gerne am Unterricht."

"Aber natürlich..."

"Hermine, was ist los?"

"Mr Potter, Miss Granger! Wären Sie so nett und würden sich wieder dem Thema zuwenden!", herrschte McGonagall uns an und ich fuhr erschrocken in die Höhe. Entschuldigend nickte ich und musste schlucken. Das war eindeutig nicht mein Tag. 

Hermines SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt