32.~ 𝙴𝚒𝚗𝚎 𝚂𝚌𝚑𝚛𝚒𝚝𝚝 𝚒𝚗 𝚍𝚒𝚎 𝚛𝚒𝚌𝚑𝚝𝚒𝚐𝚎 𝚁𝚒𝚌𝚑𝚝𝚞𝚗𝚐 *

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≽Levi Rivaille Ackermann Pov.≼

"Wir heißen dich auf Utgard herzlich willkommen, Levi."

Obwohl ich gehofft hatte, es nicht wieder tun zu müssen, fing ich dennoch ein weiteres Mal von vorne an. Ich schrieb erneut ein Kapitel mit der Überschrift; 'Neubeginn'. In ein Buch, ganz ohne Seiten drinn.

"Hier, deine Schlüssel. Wo dein Zimmer ist, weißt du?"

Die junge Dame im Sekretariat überreichte mir mit einem lächeln, einen kleinen Schlüsselbund mit mehreren Schlüsseln und einem Chip dran. Auf ihre Frage, was mein Zimmer betraf, nickte ich bloß.

"Supi. Dann melde dich einfach, wenn du noch etwas brauchen solltest oder Fragen hast.", sagte sie, worauf ich wieder nickte.
"Alles andere, was du während deines Aufenthalts bei uns benötigst, ist bereits in deinem Zimmer."

"Okey. Vielen Dank, Fräulein Suzuki."

"Ach, keine Ursache, Levi."

Ich lächelte ihr zu und verschwand aus dem Raum, wieder auf den Flur zurück.
Dieses Internat befand sich in einem alten Schloss und es hatte tatsächlich etwas von Hogwarts, aus der Filmreihe von Harry Potter.
Es war ähnlich aufgebaut was Klassenzimmer und den Essenssaal anging. Die Schüler hatten Einzelzimmer auf fünf Stockwerke aufgeteilt, die linke Seite war für die Jungs, die rechte für die Mädchen. Die Lehrer hatten ihre Zimmer in den Türmen, auch die Bibliothek, die Krankenstation und die Clubräume befanden sich dort.

In der Nähe der Burg befand sich auch eine kleine Kirche.

Die Zeit verging und ich lebte mich relativ schnell ein. Meine Noten waren Spitzenleistung und ich hatte den Abschluss schon sogut wie in der Tasche. Ich hatte mit der Zeit auch schon den ein oder anderen netten Hybriden kennengelernt und hatte neue Freundschaften geschlossen, blieb mit meinen alten aber dennoch weiterhin in Kontakt.
Ja. Es war beinahe perfekt. Eine Chance auf einen Neuanfang bot sich mir und ich ließ mich darauf ein. Neues Umfeld, neue Schule, neue Freunde. Eine neue Zeit. Endlich konnte ich in dieser beschissenes Welt mal Fuß fassen. Mit einem neuen Glück.

Das dachte ich zumindest..

Das letzte Schuljahr war zuende gegangen, die Prüfungen waren durch und die Ausbildung begann für einige. Ich hatte meine Ausbildung zunächst in einem  Krankenhaus als Pfleger angefangen und es lief zu Beginn, im erstel Lehrjahr gar nicht mal so übel. Mit den meisten meiner Kollegen verstand ich mich relativ gut und auch die Patienten waren meistens nett. Es gab aber auch viele Ausnahmen, die dann nicht mehr so nett waren.

"Ich will einen normalen Pfleger!", schimpfte die ältere Dame, ich schätzte sie mitte 40.

"Können Sie mir den Unterschied zwischen einem 'normalen' und einem 'unnormalen' Pfleger erklären?", erwiederte ich bloß monoton auf ihre Aussagen.

"Ich will nicht noch einem dreckigen Hybriden betatscht werden!", rief sie aus.

"Beruhigen Sie sich, ich bring ihnen doch nur die Medikamente und das Essen."

Plötzlich begann sie um Hilfe zu schreien, ich blieb einfach im Türrahmen stehen und legte genervt die Ohren an.

"Hey Monika, kommst du mal eben. Frau Basch schreit wieder um Hilfe.", rief ich in den Gang raus und gleich kam auch schon eine kleinere, etwas pummelie Frau angelaufen.

"Frau Basch, der Junge tut ihnen doch nichts.", redete Monika auf die Patientin ein.
"Sie sollten gleich mehr Angst vor mir haben, als vor ihm. Herrgott nochma."

Und natürlich gab es dann auch noch nie super süßen Patienten. Kinder zum Beispiel oder werdende Mütter. Die Kinder wollten immer gerne mit mir Kuscheln, aber nicht immer durfte ich es auch.

Entspannt kniete ich auf dem Boden, in einem Behandlungszimmer und ließ mich von einem 10-jährigen Mädchen am Kopf und unterm Kinn kraulen. Mein Kopf lag auf ihrem Bein und ich schnurrte laut, während sie auf der liege saß und die Ärztin ihr Blut abnahm.

"So, fertig.", ertönte plötzlich die Stimme der Ärztin und das Mädchen sah verwundert zu ihr auf und dann auf ihren Arm. Die Eltern grinnste von der Seite aus und auch die Ärztin belächelt die Situation.

"Ich hab ja gar nichts mitbekommen..", murmelte die 10-jährige.

"Ja, weil Levi dich abgelenkt hat.", erklärte die Ärztin dem Mädchen.
"Er macht seinen Job gut, nicht war Maria?"

"Ja!"

Nachdem meine Arbeit hier getan war, verabschiedete ich mich und ging meinen anderen Aufgaben weiter nach. Ich liebte den Job und bei vielen Menschen wurde ich beinahe schon richtig beliebt. Kuscheleinheiten waren aber auch etwas schönes, grade wenn die Personen kurz vor einer Operation waren, oder sie todkrank waren und nicht mehr viel Zeit hatten.

Grade machte ich mich auf den Weg in unserem Pausenraum, um meine Pause zu machen und rieb mir verschlafen die Augen. Am Tisch saß bereits mein Kollege John, der vor ein paar minuten erst gekommen  war und hatte auch schon die Morgenzeitung in der Hand hatte. Ich begab mich einfach still in den Raum, zum Wasserkocher und nahm mir meine Tasse und einen Teebeutel.

"Man sagt für gewöhnlich 'Guten Morgen', wenn man reinkommt, Levi.", sagte John und ich murmelte ein müdes 'guten Morgen'.

"War viel los, die Nacht?"

Ich nickte auf seine Frage, während das Wasser begann zu kochen. Es dauerte einen Moment, bis es fertig war.

"Übrigens, mein beileid Levi. Du hast morgen Abend Nachtschicht mit Schwester Rabiata.", sagte er plötzlich, als ich das Wasser in die Tasse füllen wollte, wobei ich mir jedoch die Hand verbrühte.

"N-Nya! Tzz..", brachte ich nur hervor und hielt mir die Hand. Giftig blickte ich zu John rüber, der von seiner Zeitung aufschaute und sich sichtlich ein Lachen verkniff.

"Na hoffentlich tut's schön weh.", murmelte er grinsend und ich musterte ihn mit dem Todesblick. Dann stand er auf und nahm aus dem Verbandskasten einen Verband und Salbe.

"Zeig mal her.", vorderte er mich auf und wickelte den Verband drum, nachdem er die Salbe draufgeschmiert hatte. Es war heute mal ein recht ruhiger und entspannter Morgen, weshalb ich mit ihm am Tisch saß und auf meinem Handy rum rumtippte.

Ich hatte ja eh noch etwas Zeit, bis ich Feierabend hatte und gehen konnte. Dann wurde ich jedoch Hellhörig, als John auf einmal den kleinen Fernseher anschaltete. Ja, wir hatten einen kleinen Fernseher im Aufenthaltsraum.

"-Nun zu den neusten Nachrichten. Letzten Donnerstag ereignete sich am Abend ein Überfall auf eine Junge Frau, der Täter sei laut Zeugen ein Hybrid gewesen und ist momentan noch auf der Flucht.", sprach die junge Frau im Fernseher.
"Die Überfälle von Hybriden auf Menschen häufen sich. Laut Aussage der Pollizei ist am Montag wieder ein Hybried durchgedreht und hat im Einkaufszentrum eine Gruppe von Jugentlichen angegriffen. Einer liegt schwer verletzt im Krankenhaus, ob er durch kommt, können die Ärzte momentan noch nicht sagen. Den anderen geht es jedoch soweit gut..-"

Sie zeigten ein paar Bilder von den einen erkannte ich. Es war der verletzte Junge, er lag bei uns auf einem Zimmer, im künstlichen Koma.

Plötzlich tauchten zwei weitere Bilder auf, auf welchen ich beide Personen sofort erkannte. Ein aschblonder Junge mit blauen Augen und ein kleines rothaariges Mädchen mit smaragdgrünen Augen.

"-Die Polizei ermittelt schon seit einigen Jahren gegen diesen flüchtigen Hybriden, er ist vor einigen Jahren schon einmal aufgefallen, als er zwei junge Kinder im Alter von 9. und 7. Jahren getötet hatte. Rod Reiss garantiert wegen dieser Umstände die Todesstrafe."

"Na hoffentlich..", murmelte ich düster und legte die Ohren an, wärend ich verhasst auf den Bildschirm starrte.

"Levi!", tadelte John mich allerdings sofort und sah mich mit einem stechenden Blick an.

"..Tschuldigung..", murmelte ich bloß und sah weg.

"-Nun kommen wir zum Wetter. Heute soll es Sonnig, bis zu 27 Grad werden, morgen gehen die Temperaturen etwas runter-"

Und nun hatte er den Fernseher ausgeschaltet..

Fortsetzung folgt...

𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉 ~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴  𝔬𝔫𝔩𝔶  𝔶𝔬𝔲𝔯  𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱 //➺Ereri❀}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt