POV Julie
Tag 1 | 23:58 Uhr
Alice sah auf ihr Handy und schreckte hoch als ich sprach: "Bin jetzt fertig. Danke nochmal." Sie grinste kurz. "Ist doch kein Problem. Soll ich dich noch runter bringen?" fragte, woraufhin ich peinlich berührt murmelte: "Ja, bitte. Ich kann mir den Weg einfach nicht merken." Bei meiner schüchternen Antwort lachte sie. "Hey, kein Problem. Ich hab Ewigkeiten gebraucht, um mich hier zurechtzufinden." meinte sie dann.
Bei ihren Worten fiel mir noch etwas ein, was ich sie fragen wollte. "Wohnst du eigentlich hier?" fragte ich, während wir uns auf den Weg machten. "Offiziell nicht. Aber eigentlich schon. Zumindest bin ich fast immer hier. Zuhause bin ich nur noch sehr selten." erklärte sie. Ich überlegte weiter nachzufragen, beließ es aber letztendlich bei ihrer Antwort. Stattdessen konzentrierte ich mich auf den Weg, um ihn mir irgendwann vielleicht sogar zu merken. Als wir vor dem Bücherregal standen, drehte sie sich zu mir. "Ab hier kommst du selbst zurecht, oder?" Ich nickte, musste mich dann aber doch noch mal zu Alice drehen, welche sie schon abgewendet hatte. "Ähm, welches Buch war das nochmal?" fragte ich. "Dritte Reihe von oben, zweites Buch von rechts. Und die Zahlenkombimation weiter unten ist 1206, Lucas' Geburtstag." erklärte sie.
Dann lächelte sie mir noch einmal zu. "Gute Nacht, Julie. Schlaf gut und ruh dich aus. Der Tag war vermutlich sehr anstrengend für dich." Ich lächelte auch. "Du auch. Und noch was. Danke. Dafür, dass du mit mir geredet hast, heute morgen. Und mich gerettet hast. Und mich mitgenommen hast. Einfach danke für alles, ich hab das Gefühl, dass sich mein Leben heute nicht nur um 180 Grad gedreht, sondern auch um die gleiche Zahl verbessert hat. Danke dafür." sagte ich lächelnd.
"Gerne. Julie, ich hab das Gefühl, dass du auch mein Leben ganz schön verändert hast." Für einen Moment schien sie so, als wolle sie noch etwas sagen, doch es kam nur noch ein "Schlaf gut", dann ging sie. Leicht traurig sah ich ihr hinterher. Ich wollte nicht, dass sie ging. Konnte sie nicht noch bei mir bleiben? Aber Alice war schon weg.
Ich drehte mich um und öffnete die geheime Tür. Auch das Zahlenschloss unten ließ sich von mir einfach öffnen. Die anderen waren auch bereits fertig und dabei, die Couch, anscheinend eine Schlafcouch, auszuziehen. "Kann ich euch irgendwie helfen?" Meine Frage ließ die anderen aufschreckten. Steve schüttelte den Kopf. "Ne, wir kommen schon zurecht." meinte er.
Mir fiel auf, dass Lucas schon weg war. Merkwürdig, wir waren ihm gar nicht begegnet. Obwohl, in diesem Haus war es vermutlich gar nicht mal so merkwürdig.
Als die anderen fertig waren, legten wir uns hin. Tatsächlich war in dem Bett locker Platz für drei Leute. Ich lag zwischen Shadow und Simon, beide schienen so, als würden sie schon fast schlafen. Auch ich war verdammt müde, denn Alice hatte Recht. Es war ein ziemlich anstrengender Tag gewesen.
Und doch, als ich dort lag, konnte ich nicht schlafen. Ich lag wach und starrte an die Decke. Nach einer Weile hörte ich das gleichmäßige Atmen rechts neben mir. Shadow schlief anscheinend schon. Was mich jedoch verwunderte war, dass ich diese Geräusche nicht auf meiner linken Seite wahrnahm. Ich lag schon ziemlich lange wach, eigentlich müssten alle schon schlafen.
"Simon?" flüsterte ich leise. Angesprochener zuckte zusammen. Er war also tatsächlich noch wach. "Wieso schläfst du noch nicht?" flüsterte ich ihm zu. Er drehte sich zu mir und schien einen Moment zu überlegen. Dann nickte er zur Tür. "Ich erkläre es dir draußen." Darauf bedacht, keine Geräusche zu machen, durchquerte er den Raum, ich folgte ihm genau so leise.
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Three Days [Girl X Girl]
RomansaIst es möglich, sich in drei Tagen zu verlieben? Julie hat nie an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Doch ein Morgen sollte alles verändern. Alice ist das Badgirl der Schule. Eine Rebellin, die sich nur mit ihrer Gang abgibt. Bis ihr...