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POV Alice

Tag 1 | 14:23 Uhr
Unten am Parkplatz angekommen, sah ich, wie ein Auto auf uns zu warten schien. Es war Lucas. Wir redeten für gewöhnlich noch nach der Schule und deshalb wartete er anscheinend noch auf mich.

Ich lief auf ihn zu und öffnete die Tür für den Rücksitz. Julie stand unsicher neben mir und schien nicht so genau zu wissen, wie sie sich verhalten sollte. "Wir fahren heute bei dir mit Lucas." meinte ich nur, bevor ich Julie behutsam auf den Rücksitz bugsierte. Sie sah mich überrascht an. "Ich auch?" bei dieser Frage musste ich kurz lachen. "Ich werde dich in dieser Situation ganz sicher nicht allein hier zurück lassen." meinte ich und stieg selbst auf der anderen Seite ein.

"Was ist mit deinem Motorrad, Al?" ertönte plötzlich Lucas's Stimme von vorne. Bisher hatte er unser Tun nur still verfolgt, doch jetzt sah er mich direkt und neugierig an, auf eine Antwort wartend. "Das ist jetzt nicht so wichtig." erwiederte ich darauf nur, was mir einen verwunderten Blick von meinem Vordermann einbrachte. Verständlich, denn eigentlich gab es kaum etwas, das mir wichtiger war als diese Maschine, doch momentan war dies der Fall.

Plötzlich fiel mir etwas auf." Julie, schnall dich an." Für einen Moment sah sie mich verwirrt an, bevor sie begriff, was ich meinte. Als sie meinen Anweisung befolgt hatte und mich ansah nickte ich zufrieden. "So ist's besser. Du musst wissen, wenn Lucas am Steuer sitzt ist das ungefähr so, als würde ein Bär am Steuer sitzen. Er ist einfach nicht sonderlich begabt." erklärte ich nun grinsend.

"Immerhin kann ich überhaupt Autofahren!" meinte er nun gespielt beleidigt. "Motorräder sind eh cooler." erwiederte ich nur gelassen. Daraufhin schnaubte er nur und wandte sich dem Auto zu. Kurz danach ertönte das gleichmäßige Brummen und der Wagen setzte sich in Bewegung.

Die Fahrt verlief ruhig, jeder schien in Gedanken. Regelmäßig sah ich rüber zu Julie, aber sie saß nur ruhig da und sah aus dem Fenster. Ich musste leicht lächeln, als ich sie dort sah, voll und ganz in Gedanken versunken. Sie sah süß aus, auch jetzt noch, wo sie komplett fertig war. Aber vermutlich wäre es äußerst unangemessen, sich nach den heutigen Ereignissen an sie ranzumachen. Momentan braucht sie eher jemanden, der für sie da ist und sie unterstützt. Im freundschaftlichem Sinne. Vielleicht könnte ich ja dieser jemand für sie sein. Der Gedanke daran brachte mich zum lächeln.

Warte, was? Ich war eigentlich keine Person, die sich mit anderen anfreunden wollte. Klar, für meine Gang war ich immer da. Sie waren schließlich meine Familie. Also zumindest eher als meine richtige Familie... Aber ist auch egal, das ist kein Thema für jetzt. Jedenfalls war ich nicht die Person, die sich einfach so mit Leuten anfreundete. Aber mit Julie war es irgendwie anders. Ich wollte Zeit mit ihr verbringen, wollte alles über sie erfahren. Nicht so Stalkermäßig natürlich. Sondern durch Unterhaltungen. Dadurch, dass ich was mit ihr unternahm. Und ich wollte sie kennenlernen. Aber warum? Und dann war da noch dieses merkwürdige Gefühl in meinem Bauch. Wie ein Kribbeln oder Ziehen. Was war das? Nun, ich würde es wohl noch herausfinden.

Als ich aus dem Fenster sah, fiel mir auf, dass wir bereits fast angekommen waren. Nach wenigen Minuten erschien dann das riesige Anwesen vor uns.

Three Days [Girl X Girl] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt