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Ich versuchte mich loszureißen und schlug dabei wild um mich.
Jedoch schätzte ich meine Chancen als nicht all zu groß ein, denn ich wurde ohne weiteres scheinbar mühelos festgehalten.

Das Gefühl von Panik und unsagbarer Furcht breitete sich in mir aus und ich war mir nicht sicher, wie lange ich es noch schaffen würde, mich mit aller Macht zu wehren.
Meine Kräfte ließen allmählich nach und ich musste mir eingestehen, dass ich vollkommen hilflos war.

Ich war sogar fest davon überzeugt, dass sich die Person keinen einzigen Millimeter von der Stelle bewegte. Als ob meine Verteidigungsversuche der reinste Witz wären, wurden meine Schläge noch nicht einmal abgefangen. Und schließlich sackte ich zusammen.

Doch ehe ich auf den kalten Boden traf, wurde ich sanft aufgefangen und aufrecht gehalten.
"Es ist alles gut, Alba." ertönte eine tiefe Stimme und ich begann zu begreifen, wer mich da festhielt.
Verwirrt schaute ich auf und sah in Lucifers schönes Gesicht.

Blinzelnd starrte ich ihn an. Lucifer war hier?
Er schaute mich prüfend an und als er sich sicher war, dass ich nicht länger fortlaufen würde, lockerte er seinen Griff.
"I-ich.. ich.." Eigentlich wollte ich ihm von der dunklen Gestalt erzählen, welche mich verfolgt hatte. Doch die Wörter kamen mir einfach nicht über die Lippen.

"Ich weiß. Aber ich werde nicht zu lassen, dass dir jemand etwas tut." versicherte er mir ernst. 
Ich nickte. Doch woher wusste er, dass ich hier bin?
Mit einem Mal zog er mich sanft in seine Arme und mich überkam das Gefühl von vollkommener Sicherheit.

Ich schlang meine Arme fest um ihn und versprach mir, ihn nie wieder loszulassen.
Einen Moment lang sagten wir nichts und erst nach einer gefühlten Ewigkeit beendete Lucifer die Stille, die zwischen uns herrschte.
"Bitte nicht weinen." Seine Stimme war ganz sanft.

Mir war zuvor gar nicht aufgefallen, dass ich weinte. Schnell wischte ich mit meinem Handrücken die Tränen weg.
"Danke." murmelte ich eng an seine Brust geschmiegt. Wahnsinn, er roch unglaublich gut!
Ich wünschte mir, dass dieser vertraute Moment nie enden würde. Schon jetzt wusste ich, dass ich mich nach dieser engen Umarmung für immer sehnen werde.

"Komm, ich bringe dich nach Hause." Noch immer war seine Stimme viel zu ruhig. Ich konnte also nur erahnen, wie sehr es in seinem inneren vor Wut brodelte. Schweigend folgte ich ihm zu seinem Wagen und wartete insgeheim auf den Ausbruch.

Lucifer aber gab sich große Mühe, um mich zu täuschen.
Als wir dann im Auto saßen, konnte ich das Schweigen nicht länger ertragen.
"Bitte sage etwas." flehte ich ihn an und starrte verunsichert auf meine ineinander verschränkten Finger.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er für einen kurzen Moment seine Hand nach mir ausstreckte, aber dann doch inne hielt und sie wieder zurück auf das Lenkrad legte.
"Was soll ich denn sagen?" fragte er.
"Ich weiß nicht und es mir eigentlich auch egal. Aber dein Schweigen kann  ich nicht ertragen."

Ich löste meinen Blick und sah ihn an. Er wirkte ziemlich angespannt. Seine Finger umfassten das Lenkrad und seine Augen schauten stur gerade aus.
Nun gut, er würde nicht von alleine reden. Also nahm ich all meinen Mut zusammen.
"Woher wusstest du, dass ich im Park war?" fragte ich mit zittriger Stimme.

Seine Finger umfassten das Lenkrad nun fester. So fest, dass sich die Stellen, an denen sich die Knöchel befanden, weiß färbten.
"Ich war zufällig da." antwortete er ruhig und zuckte mit den Schultern.
"Und die Wahrheit?" Meine Stimme war nur ein schwaches Flüstern.

Blitzartig lenkte er seinen Wagen an den Straßenrand und brachte ihn mit einem Ruck zum stehen.
"Nun frag mich doch!" schnauzte er mich an und aus seiner Brust kam ein tiefes Geräusch. Es klang wie eine Art Knurren und ließ mich zusammen zucken.

Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. Und unvermittelt fing es wieder an: eine schreckliche Hitze durchströmte mich. Quälend langsam nahm sie mir die Luft zum atmen.
Ohne lange zu überlegen, stieg ich fluchtartig aus dem Wagen, um einige Schritte Abstand zu nehmen.

Doch Lucifer war mir sofort gefolgt.
"Es tut mir leid!" sagte er.
Der Ausdruck seiner Augen war eine Mischung aus Besorgnis und Abwehr.
Ich schaute ihn schweigend an, was ihn sichtlich noch mehr besorgte.
Wie fange ich an? Ich musste einfach wissen, wer oder was er war.
Ich seufzte.

"Ich weiß, dass du kein Mensch bist." begann ich und zu meiner großen Überraschung war meine Stimme klar und ohne jegliche Furcht.
Für einen kurzen Moment konnte ich den Anflug von Verwunderung in seinen Augen sehen. Doch dann, viel zu schnell, hatte er sich wieder im Griff.

Auf seinem Gesicht lag nun ein spöttisches Lächeln.
"Was denkst du denn, was ich bin?"
Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt er meinen Blick stand. Ein kleiner Teil von mir hatte ernsthaft geglaubt, er könnte nervös werden.
"Aufjedenfall kein Mensch." Meine Stimme versagte beim letzten Wort.

Sein Blick brannte sich in mir.
"Was bin ich dann?" Das spöttische Lächeln wurde noch breiter.
Anstelle einer Antwort stellte ich ihm eine weitere Frage. Ich glaubte zwar die Antwort bereits zu kennen, doch ich musste es von ihm hören.
"Wirst du mir weh tun?" fragte ich leise.

Und das war der Moment, in dem seine lockere Miene erstarrte. Vom Spott keine Spur mehr zu sehen.
"Niemals." antwortete er mit einer solchen Aufrichtigkeit, dass ich mir nun zu hundert Prozent sicher war: Lucifer würde mir nicht weh tun.

Ich ging einen Schritt auf ihn zu, aber er schaute weg und schloss die Augen. Für einen kurzen Moment blieb ich stehen. Dann holte ich tief Luft und nährte mich ihm wieder. So nah, dass
sein süßer Duft die Luft um mich herum erfüllte. Ich ließ meine Augen über ihn wandern. Wie überirdisch schön er war!

Ganz vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Wange. Seine Haut glühte und fast hätte ich sie wieder weggerissen. Doch der Drang ihn zu berühren war stärker.
Lucifer schlug seine Augen auf und starrte mich erschrocken an. Er hatte nicht mit meiner Nähe gerechnet. Nicht jetzt, wo ich drauf und dran war zu erfahren, was er wirklich ist.

Seine Augen. Ich hatte es schoneinmal gesehen und es hatte mir jedes Mal Angst bereitet.
Doch dieses Mal war es anders - ich verstand es. In seinen Augen entfachte das Feuer. Das Feuer der Leidenschaft und nichts anderes. Vor mir stand der echte Lucifer und wohlmöglich war er zuvor in meiner Gegenwart seinem wahren Wesen noch nie so nah, wie in diesem Augenblick.

"Alba.." er verstummte.
Sein Blick bohrte sich in meinen und mit größter Faszination beobachte ich das Spiel der Flammen in seinen Augen. Ich wusste genau, was er in Wirklichkeit war. Es musste nicht länger ausgesprochen werden, denn es spielte für mich keine Rolle. Ich liebte ihn.

"Alba" begann er wieder. "Wenn du mich jetzt küsst.."
"Dann verbrenne ich mich." beendete ich seinen Satz. "Doch das ist mir herzlich egal."
Er lächelte das schiefe Lächeln und nahm mein Gesicht behutsam in seine Hände. Jetzt war ich es, die erstarrte und ich vergaß zu atmen.

Und dann trafen seine Lippen endlich auf meine.

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Ihr Lieben,
ich bedanke mich bei allen, die meine Story fleißig lesen, für sie stimmen & kommentieren. Tausend Dank an euch! ❤

Was mich brennend interessieren würde:
Lucifer habe ich schon immer zum großen Teil beschrieben.

Doch wie stellt ihr euch Alba vor? Sicherlich hat jeder ein anderes Bild von ihr. Also wenn ihr Lust habt, dann schreibt es doch in die Kommentare. ☺

Ansonsten wünsche ich euch schöne Weihnachten und eine tolle Zeit mit der Familie & Freunden. ❤

Lucifer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt