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POV Julie

Tag 2 | 13:21 Uhr

Plötzlich fiel mir jedoch etwas ganz anderes ein.

"Wie komme ich überhaupt nach Hause? Gibt es hier irgendwo eine Bushaltestelle in der Nähe?" fragte ich Alice dann. Sie lachte jedoch nur kurz. "Keine Sorge, ich bring dich nach Hause. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, ob es hier eine Bushaltestelle gibt. In diesem Viertel fährt wohl keiner mit dem Bus. Willst du jetzt nach Hause oder bleibst du noch etwas?" fragte sie dann.

Einen Moment dachte ich tatsächlich darüber nach, noch etwas zu bleiben, schüttelte dann jedoch entschlossen den Kopf. Ich konnte sie jetzt nicht noch länger stören, schließlich war ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit bei ihr. "Am besten, ich gehe jetzt. Meine Eltern sterben sonst vor Sorge." erläuterte ich dann. "Okay, dann los. Oh, und die hier solltest du wohl nehmen." und dann bekam ich meine Tasche in den Magen geworfen. Und wow, dieses Mädchen war stark. Obwohl sie nicht mal stark geworfen hatte, war ich von dem starken Druck sehr überrascht. Fast wäre ich sogar nach hinten gestolpert, konnte mich allerdings noch halten. "Wow, ganz schöne Kraft." merkte ich an. Alice zuckte jedoch nur mit den Schultern, sie schien nicht so, als wollte ich darauf eingehen.

"Kommst du?" fragte sie dann und blickte mich an. Ich nickte und lief hinter ihr zur Tür. Hatte ich sie verärgert? War das, was ich gesagt hatte etwa unangemessen? Oder falsch? Oh man, ich hasste menschliche Kommunikation. Wie konnten andere Menschen immer genau das richtige sagen? Ich sagte immer, egal in welcher Situation, etwas falsches. Genervt von mir selbst lief ich stumm hinter Alice her zu einem ziemlich teuer aussehenden Audi. Ob er wirklich teuer war, konnte ich nicht sagen, wenn ich mich mit einer Sache nicht auskannte, dann waren es wohl Autos. Ich war mit den Buslinien sehr zufrieden.

Sie stieg ein und ich nahm vorsichtig auf dem Beifahrersitz platz. Vielleicht war ich merkwürdig, aber ich hasste es, in Autos mit zu fahren, wenn niemand aus meiner Familie am Steuer saß.

Das Auto startete und ich vermied es, Alice anzuschauen. Es kam mir immer so stalkerhaft vor, wenn man jemanden beim Autofahren beobachtete. Die Person konnte ja nicht zurück schauen, sie war schließlich beschäftigt.

Alice fuhr aus der riesigen Garage heraus und blieb dann stehen. Dann blickte ich doch zu ihr. Sie könnte doch losfahren, oder? Auch Alice sah mich jedoch fragend an. Ich legte meinen Kopf schief, um zu zeigen, dass ich nicht verstand was sie tat. Ich sollte aufhören, solche unterschwelligen Gesten zu verwenden, da die eh keiner verstand. Alice aber doch. Sie sagte dann nämlich: "Wo muss ich überhaupt hin?" und lachte. Dann grinste sie. "Übrigens sehr niedlich, wie du deinen Kopf schief legst, kleiner Welpe." meine Wagen begannen zu brennen und ich sah zu Boden. Hatte sie das ernst gemeint? Dann fiel mir wieder ein, dass sie ja eigentlich eine Frage gestellt hatte. "Ähm, du kannst mich zum Kino bringen, da in der Nähe wohne ich."

Sie nickte. "Super, damit kann ich was anfangen." meinte sie und der Wagen kam wieder ins Rollen.

Three Days [Girl X Girl] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt