»Ehm, du könntest mir helfen in dem du... meine... nun ja, meine Erinnerungen... auslöschst?« Fahrig fuhr Tony sich durch die braunen, immer noch etwas nassen Haare, nachdem er sich einen großen Schritt von dem Doktor entfernt hatte. Irgendwie war er gerade ziemlich verunsichert in Stephens Gegenwart, was ihn nur noch mehr verunsicherte, da er sich so überhaupt nicht kannte. Der schüchterne Typ war er, Tony Stark, eigentlich noch nie.
Das war ja ganz was Neues.»Bitte was?!« Unglaublich starrte Stephen ihn an, woraufhin der unwissende Tony nur ziemlich verwirrt dreinblickte.
»Das... das ist ein ziemlich komplexer Zauber und außerdem kann er schlimme Nebenwirkungen hervorrufen, das kann ich nicht riskieren!« Rief Stephen etwas aufgebracht und schon wurde sein Gesichtsausdruck und vor allem seine Augen wieder kühl und verschlossen.
Ein wenig traurig starrte Tony, ohne auf die Worte zu achten, in die ganz schön faszinierenden himmelblauen und frühlingsgrünen Augen seines Gegenübers, welche eben noch so voller Zärtlichkeit und Zuneigung waren. Davon war nun keine Spur mehr zu sehen, was den Milliardär etwas betrübte. Er mochte es, wie Stephen ihn ansah, auf eine komische Art und Weise.»Tony... hör zu.« Seufzte Strange und zupfte etwas nervös an seinen Handschuhen rum.
»Es tut mir leid, aber ich kann nicht. Ich habe diesen Zauber mehrmals schon studiert und grob gesagt funktioniert es so, das du mir deine aller, allererste Erinnerung an den Menschen haargenau schildern musst, den du vergessen willst. Wenn du es geschafft hast, lösche ich diese Erinnerung aus und es löst eine Art Dominoeffekt auf die gesamten Erinnerungen dieses Menschen aus und du hast es geschafft - du hast diese Person komplett vergessen. Wenn allerdings etwas schiefgeht, während ich den Zauber spreche, läuft es darauf hinaus das du dein komplettes Gedächtnis verlieren kannst, wenn ich nicht rechtzeitig eingreife.
Wenn du mir allerdings die falsche Erinnerung schilderst, ich jedoch alles richtig mache, kannst du willkürliche Erlebnisse und gelernte Sachen in der Vergangenheit vergessen, wie zum Beispiel die Fähigkeit zu laufen oder du könntest vergessen wie man deine hübschen, kleinen Ironman Anzüge bastelt. Ich kann es nicht riskieren. Du würdest zu viel dabei verlieren.«Bei dem Kommentar zu seinen Anzügen kassierte Stephen nur einen ziemlich vernichtenden Blick, bevor Tonys Augen wieder den Boden anstarren wie schon den ganzen Vortrag lang.
»Was ist, wenn ich es schaffe? Wenn ich mich daran erinnern könnte? Ich weiß noch da bin ich Peter zum ersten Mal begegnet in seinem-« Doch sofort wurde er unterbrochen.
»Nein, Tony. Das ist es ja. Es ist nicht die erste Begegnung an sich die deine erste Erinnerung an Peter sein könnte, du könntest auch meinetwegen ein Poster von Spiderman im Augenwinkel gesehen haben, noch bevor du ihn kanntest und das würde dazu zählen. Es ist fast unmöglich diesen Zauber richtig und gefahrlos durchzuführen. Ich... kann dir nicht helfen, Tony.«
Ohne etwas zu erwidern, drehte der kleinere sich langsam um, atmete einmal resigniert aus und war gerade dabei Stephen schon wieder zu verlassen, als er kurzerhand in den Anzug stieg.»Tony!« Noch rechtzeitig packte Stephen den kalten, metallischen Arm von Tony, beziehungsweise den Arm von dessen Hülle, Ironman, und hielt ihn somit auf einfach wegzudüsen.
Kurz herrschte Stille und die beiden starrten sich einfach nur an. Der eine mit Sehnsucht, der andere mit einer Mischung aus Trauer, Verzweiflung und Wut.
»Es tut mir wirklich leid.«
So ehrlich wie noch nie entschuldigte sich Stephen leise, fast schon flüsternd und blickte in die zwei blau leuchtenden Schlitze, hinter welchen Tonys kluge Augen alles ganz genau mit der Hilfe von Jarvis beobachteten.
