POV Julie
Tag 1 | 21:57 Uhr
Tränen liefen mein Gesicht herunter, doch ich machte mir nicht die Mühe, sie weg zu wischen. "Ich habe dich nie vergessen! Ich musste genau so oft an dich denken, wie du an mich! Aber du bist so... anders als früher. Das Mädchen, das ich kannte, war so aufgeschlossen und fröhlich. Du hast dich so stark verändert." murmelte ich.
Shadow schien sich etwas zu beruhigen. Sie atmete ein paar Mal und sah mich dann mit einem leichten, aber immer noch verletzten Lächeln an. "Ach, kleine. Komm her." meinte sie und stand auf. Ich lief in ihre Arme. Das war die erste richtige Umarmung seit sechs Jahren und ich genoss es. So sehr. Denn ich hatte sie wirklich vermisst. Unglaublich stark.
Ich wusste nicht wie lange wir uns umarmten, als wir plötzlich ein Räuspern hörten. "Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber was zum Teufel ist hier los?" fragte dann John. Ich löste mich von Shadow und wurde leicht rot. Ich hatte vergessen, dass wir nicht alleine waren. Wir setzten uns wieder und begannen zu erklären. Hauptsächlich redete jedoch Shadow, ich bekam kaum ein Wort raus. Immer noch war ich zu überwältigt, meine beste Freundin wieder zu haben. Obwohl, hatte ich das? Sie wirkte so verletzt und wir hatten uns immerhin sechs Jahre nicht gesehen.
Als sie fertig mit erzählen war, sagte erstmal keiner etwas. Alle schienen zu verwundert über die Geschichte, die sie gerade gehört hatten. Auch für mich wirkte es so unglaublich, vor allem, als ich es noch mal aus Shadow's Mund hörte.
"Krass." sagte dann John, welcher als erstes wieder sprach. Dann fand auch Alice ihre Sprache wieder und sah Shadow an. "Also war sie das Mädchen, von dem du mir immer erzählt hattest? Das Mädchen, welches ich unbedingt mal treffen sollte? Das erklärt, warum du damit aufgehört hättest, als du wieder mit mir zur Schule gegangen bist. Seit ich dich kannte, hast du so oft über sie gesprochen. Aber seit einem halben Jahr hast du sie nicht mehr erwähnt. Seit du mit mir wieder zur Schule gehst, hast du nicht ein Mal mehr über sie gesprochen. Jetzt weiß ich, warum. Und ich kann verstehen, warum du sie mir vorstellen wolltest." Bei den letzten Worten sah sie mich an und lächelte leicht. Meine Wangen brannten und ich sah zur Seite.
Dann hatte Lucas anscheinend eine Idee: "Wollen wir 'Ich hab noch nie' spielen? Ich denke, das würde die Stimmung etwas lockern. Wer ist dafür?" Alle hoben ihre Hand und so lief Lucas zum Kühlschrank. Zurück kam er mit 8 Flaschen Bier. Ich war beeindruckt, dass er alle Flaschen auf einmal tragen konnte, was man mir wohl ansehen konnte, da er mit den Schultern zuckte und dann antwortete: "Ich arbeite halt nebenbei als Barkeeper." Erstaunt sah ich ihn an.
"Du arbeitest? Dabei hat dein Vater doch so viel Geld." Er nickte. "Gerade deshalb arbeite ich. Ich kann es nicht haben, von anderen abhängig zu sein." Seine Antwort klang plausibel. Ich konnte ihn verstehen. Mir würde es vermutlich so ähnlich gehen, wenn meine Familie so viel Geld hätte. Ich hatte auch mal einen Nebenjob in einem Cafe, da ich meine Eltern unterstützen wollte, allerdings sanken meine Noten dadurch in den Keller, weshalb ich den Job wieder aufgeben musste. Meine Eltern schafften es ja auch so.
Lucas gab jedem eine Flasche Bier und sagte: "Los geht's!"
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Three Days [Girl X Girl]
RomanceIst es möglich, sich in drei Tagen zu verlieben? Julie hat nie an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Doch ein Morgen sollte alles verändern. Alice ist das Badgirl der Schule. Eine Rebellin, die sich nur mit ihrer Gang abgibt. Bis ihr...