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»Tony, könnten wir kurz reden?« Fragte Stephen nervös und zupfte an Tonys Ärmel herum, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
»Sicher, was gibt's?« Lächelte der kleinere freundlich und drehte sich zu ihm um.
»Nein, nicht hier... komm mit.« Murmelte er leise und zog ihn, wie schon Steve vorhin, ohne Wenn und Aber hinter sich her, diesmal jedoch in eine komplett anderen, ungestörten Raum, der mehr wie eine Abstellkammer aussah.

Erwartungsvoll starrte Tony ihn mit großen Augen an und nippte kurz an seinem Getränk, welches Steve für alle hier bereitgestellt hatte, schon bevor sie hier ankamen.
»Weißt du... Ich habe-... also, wir-... ehm...« So nervös war Stephen wahrscheinlich noch nie in seinem Leben und das die braunen Augen seines Gegenübers ihn regelrecht durchbohrten, half wirklich nicht gerade sehr.
Er fühlte sich für diesen Moment wie benommen. Ihm wurde heiß, er fing an zu schwitzen und seine Gedanken spielten viel zu verrückt, um auch nur irgendetwas Vernünftiges herauszubringen.
»Tony, ich...« Seufzend raufte er sich die Haare und ging einmal im kleinen Raum auf und ab, bevor er wieder direkt vor seinem besten Freund stehen blieb. Er spürte ein ziehen im Bauch, es war, als ob sein ganzer Körper sich gegen das hier wandte.

»Du kannst es ruhig sagen, egal was es ist.« Schmunzelte Tony über Stephens Unsicherheit und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen, indem er seine warme Hand auf die Schulter seines Gegenübers legte. Tatsächlich wurde Stephen ein wenig gelassener, jedoch schwirrten seine Gedanken immer noch wild im Kopf herum, ohne das er eine Chance hatte sie zu ordnen.

Oh Gott, was mache ich hier eigentlich? Verdammt, das kann ich uns doch nicht antun.
Immer wieder wechselte Stephens Blick von Tonys geduldig wartenden Augen zur schmutzig weißen Wand hinter ihm.
Er konnte es nicht hinter sich bringen. Egal, wie er die Worte in seinem Kopf drehte und wendete, er konnte sie nicht aussprechen. Zittrig kneteten sich seine Hände gegenseitig und er hatte das Gefühl das seine Beine gleich einsackten. Der Raum war schlecht beleuchtet, nur zwei kleine Fenster knapp unter der Decke ließen zwei Sonnenstrahlen hinein. Sie fielen schräg in den Raum ein und beleuchteten die vielen kleinen Staubpartikel in der Luft, die so oder so schon unglaublich stickig war, hatte Stephen das Gefühl.

»W-Was ist jetzt eigentlich mit unserem zusammen wohnen? Soll ich etwa für immer bei dir bleiben?« Überlegte er sich schnell ein glaubwürdiges anderes Gesprächsthema und versuchte schnell ein überzeugendes Lachen hervorzubringen.
»Ach ja, danke das du fragst.« Zwinkerte Tony ihm zu, kramte für einen Moment in seiner Tasche, fand was er suchte und hielt seinem Mitbewohner einen Schlüssel mit einer kleinen, blauen Schleife vor die Nase.
»Wenn du möchtest, können wir mein Haus in eine WG umwandeln. Ich würde gerne mehr Zeit mit meinem besten Freund verbringen als ein paar Wochen, in denen ich sowieso nur traurig war. Außerdem ist es sowieso groß genug für zwei. Du kannst natürlich nein sagen, ich weiß ja, das das Sanctum Sanctorum einen Beschützer benötigt.«
Ein breites Grinsen bildete sich auf Tonys Gesicht, als Stephen bei den Worten immer unglaubwürdiger auf den Schlüssel starrte.
»Du willst mehr Zeit mit mir verbringen?« Völlig geschockt starrte er den braunhaarigen an und dann wieder das kleine, silberne Geschenk in seinen zitternden Händen.
»Aber natürlich. Sofern du denn auch willst. Wenn nicht, überlege ich vielleicht wieder ein Avengers Hotel zu eröffnen.«
»Doch... ja, unbedingt!« Stephen hielt sich so gut es ging zurück, jedoch konnte er es nicht verhindern dem kleineren sofort in die Arme zu fallen.
»Danke.« Flüsterte er mit einem Lächeln auf den Lippen und hörte Tony liebevoll lachen.
»Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Muss ich jetzt etwa einen Text aufsagen, um dir klarzumachen, was für ein toller Freund du eigentlich bist?« Meinte Tony im Herausgehen und setzte sein typisches Stark-Grinsen auf, welches den immer noch zu tiefst gerührten Stephen zum Schmunzeln brachte.

»Aber warte, braucht man überhaupt einen Schlüssel für dein Haus?« Fragte Stephen auf einmal perplex und starrte auf den kleinen, silbernen Gegenstand in seinen Händen herunter, der so gar nicht zu dem Rest des modernen Hauses passte.
»Nein, eigentlich nicht, es sollte nur symbolisieren, dass du jetzt offizieller Mitbewohner bist.« Sofort fing Stephen an lauthals loszulachen, worin Tony gleich mit einstimmte.

»Will ich wissen, was ihr zwei da drinnen gemacht habt?« Grinste Steve ihnen beiden wissend zu, während er auf sie zuging.
»Hör auf damit, Rogers!« Lachte Tony kopfschüttelnd und drückte Steve sein leeres Glas in die Hand.

»Möchtest du auch langsam nach Hause oder soll ich schon mal vorgehen?« Fragte Stephen vorsichtig, nachdem Steve und Tony fertig mit kichern waren.
»Nein nein, schon gut ich komme mit.«
»Es war schön mit euch!« Rief Tony winkend den Avengers zu, als die beiden gerade durch ein Portal verschwinden wollten.
»Tschüss Stark, wir werden dich bestimmt nicht vermissen!« Rief Steve lächelnd und mit einem ironischen Unterton zurück.
»Hab dich auch lieb, Großer!« Lärmte Tony an Steve zurück und verschwand mit einem spielerischen Lachen aus der Zentrale.

»Und... glaubst du das mit Thanos und diesem „unbekannten Planeten"?« Fragte Stephen in Gedanken, als sie beide in ihrem Wohnzimmer standen und sich das Portal gerade wieder schloss.
Als keine Antwort von Tony kam, drehte sich Stephen verwirrt um und sah ihn völlig erstarrt ein paar Meter vor dem Sofa stehen.
Noch im rechten Moment konnte der Doktor seinen Freund auffangen, welcher ein paar Schritte zurücktaumelte und schließlich, zum Glück erst in seinen Armen, bewusstlos wurde.
»Ich wollte ihn nicht erschrecken.« Ertönte eine brüchige Stimme vom Sofa aus.
Reflexartig zuckte Stephen heftig zusammen und starrte, als hätte er einen Geist gesehen, die Person einige Meter von ihnen entfernt an.

𝘥𝘰𝘯'𝘵 𝘺𝘰𝘶 𝘬𝘯𝘰𝘸 ᶤʳᵒᶰˢᵗʳᵃᶰᵍᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt