≽Levi Rivaille Ackermann Pov.≼
Eine gefühlte Ewigkeit saß ich nun da und lauschte dem Unterricht.
Das meiste von dem Stoff konnte ich schon, also war es für mich relativ langweilig und öde. Manche Schüler meinten auch mal, den Unterricht zwischendurch stören zu müssen, oder mich mit kleinen Papierkugeln zu bewerfen.Toll. Vielen Dank auch. Das fängt ja schonmal echt gut an. Mit dem ruhigeren Unterricht muss ich mich wohl nochmal korrigieren.
Ab und an erwischte ich mich auch selbst dabei, wie mein Blick zur Uhr glitt. Ich fiebert ungeduldig dem Ende entgegen, allerdings würde es noch ein paar Stunden dauern, bis ich nach Hause kam.Plötzlich traf mich ein größeres, zusammengeknülltes Stück Papier und landete dann, neben mir auf dem Tisch. Leises Gemurmel und Gekicher war hinter mir zu hören, doch ich schenkte dem kaum Beachtung. Neugierig und gleichzeitig verwundert faltete ich das Stück auseinander und las; 'Verschwinde! Ein Fehler der Natur hat hier nichts zu suchen.'
Wortlos starrte ich den Zettel an und legte die Ohren angefressen und genervt zurück. Es ging also schon wieder los und es war grade mal mein erster Tag hier.
"Levi!", ertönte plötzlich Nile's Stimme und ich schreckte sofort hoch. Aus Reflex hatte ich auch das Papier wieder zerknüllt und die Ohren aufmerksam aufgestellt..
"Wann war die letzte Kaiserkrönung in Rom, weißt du das?", fragte er. Mit seinem üblichen, grandeligen und kalten Ton.
"A-Am 19. März 1450..?", gab ich etwas unsicher zur Antwort. Das leise kichern hinter mir, entging mir in diesem Moment nicht. Wie gerne wäre ich jetzt einfach aufgestanden und hätte den Idioten, die sich da hinten einen ablachten, das Papier in den Mund gestopft.
Nile schaute mich einige Sekunden nur kalt an, bis er wieder begann zu reden: "Du warst nah dran Levi, es war 1452!.."
Man merkte, dass er diese Freundlichkeit in der Stimme nur schwer über die Lippen bringen konnte. Na ja. Ich zumindest. Das liegt aber daran, dass ich genau weiß, wie sehr er mich verachtete.
Allerdings weiß ich nicht genau warum er mich nicht ausstehen konnte. Ob es daran lag, dass ich ein Hybrid war, oder dass durch mich, seine Freundschaft mit Erwin in die Brüche gegangen ist, weiß ich wirklich nicht. Ich glaube, es ist vielleicht sogar beides, aber es war mir persönlich relativ egal, was er von mir hielt.Als Nile die Antwort gerade an die Tafel schrieb, bekam ich wieder ein zusammengeknülltes Stück Papier ab. Und auch dieses faltete ich auseinander. Dabei vernahm ich erneut leises Gekicher von hinten. Langsam nervt es mich aber wirklich!
'Geh sterben Hybridenjunge, keiner braucht so etwas wie dich!'
Ich schaute nach hinten und sah diesen Kirschstein grinsen, der sich vorher mit dem Brünett in der Wolle hatte. 'Geh selber sterben, keiner braucht so etwas Unverschämtes und Respektloses wie dich, Kirschstein', ging es mir durch den Kopf. Ich griff daraufhin nach einem Stift und schieb etwas darunter
'Fick dich doch! Und jetzt lass mich in ruhe, Pferdefresse!'
Ich zerknüllte es wieder mit angelegten Ohren und warf es zurück, ohne mich umzudrehen. Dann ertönte auch schon die Schulglocke und Erleichterung machte sich in mir Breit. Na endlich!..
"Also gut. Abmarsch in die Pause!", sagte Nile, während wir unsere Sachen zusammenpackten.
Gefühlt alle stürmten geradewegs aus dem Zimmer heraus und riefen laut wie sehr sie sich auf die Pause freuten. Der Trubel war mir zu viel und so verließ ich das Klassenzimmer zuletzt. Innerlich seufzte ich. Mal wieder verachteten mich alle.
"Hey..", riss mich plötzlich eine Stimme aus den Gedanken.
Es war Connie. Er kam zusammen mit einem Mädchen zu mir. Wie war der Name noch gleich?.. Achja, Sasha Braus!
"Hör mal, lass dich nicht ärgern.", sagte er grinsend und legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Genau. Jean und seine Jungs sind Idioten. Also ignorier es einfach.", meinte Sasha daraufhin, welche mir ebenfalls zulächelte.
Ich nickte nur schüchtern, mit einem angewinkelten Ohr. Die beiden waren bis jetzt die ersten, die wirklich nett zu mir waren.
"Übrigens siehst du voll süß aus!", schwärmte Sasha und streichelte mir über den Kopf und meine Ohren. Ich war mit dieser Gesete leicht überfordert.
"Äm-.. Danke?..", murmelte ich und versuchte vor den beiden zu flüchten.
Allerdings hingen mir die zwei die ganze Pause lang im Genick.
Nach der Pause hatten wir noch Latein und Englisch, dann kam eine Freistunde, weil die Lehrerin krank war und kein Ersatz da war. In dieser Zeit verkrümelte ich mich in die Bibliothek. Außer mir, war auch sonst gerade keiner da, also war die Bücherei perfekt.Ich mochte es, alleine zu sein. Jedoch genoss ich auch Gesellschaft, solange es Leute waren, die nett zu mir waren, wie Sasha und Connie.
Ich beschloss, mir ein Buch zu nehmen und begab mich dann an einen Tisch. So vergingen ein paar Minuten und ich war vertieft, doch dann bekam ich plötzlich ein Buch auf den Kopf geschlagen und erschrak, so stark, dass ich beinahe vom Stuhl gefallen wäre.
"Oh, hat die kleine Mitze ein'n auf'n Deckel gekriegt?!", wurde hinter mir in gehässigem Ton gespottet.
Ich legte die Ohren an und begann, warnend zu knurren. Eigentlich war es verboten, doch ich wollte mich nicht wieder so herumschubsen lassen.
Dieses Pferdegesicht hat doch echt keine anderen Hobbys, oder?
Ich drehte mich um und wollte ihm grade die Meinung sagen und fragen, was dieses Affentheater überhaupt soll. Doch bevor ich überhaupt ansetzen konnte, sah ich, dass noch jemand hinter Jean stand und ihm auch ein Buch auf den Schädel schlug.
"Oh, hat der kleine Jean, ein'n auf'n Deckel gekriegt?!", spottete ein Junge, aus meiner Klasse.
Wie hieß er nochmal? Achja, Eren.
"Mein Beileid, für deine abgestorbenen Gehirnzellen. Und jetzt raus aus der Bücherei!"
Brummend zog Jean ab, gefolgt von Eren.
Ich konnte in diesem Moment nicht's anderes tun, als den beiden nur total verdutzt, mit einem angewinkelten Ohr nachzuschauen. Hatte mich gerade wirklich jemand verteidigt? Den Leuten ist es doch meistens scheißegal, wie wir Hybriden behandelt werden.
Fortsetzung folgt...
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𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉 ~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴 𝔬𝔫𝔩𝔶 𝔶𝔬𝔲𝔯 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱 //➺Ereri❀}
Fanfic𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴 𝔬𝔫𝔩𝔶 𝔶𝔬𝔲𝔯 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱; (*Abgeschlossen*) Hybriden. Es sind humanoide Wesen mit tierischen Genen und Merkmalen. Wenige von ihnen sind Wandler, die ihre Merkmale verstecken können, oder sich ganz in das Tier...