Nach einigen Sekunden Stille und Nachdenkzeit seufzte Tony schwer auf. »Kannst ja nicht wirklich was dafür.«
Ziemlich zögernd ließ Stephen seinen Arm wieder los, nur damit Tony gerade Wegs durch ein schnell erschaffenes Portal direkt zum Malibu Point zischen konnte.Sogleich sich das goldene Portal geschlossen hatte, übermannten Stephen die Schuldgefühle und er tapste angestrengt nachdenkend hin und her.
Irgendeinen Weg wird es doch geben, wie er ihm helfen konnte ohne das Stephen ihn in Gefahr bringt.
Das Letzte, was er wollte, ist das sein kleiner Tony wütend auf ihn ist oder gar seinetwegen leiden musste.
Eine Woche später
»Tony?... Tony bist du zu Hause? Ich wollte reden!« Rief Stephen genau sieben Tage nach ihrem Treffen durch das ganze, riesige Haus in Kalifornien und irrte etwas unbeholfen im Eingangsbereich herum.
»Stephen? Ohh! Hallöcheeeeen~ schön dich zu... sehen!« Lallte Tony dem Doktor laut zu und gestikulierte mit den Armen wild in der Luft herum, wobei er die undefinierbare Flasche Alkohol in der rechten Hand halb verschüttete.
Ungläubig und komplett regungslos starrte Stephen den ziemlich dumm grinsenden Tony an, welcher nach jedem zweiten Schritt über seine eigenen Füße stolperte und vor Stephen hin und her schwankte als wäre er auf einem Boot im Sturm. Hinter ihm klafften drei Schlaglöcher in der Wand. Das erste war groß und tief, nur ein paar Blutspritzer waren zu erkennen. Das zweite war kleiner, immer noch tief aber mit mehr Blut. Das dritte war ebenfalls klein, jedoch kaum ein Loch, nur eine Delle mit einem roten Fleck von welchem das Blut herunterlief und Striemen auf der weißen Wand hinterließ. Es war schrecklich mitanzusehen.Mit einem beklommenen und von Besorgtheit triefenden Blick, zog Stephen seine Handschuhe aus, stellte die Flasche weg zu den anderen sieben Flaschen und legte Tonys Hände vorsichtig auf seine eigenen Handflächen, sodass er dessen Handrücken genauer begutachten konnte.
Überall klebte getrocknetes Blut und die Fingerknöchel waren komplett offen. Ein Schock durchzog Stephen für einen Moment, als er bemerkte das aus Tonys linken Knöcheln und zum Teil auch seinem Handrücken das tiefrote Blut langsam raus sickerte und zwei bis drei seiner Finger eventuell gebrochen schienen.
Die dicke und doch zugleich leichte Flüssigkeit tropfte immer und immer mehr auf Stephens Hand, bis man hätte meinen können, er würde auch Bluten.
»Na ja, wenn du meine Erinnerungen nicht wegzaubern kannst, muss ich es wohl alleine machen.« Lachte Tony gelassen, doch alles an ihm schrie nach dem Gegenteil von Gelassen. Das Lachen war so unecht wie Stephens Heterosexualität die er jedem Vorgaukelte und die Augen waren so traurig, hilflos und gequält wie ein augesetzter Welpe im Sturm.Sofort kullerte dem Magier eine kleine Träne über die Wange bei diesen Worten und diesem Anblick, welche schließlich auf Tonys Handrücken landete, sich mit dem Blut vermischte und auf den Boden tropfte.
Kurzerhand nahm er so vorsichtig wie es nur ging die rechte Hand des Mechanikers, verkreuzte seine, mit Narben verzierten Finger und Tonys bluttriefende, kaputten Finger langsam und sorgsam miteinander.
Ihre beiden blutigen Handflächen berührten sich, er spürte es warm an seinem Arm herunterlaufen, und Stück für Stück, murmelte Stephen einen Zauber der Tonys physische Wunden vollkommen verheilen ließ. Währenddessen er die braunen, traurigen Augen seines Gegenübers betrachtete.
Stephen machte sich in diesen paar Sekunden so, so viele Vorwürfe, wofür er zum Teil gar nichts konnte.
Eins stand für ihn fest: Er würde Tony helfen, wenn auch nicht mit Magie.
a/n
ich weiß nicht, ob so ein erinnerungs-lösch-zauberspruch wirklich existiert, aber es ist ja eine fanfiction, so i don't really care ¯\_(ツ)_/¯
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𝘥𝘰𝘯'𝘵 𝘺𝘰𝘶 𝘬𝘯𝘰𝘸 ᶤʳᵒᶰˢᵗʳᵃᶰᵍᵉ
FanfictionZwei Jahre ist der Krieg um die Infinity Steine schon her und seitdem hat sich nichts getan. Totenstille legte sich über die acht Welten. Thanos hatte verloren, er hatte nicht einmal alle Steine zusammen, da wurden sie ihm schon wieder von den Aven...