Ungeduldig lief ich im Raum einige Schritte auf und ab, während mich Raphael von einer Ecke aus wachsam beobachtete.
"Und jetzt?" fragte er schließlich und ich stieß ein verbittertes Geräusch aus, welches ein Lachen darstellen sollte.
"Und jetzt?" wiederholte ich. "Jetzt hat sie mein verdammtes Jackett!"
An Raphaels Blick erkannte ich, dass er nicht verstand. Fragend schauten mich seine Augen an."In diesem Jackett befindet sich etwas - unter anderem." genervt erklärte ich ihm das Offensichtliche.
"Oh." stieß er überrascht aus. Endlich schien er zu begreifen.
"Das ist wirklich ein Problem. Nur ein Blick hinein und Alba könnte also alles erfahren?"Wutschnaubend lies ich irgendwas im Raum zerspringen.
"Musste das sein, Lucifer?"
Es war das Glas in Raphaels Hand, welches nun in zig Millionen Einzelteile zerstreut auf dem Boden lag.Er hielt mir seine blutverschmierte Hand hin.
"Sieh nur." mit schmerzverzehrtem Gesicht blickte er mich an, dann stöhnte er theatralisch.
"Es reicht." ermahnte ich ihn streng.
Ich hatte keine Zeit für seinen Unsinn.Genervt verdrehte er die Augen. Mit einer kurzen Handbewegung war das Blut samt Wunde verschwunden.
"Sie wird nicht hineinschauen." sagte er sich so sicher, dass seine Stimme keinen Zweifel zuließ.Ein zaghaftes Klopfen ertönte an der Tür.
"Ja!" Meine Stimme war lauter als von mir beabsichtigt.
Der rot angelaufene Kopf der neuen Mitarbeiterin am Empfang schaute hervor.
"Ehm.. I-ihr Termin ist da." stammelte sie nervös. Hoffentlich hat sie sich bei unseren Kunden besser im Griff."Ein Moment." knurrte ich.
Da verschwand sie ganz eilig wieder.
"Süß." bemerkte Raphael. "Aber sei doch nicht so gemein zu ihr."
Nun war ich es, der genervt die Augen verdrehte. Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern."Mag sein. Aber nicht süß genug um mich zu reizen."
Das Wort süß lies ich eher nach einem Schimpfwort klingen. Ich verstand nicht recht, warum dem Wort so viel Bedeutung geschenkt wird."Kümmere du dich jetzt um deinen Termin. Sollte Alba hier auftauchen, werde ich ihr das Jackett abnehmen. In Ordnung?" Raphael klang, als könnte er es nicht erwarten.
Ich nickte und somit verschwand er.
Als ob ich ihm trauen würde...
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Lucifer
FantasyAlba ist neu in der Stadt und bekommt die einmalige Chance auf einen guten Job in einer der angesagtesten Firmen der Stadt. Schnell merkt sie jedoch, dass ihr neuer Chef anders ist als die anderen: unfassbar schön und mysteriös zu gleich. Doch das h...