POV Simon
Tag 2 | 0:38 Uhr
Mein Freund sah uns entsetzt an, mit einem Ausdruck in den Augen, der mir das Herz zerbrach. Ich wollte zu ihm laufen, sagen, dass es nur ein Missverständnis war, ihn in den Arm nehmen, ihn küssen. Aber mein Körper war wie angewurzelt und so entwich mir nur ein leises "Es ist nicht so wie du denkst." Es bewirkte das genaue Gegenteil von dem, was es sollte, denn ich sah, wie er noch mehr zerbrach und Tränen sich in seinen Augen bildeten.
"Nicht so wie ich denke, ja? Sicher? Oder ist das nur eine Ausrede, weil du dich sofort an die nächstbeste ranmachst, die dir gefällt? Vielleicht ist das ja der Grund, warum du niemandem von uns erzählen wolltest? Damit du freie Bahn für andere hast? Ich hab dir vertraut, Simon. Und was machst du? Bin ich dir etwa egal?"
Er weinte und auch mir rollten Tränen über die Wange. Mein Herz splitterte in tausende Teile, als ich ihn so sah. Es prallte auf dem Boden auf und zersprang, wie ein Glas. "Nein, Jacob. Ich liebe dich. Nur dich. Ich hab Julie nur getröstet. Mein Herz gehört zu dir, weißt du das nicht?"
Verzweifelt machte ich einen Schritt auf ihn zu, doch er wich nur zurück. "Nein, Si. Wie soll ich wissen, dass du nicht lügst. Deine Worte passen nicht zu deinen Taten. Du sagst, du liebst mich, aber trotzdem stehst du nicht zu mir. Wie soll ich dir vertrauen, wenn du zwar über Liebe sprichst, aber sie nicht zeigst? Bitte Si, ich hab Angst um dich. Tu mir das nicht an, bitte nicht. Ich will nicht verletzt werden. Bitte, trampel wenigstens nicht auf meinen Gefühlen herum, wenn du mich schon nicht liebst." Er zitterte, ich hatte ihn noch nie so aufgelöst gesehen und es zerstörte mich.
"Nein, Jacob. Ich liebe dich, ich würde alles für dich tun. Bitte bleib bei mir. Ich mach alles was du willst aber bitte verlass mich nicht. Alles nur das nicht. Ich brauche dich. So sehr. Wenn du willst, dann erzähle ich es meinem Bruder. Ich erzähle es allen, aber bitte, bitte bleib bei mir. Ich liebe dich so sehr, Jacob." schluchzte ich. Mittlerweile rannten die Tränen wie Bäche meine Wangen runter und ihm ging es nicht anders. Flehend blickte ich in seine wunderschönen, himmelblauen Augen. Ich wollte doch nichts, als sie wieder strahlen zu sehen.
Er wirkte überrascht von meinen Worten. "Du würdest es deinem Bruder erzählen? Wirklich?" flüsterte er und wirkte plötzlich etwas hoffnungsvoller. Ich nickte weinend. "Ja. Alles, aber bitte, bleib bei mir. Bitte." meine Stimme war leise und gebrochen. Langsam trat er einen Schritt auf mich zu. Ich streckte meine Hand aus und mit einem letzten leisen "Bitte." meinerseits ergriff er sie. Vorsichtig, als hätte er Angst, sich zu verbrennen.
Ich zog ihn zu mir, in eine feste Umarmung. Nie wieder würde ich diesen Jungen loslassen. Zu große Angst hatte ich, dass er sich umentscheiden würde. "Danke" murmelte ich leise. Ich spürte seinen Herzschlag und hörte sein leises Schluchzen. Nie könnte ich ihn verlieren. Es würde mich umbringen, zu wissen, dass ich seinen Geruch nicht mehr einatmen könnte, meine Arme nicht mehr um ihn schlingen könnte, seine Lippen nicht mehr auf meinen spüren könnte. Ihn zu verlieren wäre das schlimmste, was mir passieren könnte.
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Three Days [Girl X Girl]
RomanceIst es möglich, sich in drei Tagen zu verlieben? Julie hat nie an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Doch ein Morgen sollte alles verändern. Alice ist das Badgirl der Schule. Eine Rebellin, die sich nur mit ihrer Gang abgibt. Bis ihr...