Three Days [Girl X Girl]

- 28 -

POV Julie

Tag 2 | 9:23 Uhr

Einige Zeit unterhielten wir uns, dann hörte man plötzlich ein Klicken aus Richtung der Tür. Ich saß mit Blickrichtung zur Tür und so sah ich, wie Simon und Jacob zusammen den Raum betraten. "Ist euch klar, wie schlecht die Luft hier unten ist?" fragte Jacob zur Begrüßung. Jetzt wurden auch die anderen auf die zwei aufmerksam.

"Da seid ihr ja endlich. Wo wart ihr?" fragte Steve, während die beiden sich auf die letzten beiden Plätze setzten. "Draußen. Wie gesagt, hier drinnen ist ne scheiß Luft." Es war wieder Jacob, der sprach, Simon hatte noch gar nichts gesagt. Die anderen wandten sich wieder ab und ich sah, wie Jacob seinem Freund einen bedeutungsvollen Blick zuwarf. Dieser griff unauffällig nach Jacob's Hand und lächelte nervös.

"Leute?" Simon's unsichere Stimme ließ alle verstummen und nun lagen alle Blicke auf ihm. "Alles okay, kleiner Bruder?" fragte Steve besorgt. Simon atmete einmal tief durch, bevor er zu sprechen begann. "Ja. Also eigentlich nicht. Ich, ähm, muss euch was sagen. Also ich, ähm eigentlich wir sind, ähm also..." stammelte er. Dann sah er zu Jacob, zog ihn zu sich und drückte seine Lippen auf die seines Freundes. Es war nur ein kurzer Kuss, doch trotzdem war er so gefühlvoll.

Als die beiden sich wieder trennten, schaute Simon auf den Tisch." Wir, naja... Wir sind zusammen." meinte er dann leise. Stolz blickte Jacob zu Simon. Erstmal sagte keiner was, dann lief Steve zu seinem Bruder und zog ihn von seinem Stuhl, so dass sich die beiden direkt gegen überstanden. Simon blickte immer noch zu Boden, er schien leicht verängstigt. Auch Jacob wirkte alarmiert, bereit aufzuspringen, sollte Steve seinen kleinen Bruder auf irgendeine Art und Weise verletzen.

Doch das war nicht nötig. Steve zog seinen kleinen Bruder in eine feste Umarmung und meinte: "Ich bin so stolz auf dich, kleiner Bruder." woraufhin man Simon "Zwillinge." murmeln hören konnte. Man konnte sehen, wie die Angst mit einem Mal von ihm abfiel. Er wirkte so erleichtert und auch Jacob entspannte sich wieder.

Als die beiden sich wieder trennten, strubbelte Steve Simon noch einmal durch die Haare, dann setzte er sich wieder. Auch Simon ließ sich zurück auf seinen Platz fallen. Erleichtert atmete er aus. Dann sah er sich am Tisch um, die anderen grinsten. Keiner schien irgendwas dagegen zu haben und keiner hatte noch etwas zu ergänzen. Deshalb wandten sich alle nach und nach wieder eigenen Gesprächen zu.

"Übrigens, will wer frühstücken? Wir haben Brötchen mitgebracht." meinte Jacob jetzt und hielt eine Tasche hoch, aus welcher er eine riesige Tüte mit Brötchen holte. Die anderen stimmten zu und so saßen wir etwas 15 Minuten später an einem vollgedeckten Frühstückstisch und jeder war damit beschäftigt, sich ein Brötchen zu schmieren oder es schon zu essen. Es herrschte eine gefräßige Stille, die offenbar niemand unterbrechen wollte.

Nachdem wir gefrühstückt und alles abgeräumt hatten, begannen wir, das Zimmer wieder aufzuräumen. Die Couch wurde wieder zu einer normalen Couch und die Betten gemacht. Eine halbe Stunde später sah alles wieder so aus wie vorher.

"Wer bleibt noch und wer geht?" fragte Lucas, als wir fertig waren. Die meisten meldeten sich, abgesehen von Alice. Auch ich zeigte auf, zwar würde ich gerne noch bei Alice bleiben, aber ich würde sie vermutlich nur nerven. Doch anscheinend war sie da anderer Meinung. "Vergiss es Julie, du bleibst noch hier."

Verwundert sah ich sie an, doch sie sie ließ sich nicht beirren. "Wir müssen noch Sachen wegen heute Abend besprechen." meinte sie dann. Jetzt war ich noch verwirrter. Heute Abend? Was meinte sie damit?

Die anderen verschwanden nach und nach, während ich immer noch über Alice's "Heute Abend" nachdachte. Ich saß auf der Couch, die anderen waren auf dem Weg nach oben.

Dann kam Alice zurück, sie war jetzt alleine.