»Willst du denn jetzt jeden Abend hier herausgehen?« Lachte Stephen leise und legte seinen Umhang um den zitternden Tony, da es ziemlich kalt draußen war.
Wie schon letzte Nacht stand er wieder vor dem Haus auf dem Vorsprung und blickte abwesend in die Ferne.
»Genau hier ist mir, glaube ich, etwas klar geworden. Ich weiß nur nicht, ob es gut oder schlecht ist, oder ob ich mich überhaupt darüber freuen sollte.«»Was denn? Vielleicht kann ich helfen?« Fragte Stephen verwundert, während er unauffällig versuchte den roten Umhang von seiner Hüfte loszumachen, da dieser ihn immer dichter zu Tony zog
»Willst du es mir nicht sagen?« Fragte Stephen nervös nach einiger Zeit Stille, da sein Kleidungsstück mit eigenem Gewissen ihn jetzt so dicht gedrückt hatte, das sich ihre Arme berührten. Zum Glück standen sie beide nebeneinander und nicht gegenüber.
»Was soll das? Hör auf damit!« Flüsterte Stephen so leise wie möglich und tatsächlich löste sich der Griff ein wenig um seine Hüfte und er konnte sich wieder unauffällig ein Stück entfernen. Kopfschüttelnd warf Stephen seinem Umgang einen Bösen Blick zu.»Ich glaube, es wäre nicht richtig es dir zu verraten.« Lächelte Tony müde, seine Augen lächelten allerdings nicht mit und er wandte seinen traurigen Blick schnell wieder ab.
Stephen war schon ein wenig betroffen, da Tony ihm anscheinend nicht genug vertraute, um ihm diese Sache anzuvertrauen, nahm es jedoch einfach so hin.»Wollen wir hereingehen?« Riss Stephen Tony nach ein paar Minuten aus seinen verstrickten Gedanken, weshalb er erst mal ein paar Sekunden in die Realität zurückkehren musste um dann schließlich leise und zitternd vor Kälte zu bejahen.
Der Umgang flog sofort wieder weg als die beiden das Haus betraten und breitete sich fast komplett auf dem Sofa aus.
»Hast du es gemütlich, ja?« Fragte Stephen mit einem ironischen Unterton und blickte kopfschüttelnd zu seinem Umhang, welcher daraufhin eine rote Ecke, die einen Arm symbolisieren sollte, hochhob und den Satz mit einer lässigen Handbewegung abwinkte.
»Unglaublich, dieses Ding.« Sagte er immer noch kopfschüttelnd, weswegen Tony kurz schmunzelte.
»Was ist denn so witzig?«
»Du hattest gerade Streit mit einem Kleidungsstück.« Erwiderte Tony lachend auf Stephens Frage.»Müsst ihr denn so laut sein?« Murmelte Peter empört und mit schlaftrunkener Stimme, als er gerade in dem Moment aus seinem Zimmer heraustrat, wo die beiden an diesem vorbeiliefen.
»'tschuldige.« Flüsterte Stephen leise und warf Peter kurz einen vielsagenden Blick zu.
Augenblicklich war der kleine hellwach und fing an wie verrückt zu grinsen.
»Du schaffst das.« Wisperte er mit einem glücklichen Strahlen in den Augen.
Langsam schloss er seine Tür, ohne mit dem grinsen aufzuhören.
Als Peter die zwei Erwachsenen weggehen hörte, drückte er die Türklinke ein weiteres Mal leise herunter, trat mucksmäuschenstill aus seinem Zimmer heraus und krabbelte den beiden an der Decke, mit genug Abstand das sie ihn nicht bemerkten, hinterher.Stephen war währenddessen so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie sie gleich bei ihren beiden gegenüberliegenden Zimmern ankamen.
Ich habe es Peter versprochen.Jetzt oder nie...
Wiederholten Stephens Gedanken denselben Satz immer und immer wieder, bis sie irgendwann in seinem Kopf von einem leisen Geflüster zu einem lauten Gebrüll wurden.
Gleich schienen sie zu explodieren. Sein Herz raste ebenfalls wie verrückt und immer wieder fuhr er sich nervös durch die Haare. Es war wie beim ersten Mal vor ein paar Tagen, als er so kurz davor war Tony alles zu offenbaren. Seine Knie wurden weich, er zitterte am ganzen Körper und ihm wurde warm in seinem dicken, schwarzen Pullover aber das schlimmste waren seine Gedanken, die ihm sagten, dass es so was von schiefgehen wird, weswegen in ihm eine schreckliche innere Unruhe herrschte.Nach drei, vier Sekunden reichte es Stephen.
Sie waren noch ein paar Schritte von den Zimmern entfernt, doch er blieb plötzlich mitten im Gang stehen.
»Strange?« Fragte Tony vorsichtig und beobachtete den Doktor verwirrt, welcher die Augen geschlossen hielt und sich voll und ganz auf sein lautes Herz konzentrierte, um sich von seinen Gedanken abzulenken.
Es war mehr als nur klar was es ihm in diesem Moment sagen wollte.Stephen fasste all seinen verbliebenen Mut zusammen, atmete einmal aus und mit zwei großen Schritten stand Stephen dicht vor Tony, welcher sofort verwirrt reflexartig zurückwich.
Durch die Wand direkt hinter Tony konnte er allerdings nicht noch weiter zurückweichen als Stephen nur noch näher auf ihn zukam. Er sah ihm so tief in die Augen, als wolle er die Farbe daraus stehlen.
»Ich kann nicht mehr zu sehen wie du dich vor mir verriegelst. Wenn nicht einer von uns sagen würde, was gesagt werden muss, müsstest du dich weiter vor mir verstecken und umgekehrt genauso. Willst du das etwa?« Meldete sich Stephen raunend zu Wort und stützte dabei einen Arm direkt neben Tony an der Wand ab. Es fiel ihm schwer Blickkontakt zu halten, zog es aber trotzdem eiskalt durch, während Tony sich an die Wand drückte und ihn mit großen, geschockten Augen anstarrte. Trotz, dass Stephen von außen selbstbewusst rüberkam, war er innerlich alles andere als das.
Zu Tode nervös und zittrig wagte er es trotzdem den ersten Schritt zu gehen.»Ich weiß wirklich nicht wovon du sprichs-« Weiter kam der kleinere nicht, da Stephen vorsichtig eine Hand von Tony nahm und sie auf seinen Brustkorb legte.
»Doch du weißt es. Du willst es nur nicht wahrhaben. Und glaub mir, das wollte ich am Anfang auch nicht.« Hauchte er leise und ließ den mit sich selbst kämpfenden Tony für einige Sekunden Stephens rasenden Herzschlag spüren.Die beiden besten Freunde behielten schließlich den innigen Blickkonakt bei und schienen sich gegenseitig in die Seele zu sehen. Tonys Augen zogen Stephen auf eine magische Art und Weise an, doch er hielt sich zurück, sich nicht noch ein Stück näher nach vorne zu lehnen.
Das silberne Licht des Mondes durch die große Fensterscheibe ein paar Schritte neben ihnen und Tonys blauer Arc Reactor hüllten sie für diesen Moment vollkommen ein.Doch Stephen sah in den kastanienbraunen Kulleraugen des kleinen Egoisten dasselbe was Tony in den stets mitlachenden, überaus faszinierenden blau-grünen Augen von Stephen erkannte. Eine Bindung. Eine, die das Freundschaftliche schon lange hinter sich gelassen hatte.
Nein. Nein. Tony konnte und wollte es nicht mit sich selbst vereinbaren.
Ihm wurde zwar in diesem Moment alles klar. Warum Strange ihm geholfen hatte. Warum er so liebevoll war. Warum er so viel für ihn tat. Warum er überhaupt bei ihm geblieben war - es ergab alles einen Sinn. Doch trotz allem ließ er sich nicht darauf ein.
Er konnte nicht.
Sein egozentrischer Verstand ließ es nicht zu sich auf den Zauberer einzulassen.
So schwer es ihm auch fiel, drückte er Stephen mit einem Mal, ohne große Überlegung von sich weg.
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𝘥𝘰𝘯'𝘵 𝘺𝘰𝘶 𝘬𝘯𝘰𝘸 ᶤʳᵒᶰˢᵗʳᵃᶰᵍᵉ
FanfictionZwei Jahre ist der Krieg um die Infinity Steine schon her und seitdem hat sich nichts getan. Totenstille legte sich über die acht Welten. Thanos hatte verloren, er hatte nicht einmal alle Steine zusammen, da wurden sie ihm schon wieder von den Aven...