POV Julie
Tag 2 | 13:14 Uhr
Die Schritte wurden leiser, ich wartete jedoch bis sie kurz danach komplett verstummten.
Erleichtert atmete ich aus. Erst jetzt traute ich mich, aus meiner Starre zu erwachen und mich in dem Raum, in welchem ich gelandet war, umzusehen. Es war ein schlichtes Büro, in welchem ein Schreibtisch mit einem (hochmodernem und äußerst teuer aussehendem) PC und einer grauen Couch. Das Zimmer wirkte jedoch nicht sonderlich benutzt, es waren keinerlei Gegenstände zu sehen, die darauf schließen ließen, dass in letzter Zeit jemand hier war.
Während ich hier in diesem Raum stand, fiel mir mein eigentliches Problem wieder ein. Den Weg aus diesem Labyrinth zu finden. Bei dem Gespräch von gerade eben hatte ich dies komplett aus den Augen verloren.
Leise öffnete ich die Tür und sah mich um. Es war keiner da. Erleichtert atmete ich aus und trat in den Gang. Also, wolang? Zu Lucas konnte ich schlecht gehen, das würde nur zu unangenehmen Fragen führen. Stattdessen könnte ich in Richtung dieses Typen gehen. Denn der wollte mit Sicherheit nicht noch einen Kaffee trinken oder so etwas. Darin lag vermutlich meine größte Chance.
Der Typ war definitiv an mir vorbei gelaufen, das heißt, ich muss ziemlich sicher nach rechts. Also los, auf dass ich den Ausweg finde! Mit diesem motivierenden Ausruf in meinem Kopf machte ich mir auf den Weg, bedacht, trotz meiner neu gewonnen Hoffnung möglichst leise zu sein. Nach kurzer Zeit war ich jedoch erneut an einer Wegkreuzung angekommen.
Enttäuscht atmete ich aus. Also, wo lang sollte ich gehen? Rechts waren ganz viele weiter Türen und links war... Der Ausgang. Warum? Warum hatte ich so viel Pech? Ich hätte einfach nur den Flur weiter gehen müssen und wäre draußen gewesen. Und das ohne irgendwelche privaten Gespräche mit gruseligen Typen mit anzuhören. Aber nein, natürlich musste alles kompliziert sein.
Leicht genervt lief ich die paar Meter bis ich in der großen Eingangshalle stand. Nächstes Problem: Wo war Alice? Denn hier war sie nicht. Was, wenn sie bereits auf dem Weg zurück war? Oh man, ich hatte wirklich dumme Ideen. Während ich noch in der geräumigen Halle stand und meine Taten bereute, ertönte plötzlich ein leises 'Klick' von einer der Türen, welche etwas neben der Eingangstür war.
Ich wollte mich gerade in Sicherheit bringen, um möglichen Konfrontation mit dem Typen von vorhin vorzubeugen, blieb jedoch stehen, als ein grünhaariges Mädchen in der Tür erschien, in der Hand hielt sie meine Tasche. Mein Herz machte einen Sprung, ich war echt froh, sie zu sehen. Das bedeutetete nämlich, dass ich nicht weiter herum irren musste. Auch wenn ein kleiner Teil in meinem Kopf sagte, dass mein Herz aus einem ganz anderen Grund gesprungen ist.
Ich schob diesen Gedanken jedoch ganz weit in die Ecke meines Kopfes und lief glücklich auf Alice zu. Diese sah mich und blickte mich überrascht an. "Du hast den Weg hier her gefunden?" meinte sie bewundernd. "Ich hab fast nen Monat gebraucht, bis ich das erste Mal alleine raus gefunden hab." lachte sie dann. Auch ich musste lachen. "Ja, ich weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe. Vermutlich einfach Glück."

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Three Days [Girl X Girl]
RomanceIst es möglich, sich in drei Tagen zu verlieben? Julie hat nie an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Doch ein Morgen sollte alles verändern. Alice ist das Badgirl der Schule. Eine Rebellin, die sich nur mit ihrer Gang abgibt. Bis ihr...