»Geht es Ihnen jetzt besser?« Stephen's Gesicht blieb ausdruckslos wie immer, doch seine Stimme verriet ihn. Tony hörte die Neugierde heraus... und die Besorgnis, die einfach nicht sterben wollte.
»Ja, ja alles gut. Danke nochmal für die Klamotten und die Dusche.« Entgegnete der angesprochene ein wenig lächelnd, bevor er seine alten, verschwitzten Klamotten zu seinem in der Ecke stehenden, geduldig wartenden Anzug legte.
Zu Tonys Erstaunen hatte Stephen ihm seine Dusche angeboten und ihm durch ein Portal ein paar frische Sachen geholt.
Er konnte sich nicht erinnern das dieser Strange, der lieber die Infinity Steine beschützten würde, als seine Kollegen zu retten, so hilfsbereit war.Und es war nicht einmal gelogen das es ihm jetzt besser ging. In der Tat fühlte Tony sich ein wenig erholter und auch seine Müdigkeit ließ nach.
»Also, warum ich eigentlich hier bin...« Fing Tony mit seiner Erklärung an und setzte sich dabei etwas beschwerlich auf das Sofa, auf welchem er geschlafen hatte.
»Sie müssen mir helfen, Stephen.« Seufzte er schließlich, obwohl ihm die Worte etwas schwer von den Lippen gingen, da Tony nicht häufig und auch nicht gerne um Hilfe bittet, schon gar nicht bei so etwas.
Stephen murmelte seine Antwort so schnell hintereinander weg und so unverständlich, sodass Tony um eine Wiederholung bitten musste.
»Wenn... wenn du willst, kannst du mich duzen... so unter Freunden.« Murmelte er nervös stockend, räusperte sich etwas unbeholfen und vor allem ziemlich verwirrt über seine eigene Unsicherheit.
»Na dann, Strange, auf jeden Fall möchte ich Sie bitten...«
Stephen hörte nach diesen Worten von Tony überhaupt nicht mehr zu, so sehr hatte ihn die Tatsache getroffen, dass Tony gerade indirekt gesagt hatte das sie gar keine Freunde sind.Warum tut er dann so nett zu mir?
Warum lässt er sich überhaupt hier blicken? Nach zwei endlosen Jahren! Weiß er überhaupt was er mir damit angetan hat?
Hat er mich eigentlich noch nie als Freund angesehen? Immer nur als "Kollege"?
Bin ich daran schuld, dass er mich nicht leiden kann?
Vielleicht kann er mich ja auch leiden... vielleicht aber auch nicht? Ach man, ich weiß es nicht...
Meine Güte, dieser... dieser Mistkerl bringt mich noch um den Verstand!»Stephen? Stephen! Hey, das war doch nur ein Scherz, meine Güte, du bist aber empfindlich... hörst du mir überhaupt zu?« Leicht genervt aber auch irgendwie ziemlich belustigt riss Tony Stephen ihn somit aus seinen deprimierten Gedanken.
»Ja, 'tschuldige, bin wieder anwesend.«»Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber Peter... Peter Parker ist vor zwei Jahren wegen Thanos umgekommen.« So gut es ging, kämpfte Tony mit den Tränen.
Ihm schmerzte es, diese Worte laut auszusprechen.
»Und... und ich denke, ich habe seinen Tod nie so richtig verarbeitet, weswegen jetzt meine ganze Welt komplett einstürzt. Dann kommt noch dazu das Pepper mich verlassen hat... I-Ich kann einfach nicht mehr richtig schlafen und mein ganzes Leben fühlt sich so schwer an... ich kann das nicht mehr, verstehst du?« Mit den Nerven am Ende stützte Tony seine Ellbogen auf die Knie und krallte sich mit gesenkten Kopf in die braunen Haare.
So emotional hasste er sich manchmal selbst, da er fast schon zu einer ganz anderen Person wird, wenn er so einen Gefühlsausbruch hatte.
Und das der so gut wie Fremde Strange ihn jetzt auch noch so gebrechlich und verletzt sehen musste, machte es nicht besser. Dass es ihm peinlich war, merkten beide sofort, so rot wie seine Wangen wurden. Meine Güte, er war echt nicht gut darin anderen anzuvertrauen was ihn ihm vorging.
Es kam ihm in diesem Moment einfach zutiefst falsch vor sich so schwach und verwundbar zu zeigen, doch was hatte er für eine Wahl?
Als er wieder hochsah, nach einigen Sekunden Stille, entdeckte er keinen genervten oder verwirrten Stephen, nein, der Doktor lächelte warm und so mitfühlend, auf eine Art wie ihn in dem letzten Monat keiner mehr angesehen hatte.»Tut mir... ehrlich leid für dich.« Flüsterte er raunend und hielt dem verwirrten Genie eine Hand hin, welche in schwarze, dünne Handschuhe eingepackt waren.
Er ergriff sie und wurde somit sofort auf die Beine gezogen, sodass die beiden für Tonys sowieso schon laut klopfendes Herz ein wenig zu nah beieinander standen. Er zog seine Hand wieder weg, Stephen jedoch nicht, und ging einen Schritt zurück, Stephen ging einen vor.
Der kleinere konnte, er vermutete einfach nur wegen der Trauer und dem Scham, keinen klaren Gedanken fassen und sein sonst so kluger Kopf war vernebelt von Gefühlen, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Sie waren verstaubten wie ein altes Buch und Stephen war der Erste in Jahrzehnten, der dieses Buch sich zu öffnen traute.»Wie kann ich helfen, Tony?« Hauchte Stephen genauso leise wie zuvor und seine ganze Persönlichkeit schien sich für diesen Moment geändert zu haben.
Seine ganze Arroganz prallte nun an ihm ab und er betrachtete sein gegenüber so liebevoll und zärtlich wie er noch nie eine Person angesehen hatte.
Ja, er hatte sich entschieden, verdammt. Keine Fassade mehr, keine Lügen mehr. Stephen sah hier eine Chance. Sie war klein und zärtlich doch sie war da und er hieß nicht Doktor Stephen Vincent Strange, wenn er sie nicht ergreifen würde.
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𝘥𝘰𝘯'𝘵 𝘺𝘰𝘶 𝘬𝘯𝘰𝘸 ᶤʳᵒᶰˢᵗʳᵃᶰᵍᵉ
FanfictionZwei Jahre ist der Krieg um die Infinity Steine schon her und seitdem hat sich nichts getan. Totenstille legte sich über die acht Welten. Thanos hatte verloren, er hatte nicht einmal alle Steine zusammen, da wurden sie ihm schon wieder von den Aven...