Die Hüterin von Hogwarts / Tomione

3. Kapitel altes, neues Hogwarts

3. Kapitel altes, neues Hogwarts

Hermine Pov

Sie zog einen Rock aus ihrem Koffer und musterte ihn prüfend, als sie ihn als passend befand wanderte er zur Bluse, welche schon auf dem Bett lag. Ihre Hosen hatte sie bereits alle in Röcke verwandelt und doch besass sie nicht wirklich viel was sie in der heutigen Zeit würde tragen können.

Sie war froh, dass sie wenigsten ihren Zauberstab wieder bei sich hatte. Sie steckte ihn an ihr linkes Handgelenk, wo er dank des Goldkettchens und eines Zaubers nicht nur an Ort und Stelle blieb, sondern auch noch unsichtbar für andere Augen war. Sie mochte es nicht mehr, wenn ihr Zauberstab wie früher in der Manteltasche war, viel zu oft hatte sie ihn so in schwierigen Situationen schlecht ziehen können. Doch jetzt konnte sie ihn jederzeit mit einem Handgriff ziehen und ihn genauso schnell wieder verschwinden lassen.

Nach einem erneuten kritischen Blick entschied sie sich dazu, dass die schwarze Strumpfhose wohl die beste Entscheidung zum knielangen Rock war. Sie vermisste ihre Hosen schon jetzt, obwohl sie den Rock noch nicht einmal angezogen hatte. Sie seufzte tonlos, während sie den Koffer schloss und sich ihrem Schicksal ergab, das Klicken der Schlösser hallte laut in dem stillen Raum wieder, wie um ihre Entscheidung zu untermauern. Die Strümpfe erfüllten ihren Zweck, denn man sah die Narben nicht mehr. Der Rock war zwar etwas ungewohnt, aber bis sie die Uniform erhalten würde, würde es gehen und auch für die Freizeit wäre es nicht das Schlimmste.

Das Krankenkleid zog sie schnell aus und genauso schnell schlüpfte sie in die Bluse, um die Narben auf ihrer Brust nicht sehen zu müssen. Als sie den letzten Knopf geschlossen hatte fühlte sie sich etwas sicherer, obwohl sie wusste, dass das ein Trugschluss war und dieses bisschen Stoff sie vor nichts schützen würde und Madam Belton bereits jede ihrer Narben gesehen hatte. Aber trotzdem fühlte sie sich etwas besser. Wie gerne würde sie direkt in die Bibliothek gehen und anfangen einen Weg zurück zu suchen, doch sie musste hier warten, bis sie jemand holte und zur grossen Halle bringen würde, wo sie dann zusammen mit den Erstklässlern die Einweisungszeremonie hinter sich bringen musste. Wohin würde sie wohl eingewiesen werden? Sie wollte nicht nach Gryffindor, dort würde sie alles an ihre Vergangenheit, oder besser gesagt die Zukunft, erinnern. Und sie war sich sicher, dass Gryffindor nicht dasselbe ohne Harry sein würde.

Sie liess sich wieder auf ihr Bett fallen und zog die Beine unter sich, als sie zufrieden mit dem Kissen in ihrem Rücken war, griff sie nach dem einzelnen Buch auf ihrem Nachttisch und schlug es auf.

Eine Geschichte von Hogwarts, welches ihr Madam Belton aus dem Bibliothek geholt hatte, damit sie das Schloss etwas kennenlerne bevor sie eingeteilt werde. Sie musste leicht über den Gedanken schmunzeln, dass sie trotz Zeitreise ihr Schuljahr wie fast jedes Jahr mit dem gleichen Buch begann. Auch in ihrer Zeit hatte sie dieses Buch gerne wieder nach den Sommerferien gelesen. Ihr fielen schnell die Unterschiede zu der späteren Ausgabe auf. Wie es schien, waren die vielen Gänge in den Kerkern, welche zur ihrer Zeit abgesperrt waren in dieser immer noch zugänglich und es wurde ausdrücklich davor gewarnt Erkundungstouren zu starten, wenn man nicht in den dunklen Gängen verloren gehen und ein paar Tage später an einem anderen Ort auftauchen wollte. Das Schloss, welches sie so gut kannte kam ihr jetzt schon wie ein anderes Hogwarts vor, auch wenn sie noch keinen Schritt aus der Krankenstation gemacht hatte.

Von ihrem Fenster aus hatte sie ja bereits bemerkt, dass auch die peitschende Weide fehlte, da Remus Lupin ja auch noch nicht hier zur Schule ging. Und trotzdem hatte sie das Gefühl, dass da noch etwas mehr war. Etwas das sich von ihrer Zeit unterschied, aber bis jetzt hatte sie weder in ihren Erinnerungen, noch im Buch eine Erklärung für dieses Gefühl gefunden. Vielleicht war es nur eine Reaktion ihrer gespannten Nerven auf eine unvorbereitete und überfordernde Situation, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie entschied sich dann, dass wenn wirklich etwas anders sei sie es sicher früher oder später bemerken würde und dann wäre immer noch Zeit sich damit auseinander zu setzten.