𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉 ~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴 𝔬𝔫𝔩𝔶 𝔶𝔬𝔲𝔯 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱 //➺Ereri❀}

29.~ 𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚒𝚕𝚕 𝚎𝚜 𝚠𝚒𝚜𝚜𝚎𝚗*

≽Levi Rivaille Ackermann Pov.≼

Auf dem Weg nach Hause hielt ich mich von der Straße fern. Ich schlich unbemerkt durch Seitenstraßen und Hinterhöfen, bis ich zuhause war. Es regnete, den Mantel, den Hut und die Sonnenbrille hatte ich in der Nähe der Praxis auf einer Bank gelassen.
Bevor ich auf die Tür zuging, stellte ich sicher, dass keine unerwünschten Gäste in der Nähe lauerten und rannte dann auf die Tür zu. Es brannte Licht, es war also jemand zuhause, ich klingelt und klopfte gegen die Tür, rief außerhalb sie sollten endlich die verdammte Tür öffnen und sie ging auf.

"Levi!", sage Mike, packte mich, zog mich rein, warf die Tür zu und nahm mich in einer Umarmung gefangen.

Ich konnte die Tränen nicht aufhalten. Sie begannen einfach meine Wangen hinunter zu laufen und tropften schlussendlich auf Mikes dunkelbraunes Hemd.

"Ich will wissen, wieso mir alle das Leben so zu Hölle machen...", murmelte ich und kämpfte innerlich gegen mich selbst.
"Ich will wissen, was ich angetan habe, dass man mir das alles antut. Was hab ich denn nur falsch gemacht? Bitte erklärt es mir, ich versteh es nicht!.."

"Es liegt nicht an dir, sondern an der Gesellschaft, die es einfach nicht verstehen will.", sagte Mike leise und strich mir beruhigend über den Rücken.

Ich legte die Ohren an. Mein Körper war zittrig und mir kam es fast schon so vor, als würden gleich meine Beine versagen. Ein qualvolles und unerträgliches Gefühl brannte in mir, in meinen Adern. Es machte mir diese ganzen Minuten, in denen ich hier war und in dieser Umarmung stand zur puren Hölle. Mike ging irgendwann in die Knie, als er bemerkte, dass ich nicht mehr stehen konnte und in seinen Armen schweren wurde. Während ich in Mikes Armen weinte wie ein ausgesetzter Schlosshund vor dem Tor, bemerkte ich nicht wie er das Handy zur Hand nahm. Erst als Erwin's Stimme ertönte.

"Hey Mike, was gibt's?"

"Hey, Erwin. Wo steckst du grade?"

"Nile und ich fahren grade die Gegend bei der Altstadt ab. Warum?"

"Okey. Ja, kommst du dann Heim? Er ist jetzt wieder Zuhause."

"Okey, ich bin ungefähr in zehn Minuten da."

"Ohje. Jetzt legst du dich aber ins Gaspedal, mein Freund."

"Natürlich! Bis gleich."

"Ja, bis gleich, Erwin."

Das Gespräch zwischen Mike und Erwin beruhigte mich im Hintergrund etwas, noch mehr der Fackt, dass Erwin jetzt nach Hause kam. Aber warum war er mit Nile zusammen, suchten sie mich beide, wollten sie mich beide zurückbringen?
Je mehr ich darüber nachdachte, je mehr bekam ich wieder Panik und wollte weg. Einfach nur weg, sie hatten mich alle verraten..

"Was soll das bedeuten, Mike?", fragte ich aufgewühlt und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
"Was habt ihr mit mir vor? Ich will das nicht, ich will nicht sterben!"

"Beruhig dich Levi, du wirst nicht sterben!"

"Du lügst, Erwin ist nich umsonst mit Nile zusammen unterwegs!", rief ich verzweifelt und begann um mich zu schlagen und zu treten.

Erwin war schließlich früher da, als gedacht, mit Nile im Schlepptau und ich hatte es nicht geschafft, mich aus Mikes festem Griff zu befreien. Er hatte mich am Arm und am Genick gepackt, während er mich unten hielt wie einen Schwerverbrecher. Ich weinte und flehte ihn an, aber ich bekam keine Reaktion.

"Mike, bitte! Ich hab doch nicht's getan.. Bitte lass mich gehen, bitte!.."

"Hey, Levi.", hörte ich Erwin sanft auf mich einredete, als er langsam näher kam und in die Hocke ging. Seine Hand legte sich auf meinen Wange und streifte mir vorsichtig die Tränen an der Seite weg.

"Levi, hör schon auf, es ist doch alles gut..", sagte Erwin weitere in einem sanften Ton.
"Es passiert dir nichts, solange ich da bin, lass ich nicht zu, dass man dir irgendwie wehtut."

Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so krass geheut und geschrien, ich hatte in meinem Leben noch nie eine solche Panik geschoben und noch nie so krasse Angst gehabt. Meine Nägel krallten sich ins Parkett unter mir und mir liefen weiter unaufhörlich die Tränen.

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≽Erwin Smith Pov.≼

Machtlos sah ich auf den panischen Teenager hinunter und anschließend zu Nile, der das Geschehen mit Reue im Gesicht verfolgte.

"Das hast du ja toll hinbekommen, Nile, wirklich ganz toll..", murrte ich, stand auf und holte ein Fläschchen sowie eine Spritze aus meiner Manteltasche, welche ich auf das Sofa geworfen hatte.

Ich hatte das Zeug aus der Praxis mitgehen lassen, es war Beteubungsmittel. Ich hatte mir gedacht, dass ich es eventuell gebrauchen könnte, doch gleichzeitig hatte ich gehofft, es doch nicht zu brauchen. Ich zog die kleine Spritze auf, grade genug, dass er ruhiger wurde, aber nicht einschlief.

"Es tut mir leid Erwin..", murmelte Nile hinter mir.

"Ja, mir tut es auch leid. Für Levi, weil ich ihm das jetzt antun muss.", meinte ich darauf bloß.
"Aber anders wird er sich nicht mehr beruhigen. Warum musstest du das Kind auch nur so verstöhren?"

"Ich-.. Du hast recht. Und das ist nicht zu entschuldigen."

Nile verbeugte sich.

"Ich denke, es ist besser wenn jetzt gehe. Meine Anwesenheit stört hier nur unnötig.", meinte er und verabschiedet sich.
"Sag bescheid, wenn ich etwas für euch tun kann, ich werde helfen. Egal bei was, das bin ich dir Schuldig. Vor allem Levi."

Ohne ein weiteres Wort von Mike oder mir zu erhalten, richtete er sich wieder auf und verschwand aus der Haustür. Dannach verabreichte ich dem kleinen Halbkater die kleine Dosis vom Beteubungsmittel, es schlug schon nach wenigen Sekunden an und Mike konnte ihn loslassen.

Ich nahm ihn auf den Arm und legte ihn oben in seinem Zimmer ins Bett, ich legte mich dazu. Er war nach kurzer Zeit auch schon eingeschlafen, ich blieb die ganze restliche Nacht und den Morgen noch bei ihm. Zwischendurch hatte er noch zwei Panikattacken, bei denen ich ihn wieder beruhigen musste.

Wärend Levi schlief und sich ausruhte, schlief ich keine Sekunde. Ich war die ganze Zeit über wach, das sah man am nächsten Morgen auch an meinen Augenringen. Hanji war seit um halb sechs auch wieder wach und lag nun dabei. Mike hatte uns noch Frühstück um sieben gemacht, bevor er um acht an die Arbeit gefahren ist.

Fortsetzung folgt...